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Ich warte nicht auf die Einigkeit, denn ich bin die Einigkeit. Ich warte nicht auf die Masse, denn ich bin die Masse. Ich warte nicht auf die Revolution, denn ich bin die Revolution. Ehe die Revolution ist, muß der Revolutionär sein! Ehe die Masse ist, muß der Einzelne sein! Ehe die Einigkeit ist, muß der Eine sein, der Selbe!
B. Traven
Eine Uniformmütze macht aus einer menschlichen Null eine halbe Eins.
Geschickt geleitete Erziehung machen die Menschen glauben, dass sie eine gerechte Gesetzgebung haben. Dieser Glaube ist notwendig, damit Gesetze respektiert werden.
Ungerechtigkeit und Unbarmherzigkeit sehen zu müssen, macht ebenso viele Revolutionäre wie Unzufriedenheit und Hunger.
Das Menschen der Arbeit wegen leben, ist die Philosophie der Mucker und moralisch Kastrierten.
Priester und Mönche sind jeher in allen Ländern, bei allen Religionen und zu allen Zeiten gute Geschäftsleute gewesen.
Die treueste Kameradschaft bildet sich unter denjenigen, die an dieselbe Kette geschmiedet sind und darum dieselben Leiden zu erdulden haben.
Seit es Gesetze gibt, ist es immer die Auslegung und die Wirkung der Auslegung der Gesetze, die Unheil schafft.
Zuerst sind die Sklaven da, dann erscheint der Diktator auf der Bildfläche.
Störe den Mann nicht in der Ausübung seines Zeugungstriebes und du hast einen zufriedenen und gehorsamen Bürger, der dir keinerlei Schwierigkeiten macht in der Befriedigung deines Hungers nach Macht.
Gesetze vernichten die Freiheit des Menschen.
Wenn man nicht hin und wieder Mensch sein darf und sich menschlichen Genüssen hingeben kann, hat das ganze Soldatenspielen keinen Reiz.
Je dümmer jemand ist, je beschränkter und idiotischer, um so besser eignet er sich dafür ein Volk zu regieren - vorausgesetzt, man gibt ihm die Maschinengewehre und nimmt sie allen anderen weg.
Es ist das Gefühl, und nicht der Magen, das den Menschen glücklich macht.
Die Mehrzahl der Männer fühlen sich unbehaglich, wenn sie nichts zu reden haben. Aus diesem Grunde ist die Hälfte all dessen, was Männer miteinander reden Unsinn, und es ist im Grunde nutzloser als das Geklatsche alter Weiber vor dem Waschtroge.
Aber so brutal und mitleidlos auch Menschen unterdrückt werden, soweit es auch gelingen mag, sie durch Phrasen, durch Schwenken von bunten Fetzen und durch Dröhnen von Pauken und Trommeln zu verblöden, immer und überall wird eine Grenze erreicht, wo weder Gewalt noch Brutalität, noch göttliche Erhabenheit, noch Versprechen, noch Heldenanbetung irgendeinen weiteren Erfolg haben.
Revolutionen gewinnen die Beherrschten nur durch erbitterten Kampf.
Leicht wird es den Menschen auf Erden nicht gemacht, sie würden sonst zu rasch in Völlerei und Unzucht ausarten.
Der Staat ist das Biest. Der Staat, der den Müttern die Söhne nimmt, um sie den Götzen vorzuwerfen.
Es lässt sich auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit mit Statistiken leichter lügen als ohne.
Staatsanwälte und Polizeidirektoren werden besser bezahlt und höher geachtet, weil es ihre Aufgabe ist, die Defekte der Menschheit zu beknabbern. Eine Aufgabe, die notwendig ist, um den Menschen beizubringen, dass die Anerkennung des Privateigentums ein Zeichen von Zivilisation ist.
Im Alter von 20 Jahren ist man nicht edler, sondern furchtsamer den Mädchen gegenüber und wittert Mysterien, in die man nicht einzudringen können glaubt, ohne sich in schwere Gefahr zu begeben.
Jeder Mensch sucht nach einer Rechtfertigung, um das Niederträchtige und Unsoziale, das er tut, vor sich zu begründen, um es dadurch weniger niederträchtig und unsozial erscheinen zu lassen.
Was kümmert man sich um Verträge, wenn man bessere Vorteile erhaschen kann, durch einen Bruch der Verträge.
Alles was Einmischung in die Privatangelegenheiten angeht kommt aus Preußen oder Russland. Da sind die Leute am geduldigsten und lassen sich alles gefallen, und vor jedem blanken Knopf nehmen sie die Mütze ab.
Man wird viel mehr geachtet, wenn man andere reden lässt, als wenn man selbst redet; denn kein Mensch hat auch nur das geringste Interesse daran, die Meinung eines anderen zu hören.
Die größte Freude, die man Menschen machen kann, ist die, sie reden zu lassen, solange sie wollen, bis ihnen das Maul ausfranst.
Aber der Mensch? Der Herr der Schöpfung? Er liebt es Sklave zu sein, er ist stolz, Soldat sein zu dürfen und niederkartätscht zu werden, er liebt es gepeitscht und gemartert zu werden. Warum? Weil er denken kann. Weil er Hoffnung denken kann.
Es hat noch selten jemand Millionen verdienen können, der zuviel Rücksichten auf die Arbeiter nahm; und noch nie hat sich ein Diktator an der Macht halten können, der in seinem ihm unterworfenen Subjekten etwas anderes sah als gehorsame uniformierte Holzklötze.
Freiheit und Freizügigkeit sind schöne Worte, die geschaffen wurden, das nackte Antlitz harter wirtschaftlicher Zwänge angenehm zu verschleiern.
Freuden muß man genießen, wenn sie sich einem bieten.
Es wird in verlorenen Kriegen immer dem Soldaten die Schuld an dem Verlust gegeben, und wenn der Krieg gewonnen wurde, dann ist es nur den geschickten Generälen zu verdanken.
Wir leben nicht auf Erden, um zu gehorchen, um untertan zu sein und noch dafür misshandelt zu werden.
Schwindeln muss man können, wenn man Geschäfte machen will. Aber gründlich!
Leute, die nicht ständig beschäftigt werden, machen Revolution.
Gegenüber dem Erhängen endet jegliche menschliche Weisheit.
Gedanken, mit denen der Beamte sich beschäftigen kann, hat er nicht; und wenn er welche bekommt, hört er gewöhnlich auf, Beamter zu sein, und wird ein umgänglicher Mensch.
Man kann keinen Krieg haben und Freiheit zugleich.
Gute Krieger kehren nicht um.
Wenn es zur Endrechnung kommt, stellt sich meist heraus, dass es selten die Spieler selbst sind, die den Verlust bezahlen. Irgend jemand, der am Spiel ganz unbeteiligt war, muss bluten.
Die Langsamen und Wenigbegabten verbergen ihre Defekte am besten unter einem eleganten, gut passenden Zylinderhut und hinter den Künsten eines guten Schneiders.
Die Freiheit verliert man an dem Tag, an dem man sie feiert und sich darin sonnt.
Es sind immer die Leisetreter, die den Krieg überleben; die wahrhaft Tapferen bleiben draußen für den Ruhm derer, die unterm Triumphbogen heim marschieren.
Wer den Karabiner und Revolver hat, ist der Herr dessen, der keinen Revolver hat.
Nur der allein hat sich gewöhnt, der nicht mehr hofft.
Einmal frei gewesen, war es auch nur für drei Monate, ist mehr wert als hundert Jahre als gehorsamer Knecht.
Tapfer ist nur ein Mensch, der gegen die Gefahr nicht gleichgültig ist.
Musst dich umsehen in der Welt, wenn du etwas lernen willst.
Nur der Mensch, der kleine, muss das Gesetz achten, der Staat braucht das nicht.
Man hat es am leichtesten in der Welt, wenn man dem, der die Macht besitzt, in allen Dingen recht gibt.