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Kann es etwas Widersinnigeres geben, als daß ein Mensch das Recht hat, mich zu töten, weil er jenseits des Wassers wohnt und weil sein Herrscher mit dem meinigen in Streit geraden ist, obzwar ich mit ihm niemals einen Streit gehabt habe?
Blaise Pascal
Ich fragte ihn, ob das Pferd gesattelt sei, und er antwortete mir, daß der Frosch keinen Schwanz habe.
Vielfalt, die nicht auf Einheit zurückgeht, ist Wirrwarr; Einheit, die nicht auf Vielfalt gründet, ist Tyrannei.
Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Gott der Philosophen und Gelehrten.
Wie eitel ist die Malerei, wo man die Ähnlichkeit mit Dingen bewundert, die man im Original keineswegs bewundert.
Der Sinn empfängt von den Worten seine Würde, anstatt sie ihnen zu geben.
Es ist das Herz, das Gott fühlt, nicht der Verstand.
Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste in der Natur: Aber ein Schilfrohr, das denkt.
Brich mit deiner Leidenschaft, und du wirst gläubig.
Die Macht der Könige ist auf die Vernunft und auf die Torheit des Volkes gegründet und viel mehr auf die Torheit.
Woher kommt es, daß ein Hinkender uns nicht beleidigt, während ein hinkender Geist dies tut? Die Ursache ist die: der Hinkende erkennt, daß wir gerade gehen, der hinkende Geist aber sagt, daß wir es sind, die hinken. Ohne dieses würden wir eher Mitleid als Zorn für ihn haben.
Das Empfindungsvermögen des Menschen für die kleinen Dinge und die Unempfindlichkeit für die größten Dinge, ein Zeichen für eine sonderbare Umkehrung.
Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume erschreckt mich.
Der letzte Schritt der Vernunft ist, anzuerkennen, daß unendlich viel über sie hinausgeht.
Man läßt sich gewöhnlich lieber durch Gründe überzeugen, die man selbst erfunden hat, als durch solche, die anderen zu Sinn gekommen sind.
Wir betrachten die Dinge nicht nur von verschiedenen Seiten, sondern auch mit verschiedenen Augen; wir hüten uns, sie gleich zu finden.
Jesus stellt das Zentrum, das Ziel von allem dar. Wenn man ihn nicht kennt, so vermag man nichts wirklich wahrzunehmen, weder von der Welt noch von einem selbst.
Der Natur des Menschen entspricht es nicht, immer in eine Richtung zu gehen; sie hat ihr Kommen und Gehen.
Die Menschen sind so notwendig Toren, daß es auf eine andere Art töricht wäre, kein Tor zu sein.
Das Gewissen ist das beste Moralbuch, dasjenige, welches man stets befragen sollte.
Die Tugend eines Menschens sollte nicht an seinen besonderen Leistungen gemessen werden, sondern an seinem alltäglichen Handeln.
Wir halten uns niemals an die Gegenwart, sondern nehmen ständig die Zukunft voraus und rufen die Vergangenheit zurück. Wir sind so unklug, in Zeiten umherzuirren, die uns nichts angehen, um nicht an die einzige Zeit zu denken, die uns wirklich gehört. Wir sind so eitel, uns an die Zeiten zu klammern, die für unser Leben noch nichts oder nichts mehr bedeuten, um der einzigen zu entfliehen, die wirklich da ist.
Der Glaube ist ein besserer Ratgeber als die Vernunft. Die Vernunft hat Grenzen, der Glaube keine.
Es gibt nichts auf Erden, das nicht das Elend des Menschen oder die Barmherzigkeit Gottes zeigt; die Ohnmacht des Menschen ohne Gott oder die Macht des Menschen mit Gott.
Es gibt sehr viele Leute, die glauben - aber aus Aberglauben.
Die Vielheit, welche sich nicht zur Einheit erhöht, ist Verwirrung, die Einheit, welche nicht von der Vielheit abhängt, Tyrannei.
Das mannigfaltige Elend des menschlichen Lebens hat all dies begründet. Da man dies erkannt hat, hat man sich für die Zerstreuung entschieden.
Wir begnügen uns nicht mit dem Leben, das wir aus unserem eigenen Sein haben; wir wollen in der Vorstellung der anderen ein imaginäres Leben führen, und darum strengen wir uns an, in Erscheinung zu treten.
Das Recht ohne Macht ist machtlos – die Macht ohne Recht ist tyrannisch. Also muß man dafür sorgen, daß das was Recht ist, mächtig und das was mächtig ist, gerecht sei.
Der Mensch sollte sich nach Möglichkeit selber kennenzulernen versuchen. Wenn Selbsterkenntnis auch nicht ohne weiteres zur Wahrheit führt, so dient sie doch wenigstens dazu, das Leben zu ordnen.
Nichts ist der Liebe so ähnlich als die Begierde, und nichts ist ihr so entgegengesetzt.
Ich habe es oft gesagt: das ganze Unglück der Menschen kommt daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben können.
Die Natur hat dem Menschen zwei Unendlichkeiten vorgelegt, das unermeßlich Große und das Nichts, sie hat sie ihm vorgelegt, nicht um sie zu begreifen, sondern um sie zu bewundern.
Es ist herrlich, im wilden Sturm auf einem Schiff zu sein, von dem man weiß, daß es im Hafen ankommt.
Weniges tröstet uns, weil uns auch Weniges schon betrübt.
Gemeinschaft sucht, wer Einsamkeit nicht vertragen kann.
Alle ihre Prinzipien sind wahr: Die der Pyrrhonisten, der Stoiker, der Atheisten usw. Aber ihre Schlußfolgerungen sind falsch, weil die entgegengesetzten Prinzipien auch wahr sind.
Man muss versuchen, sich über nichts zu betrüben, und alles, was geschieht, als das Beste anzusehen.
Wehe denen, die den Sinn ihres Lebens nicht verstehen! Und trotzdem ist die Überzeugung, daß man diesen nicht verstehen könnte, derart unter den Menschen verbreitet, daß sie sich dessen wie einer Weisheit sogar rühmen.
In seiner Religion muß man aufrichtig sein: wahre Heiden, wahre Juden, wahre Christen.
Nicht in Montaigne, sondern in mir selber finde ich alles, was ich bei ihm sehe.
Die Mitte verlassen, heißt die Menschlichkeit verlassen.
Es gibt Leute, die gut reden und nicht gut schreiben. Sie brauchen Zuhörer, die sie anfeuern und dadurch veranlassen, daß ihr Geist hergibt, was er ohne diese Anregung nicht herzugeben vermag.
Eine Kleinigkeit tröstet uns, weil eine Kleinigkeit uns betrübt.
Der letzte Akt ist immer blutig, so schön unter anderem die Komödie gewesen sein mag. Zum Schluß schüttet man ein bißchen Erde auf uns und alles ist für immer beendet.
Es gibt bereits alle guten Vorsätze. Wir brauchen sie nur noch anzuwenden.
Allein aus Freude am Sehen und ohne Hoffnung, seine Eindrücke und Erlebnisse mitteilen zu dürfen, würde niemand über das Meer fahren.
Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? Erzähl ihm Deine Pläne.
Beredsamkeit ist Gedankenmalerei in der Form, daß zuletzt noch etwas hinzugefügt wird, damit ein Bild entsteht und kein Porträt.
Die Beredsamkeit ist Gedankenmalerei, und diejenigen, die noch weiteres hinzufügen, nachdem sie etwas gemalt haben, schaffen also anstatt eines Porträts ein Gemälde.