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Denjenigen Leuten, gegen die man bloß irgend etwas hat oder die man, wie man zu sagen pflegt, überhaupt nicht leiden kann, weil sie einem in ihrem Wesen unsympathisch sind, muß man bei der ersten guten Gelegenheit etwas Freundliches erweisen. Das mildert allen solchen Widerwillen merkwürdig leicht.
Carl Hilty
Die Liebe zu den Menschen schärft das Auge und denen, die sie in hohem Grade besitzen, verleiht sie eine Gabe, die innersten Gedanken der Menschen zu erkennen, die oft ans Wunderbare streift.
Der Friede ist stets nur um Haaresbreite vom Krieg entfernt.
Die Quelle der Glückseligkeit des Menschen liegt nicht in seinen Empfindungen, sondern in seiner Tätigkeit.
Befreie dich um jeden Preis von jeder Schuld, die du trägst, wenn du zum Glück gelangen willst.
Das Evangelium ist ein Amboß, der schon manchen Hammer zerbrochen hat und noch viele brechen wird.
Die Erfahrung ist zwar eine gute Lehrmeisterin, aber sie läßt sich die Lehre teuer bezahlen. Um so besser muß man bei ihr das erste Mal lernen.
Die wichtigsten Bestandteile eines guten Charakters sind Treue und Mitleid.
Der Zweck des Lebens ist, schließlich durch Tat und Leiden zu völliger geistiger Hoheit und Freiheit zu gelangen.
Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener.
Gott schaut durch dich hindurch wie durch Glas.
Zweckmäßige Arbeit ist zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit aller Menschen ohne Ausnahme notwendig und infolgedessen auch zu seinem Glück.
Das Schlimmste ist das verdorbene Beste.
Kein Buch der Welt hat schon so viele Kritiker gehabt und keines ist, wie die Bibel, allen ohne Ausnahme überlegen geblieben.
Ein kleiner Staat muß eine moralische Größe sein, um bestehen zu können.
Wer in der Jugend mit der Religion spielt, ist schon tief verdorben, fast unheilbar.
Einer jeden Erhöhung, die von Gottes Gnaden ist, geht unfehlbar eine Erniedrigung oder Verachtung durch Menschen voran; das ist ein ganz sicheres Anzeichen.
Die Freude am Geben kommt nur mit dem Geben selber.
Ein Leidenskapital muß jedes rechte Menschenleben haben, sonst wird nichts Rechtes daraus.
Ein Hilfsmittel großer Zeitersparnis ist: Alles gleich recht machen, nicht bloß vorläufig.
Die recht ausgeschämten Egoisten haben die Methode, das, was sie von einem andern haben wollen, demselben als seinen eigenen Vorteil zu unterstellen, damit sie auch des Dankes und jeder Verpflichtung dafür überhoben seien. Das muß man niemals, auch nicht stillschweigend, passieren lassen.
Gute Zeit bringt Rosen, Böse Zeit bringt Ehr'.
Der eigentliche Wendepunkt des menschlichen Lebens ist der, in welchem man Arbeit, selbst Mühsal und Kampf, der Ruhe und dem Genusse vorzieht.
Unten am Einganges des "Berges de Läuterung" wird die unumwundene Erklärung verlangt, jeden Preis, der gefordert werden möge, für das wahre Glück zu zahlen: ohne das findet kein Einlaß statt, und auf einem bequemeren Wege ist noch nie jemand zum Glücke gelangt.
Nur ein für sich nichts wollender und suchender Geist kann Menschen und Zustände in wahrer Objektivtät verstehen.
Genußsucht ist stets ein Zeichen der mangelnden Bildung, die allein gründlich davor schützen kann.
Alles muß zum Wachsen Zeit haben. Was zu schnell geht, muß zwei und dreimal wiederholt werden und dauert damit schließlich am längsten. Gott tut alles fein zu seiner Zeit. Nur der Mensch ist immer pressiert.
Jeder Tag bringt neue Kraft, und sie wird auch nicht für mehr als einen Tag gegeben.
Die politische Selbständigkeit eines freiheitlich organisierten Volkes ist jedem andern Gute für immer vorzuziehen.
Das allerbeste Mittel gegen Sorgen ist augenblicklich, sich um die andern bekümmern zu müssen. deshalb schickt uns oft Gott diese Gelegenheit zu, wenn wir selbst in Sorge sind. Eine gute Handlung hilft am allerschnellsten.
In dem sogenannten "Glück" oder "Erfolg" sind die Schlechten weit davon entfernt, glücklich zu sein. Schon der Furcht wegen nicht, die sich beständig an ihre Sohlen heftet, und die keiner anders, als auf kurze Zeit und mit sehr verderblichen Mitteln abzuschütteln imstande ist.
Gründe, seine Pflichten, selbst die offenbarsten, nicht zu tun, sind stets "wohlfeil wie Brombeeren".
Die ganze Geschichte der Menschheit ist nichts anderes als die allmähliche Entwicklung eines freien Willens der Völker für den Willen Gottes.
Das Ideale ist das Bleibende im Leben der Völker.
Alle Erziehung kann nur dreifachen Zweck haben; nützliche Kenntnisse zu sammeln, so lange der Geist noch sehr frisch zur Aufnahme derselben ist; rasch, gut und gern arbeiten zu lernen und endlich einen auf das Edle gerichteten, gut equilibrierten Gesamtcharakter zu formieren.
Nichts verbindet sich dem Menschen, was zwangsweise geschieht – was nicht eingeht in Freiheit zum Menschen, hat nicht Bestand.
Ohne Leid ist alle Güte Blüte, das Leiden reift sie erst zur Frucht und führt vom Schein ins Wesen.
Sei nützlich. Das ist das feste Gebot aller Klugheit.
Das Geheimnis der wahren Bildung liegt in der Überwindung des Egoismus und speziell der Genußsucht. Dabei kommt es, daß so oft ein sehr einfacher Mann, der nicht viele Kenntnisse besitzt, dennoch gebildeter ist als ein vornehmer und gelehrter Herr.
Die vierfache Umgangsregel von Suso ist, im allgemeinen gesprochen, noch immer eine sehr gute: Jeden freundlich empfangen, kurz mit ihm reden, ihn getröstet entlassen, sein Herz nicht an ihn hängen.
Menschen, die Einfluß auf andere haben wollen, müssen sich sehr hüten, viel gesehen zu werden. Ich bin von beinahe jedem Menschen berühmter Art, die ich kennen lernte, ein wenig enttäuscht worden.
Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.
Es sind fast alle Menschen brauchbar, sofern sie ihre Rolle im Leben finden.
Die Arbeit ist eine Quelle der Gesundheit.
Das Christentum ist keine Asketenschule und ist es nie gewesen. Es wird von uns nicht mehr verlangt, als daß wir treu erfunden werden und nicht mehr auferlegt, als wir tragen können.
Alles das ist nicht nur tiefer Einblick in das Wesen des Alten Testaments, sondern auch für das Christentum und dessen Lehre und Ordnung Wahrheit. Darin offenbart sich die Kontinuität; der Geist beider Testamente ist der gleiche, nicht der Buchstabe.