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Man sollte beständig nur darauf denken, etwas Gutes zu tun. Wenn die Gedanken dahin gerichtet sind, findet sich auch stets die Gelegenheit dazu.
Carl Hilty
Durch Hingebung für eine gute Sache zugleich den Wert für seine Person steigern zu wollen, ist eine gefährliche Unlauterkeit.
Nicht nur rückwärts schauen, sondern immer vorwärts, zuletzt sogar immer über dieses Leben hinaus.
Liebe ohne Wahrheit bessert nicht, Wahrheit ohne Liebe heilt nicht.
Die Welt gehört dem intelligenten Phlegma.
Für nichts haben die Menschen einen feineren Instinkt und eine größere innere Abneigung als für die Selbstsucht. Wer einen starken Einfluß auf die Menschen gewinnen will, der muß schlechterdings nicht viel an sich denken und wenig für sich suchen.
Man erkennt die Menschen in ihrem innersten Wesen an der Art, wie sie Verfolgungen und Beleidigungen vergelten.
Wir sind alle nur Werkzeuge. Das, was durch uns durchgeht, ist das Wichtige, nicht wir selbst.
Glück und Unglück der Völker von bisher geringerer oder größerer Aufkärung zu erwarten, hat unsere Zeit bereits aufgeben müssen oder ist wenigstens nahe daran. Aufklärung ist ein bloßes Zeitbedürfnis, für gewisse Zeiten und Völker sehr richtig formuliert, aber nicht ein oberstes Weltgesetz.
Aus eigener Erfahrung 1. Jedesmal, wenn ich keine Rücksicht auf Beleidigungen genommen habe, ist es mir gut bekommen. 2. Und wenn ich jemals auf Menschen rechnete, so ist es mir schlecht ausgefallen.
Vier Dinge sind es, die den bedeutenden Menschen ausmachen. Keines darf fehlen: Originalität des Denkens, Fleckenloses Leben, Milde der Gesinnung, Uneigennützigkeit.
Das menschliche Leben, wenn es seinen richtigen Zweck haben will, muß ein beständiges Empfangen und Wiedergeben der Freundlichkeit Gottes sein.
Der Kern der Freude liegt im Handeln.
Manche Leute verderben sich ihr Leben damit, daß sie handeln wollen, wenn sie noch lernen und innerlich wachsen sollten, und ebenso damit, daß sie sich nach Ruhe und Betrachtung sehnen, wenn es Zeit ist, zu handeln und die Bücher ganz bei Seite zu lassen.
Wenn alles mißlingt, dann glaube freudig und zuversichtlich, daß deine Pläne vor Gott töricht erfunden wurden und daß ihr Mißglücken dein Heil ist. Es muß uns bisweilen etwas mißlingen, damit wir fühlen, wie es andern zumute ist, wenn wir ihre Pläne zerstören.
Niemand ist wahr, als wer seine Sünden bekennt.
Keine menschliche Tugend ist ein gesicherter Besitz, so lange sie nicht zur Gewohnheit geworden ist.
Schlaflose Nächte sind oft ein sehr großer Segen, eine rechte Gnade Gottes, wenn man sie recht benutzt. Sie sind das einzige Mittel in manchen zu sehr bewegten und zerfahrenen Leben, um zu einer Besinnung über sich selbst zu gelangen und Gottes Stimme, die unter dem Geräusch des Tages nicht vernehmbar war, zu hören.
Danke Gott jeden Morgen, gleich beim ersten Erwachen, für die neuen Gelegenheiten, Gutes zu tun, die sich dir eröffnen werden, und habe dann den ganzen Tag hindurch die Augen weit offen dafür.
Was Tieck von der Sprache sagt, sage ich von den Sachen, die man zu behandeln hat. Man muß mit ihnen nicht so viele Umstände machen, sondern ihnen gewissermaßen geradezu auf den Leib gehen.
Überfluß hat erst dann Wert wenn wir ihn zum Wohle anderer nutzen!
Große Gedanken wachsen nur auf einem Herzensgrund, den große Schmerzen tief aufgefurcht haben.
Steter Erfolg ist nur für Feiglinge notwendig.
Die Zukunft ist oft verborgen, die Pflicht niemals.
In den großen Krisen des Lebens muß man immer zuerst wagen; dann kommt das Können und zuletzt das Sehen, daß es das Richtige war.
Selbstzufriedenheit in der Jugend ist immer ein sehr schlechtes Zeichen für die weitere Zukunft, und es ist eine große Ungnade Gottes, wenn man nicht daraus aufgerüttelt wird durch rechtzeitiges Unglück.
Was willst du eigentlich? Frage dich das einmal in einer ruhigen Stunde und gib aufrichtig Antwort.
In der selbstsüchtigen Welt gilt das Wort: Wer sich selbst aufgibt, der ist verloren. Im Reiche Gottes ganz umgekehrt: Wer sich selbst aufgibt und auf Gott allein verläßt, der hat Glück und Frieden gewonnen.
Zwei Dinge gibt es, die unter allen Umständen Ruhe schaffen: Seine Pflicht tun, gute Handlungen.
Als ein wesentlich sinnliches Wesen beginnt der Mensch seine Laufbahn auf dieser Welt, als ein wesentlich Geistiges soll er sie hier abschließen.
Sprich und handle für das, was die heilige Wahrheit ist, stets so unbefangen, entschieden und ruhig als ob sie keinen Feind haben könnte. Denke gar nicht an Opposition. Darin liegt ein großes Geheimnis des Einflusses auf andere Menschen.
Die völlig leidensfreien Zeiten sind die gefährlichsten für unsere innere Entwicklung.
Die Kunst des Arbeitens ist die wichtigste aller Künste.
Die größten Wahrheiten sind zuerst paradox, zuletzt trivial.
Die Körperkraft kann nicht zunehmen über eine gewisse Mittagshöhe des Lebens hinaus, die geistige Kraft aber kann es unbeschränkt. Das ist der wahre Trost des Alternden.
Leiden machen den Menschen stark, oder sie zerbrechen ihn, eines oder das andere, je nach seinem Fond, den er in sich trägt. Man glaubt nie im Glück, was man aushalten kann im Leid; dann erst lernt man sich kennen.
Ohne ein ganz persönliches Verhältnis zu Gott hat das Beten überhaupt eigentlich gar keinen Sinn.
Ganz gemeine Naturen kennen nur Furcht, nicht Liebe. Sobald sich dieselben nicht mehr fürchten, werden sie dreist und unlenksam. Für diese gilt der Spruch: Sei immer gut, doch nicht zu gütig, die Wölfe werden sonst leicht übermütig!
Suche beständig in großen Gedanken zu leben und das Kleinliche zu verachten; das führt, im allgemeinen gesprochen, am leichtesten über die vielen Beschwerden und Kümmernisse des Alltags hinweg.
Der rasche innere Fortschritt geschieht nur durch starke Erschütterungen. Wenn man denselben also wünscht, so darf man diese nicht allzusehr scheuen.
Die Söhne gleichen sehr oft den Brüdern der Mutter in Charakter und Anlage.
Die letzten Stichworte in einem richtig geführten menschlichen Leben müssen Friede und Güte heißen.
Ob der Stärkste ein einzelner Tyrann, wie die römischen Kaiser oder Napoleon I. ist, oder eine Gesellschaft von Tyrannen, wie sie der Sozialismus notwendig an die Spitze stellen wird, ist sehr gleichgültig; übrigens endet jede Kollektiv-Gewaltherrschaft notwendig in Einzelhaft.
Den Anfang hinausschieben, heißt nur Zeit verlieren.
Ein Quäntchen wirklicher Freundschaft ist viel mehr als eine ganze Wagenladung Verehrung.
Es gibt Leute, denen immer noch etwas zum Anfangen fehlt.
In manchen Lebenslagen reicht keine menschliche Klugheit ganz aus, sondern ist jeder Weg, den man etwa einschlagen könnte, mit offenbaren Gefahren verknüpft. Dann ist das Sicherste: ganz recht handeln!
Die höchste Lebensanschauung ist die, sein Schicksal nicht nur ohne Murren, oder mit einer bloß passiven Geduld, sondern mit freudiger Zuversicht, daß es das Richtige sei, entgegennehmen zu können.
Man kann mit Wahrheit sagen, die meisten großen Fortschritte im inneren Menschenleben werden durch eine Entsagung eingeleitet, die ihren Preis bildet.
Selbsterziehung ist der Hauptgesichtspunkt, welchem der Mensch die eigentlichen Resultate seines Lebens verdankt, mehr als allem, was andere für ihn tun können.