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Der einzelne kann sich vervollkommnen. Aber die Menschheit als ganzes wird weder besser noch schlechter.
Denis Diderot
Der Quietismus ist die Heuchelei des perversen Mannes und die wahre Religion der liebevollen Frau.
Die Redegewandtheit ist nichts anderes als die Kunst, die Logik erblühen zu lassen.
Je älter die Einrichtungen der Dinge, je mehr gibt es Idiotismen.
Die meisten Menschen fühlen nicht, sie glauben zu fühlen; sie glauben nicht, sie glauben zu glauben.
Einfühlsam zu sein und zu fühlen sind zwei verschiedene Dinge. Das eine ist eine Frage des Herzens, das andere ist eine Frage des Urteilsvermögens.
Auf jeden Fall gibt es nichts Besseres, sich vor Täuschung und Irrtum zu bewahren, als immer wahr zu sein gegen sich selbst.
Gehorsam geloben heißt, dem unveräußerlichen Menschenrecht entsagen, der Freiheit.
In der Natur fressen sich alle Gattungen, alle Stände fressen dich in der Gesellschaft, wir strafen einer den andern, ohne daß das Gesetz sich dreinmische.
Es ist unglaublich, wie empfindsame Seelen einander verstehen, ohne viel zu reden. Ein entschlüpftes Wort, eine nachdenkliche Miene, eine undeutliche, zusammenhanglose Bemerkung, ein halbes Bedauern, eine Andeutung, der Tonfall, der Gang, der Blick, die Aufmerksamkeit, das Schweigen - all dies entdeckt sie einander.
Große Namen taugen nur dazu, die Menge zu blenden, die kleinen Geister zu täuschen und den Scharlatanen Stoff für ihr Geschwätz zu liefern.
Es gibt wohl keinen guten Vater, der unserem himmlischen Vater gleichen möchte.
Die Philosophie schweigt, wo im Gesetz kein Sinn und Verstand ist.
Denn niemand hat bösere Laune, nicht einmal eine hübsche Frau, die morgens eine Blatter auf der Nase gewahr wird, als ein Autor, der sich bedroht sieht, seinen Ruf zu überleben...
Man eifert endlos gegen die Leidenschaften; man legt ihnen alle Leiden des Menschen zur Last und vergißt dabei, daß sie auch Quelle aller seiner Freuden sind.
Ein Geschichtsschreiber, der seinen Helden Reden unterschiebt, die sie nie gehalten haben, kann ihnen auch Handlungen andichten, die sie nie taten.
... weil die Abwesenden immer Unrecht haben, und weil es keinen Abwesenden gibt, der abwesender ist als ein Toter...
Ein Tor ist öfter ein Bösewicht als ein Mann von Geist.
Die Armut hat ihre Freiheiten, der Reichtum seinen Zwang.
Man lob die Tugend, aber man haßt sie, man läßt sie frieren, und in dieser Welt muß man die Füße warm halten.
Es muß doch eine gewisse Würde mit der menschlichen Natur innig verknüpft sein, die niemand ersticken kann.
Wenn wir die Natur beobachten, stellen wir fest, daß sie die Seele des Menschen in seinem Körper wie in einem weiträumigen Palast untergebracht hat - allerdings nicht immer in den schönsten Quartieren.
In vollen Zügen trinken wir die schmeichelnde Lüge, aber nur tropfenweise schlucken wir die bittere Wahrheit hinunter.
Nichts ist so schwer zu ertragen als eines anderen Verdienst.
Die Unannehmlichkeiten der Ehe nützen dem, der sie auf sich nimmt, aber die Schwierigkeiten des Zölibats nützen niemandem.
Weshalb einen Schuldigen bestrafen, wenn man aus seiner Züchtigung keinen moralischen Gewinn ziehen kann?
Wer die Frauen durchschaut, der hat in ihnen einen unerbittlichen Feind.
Ihr werdet keinen Platz finden, wo das Menschenlos ein glückliches ist, außer in Tahiti.
Warum sind die Frommen, die Andächtigen, so hart, so widerlich, so ungesellig? Sie haben sich zu leisten auferlegt, was ihnen nicht natürlich ist. Sie leiden, und wenn man leidet, macht man andere leiden.
Ist man einmal bis zum Knie gekommen, so hat man nicht mehr weit.
Man kann die Begriffe, die keine Grundlage in der Natur haben, mit jenen Wäldern des Nordens vergleichen, deren Bäume keine Wurzeln haben. Es bedarf nur eines Windstoßes, nur einer geringfügigen Begebenheit, um einen ganzen Wald von Bäumen oder von Ideen umzuwerfen.
Wenn einer Frau sehr viel daran liegt, euch irrezuführen, wird sie den Rausch der Leidenschaft vortäuschen; ja sie wird ihn sogar empfinden, ohne sich zu vergessen.
Es wäre besser, an der Verhütung des Elends zu arbeiten, als die Zufluchtsplätze für die Elenden zu vermehren.
Der Aberglaube ersinnt eher die verrücktesten und plumpsten Hirngespinste, als daß er Ruhe gibt. Diese Hirngespinste werden später durch die Zeit und die Leichtgläubigkeit der Völker geheiligt.
Erstens ist die Natur so mannigfaltig, vor allem in den Instinkten und Charakteren, daß die Phantasie eines Dichters nichts noch so Absonderliches gebiert, wofür Erfahrung und Beobachtung Ihnen in der Wirklichkeit nicht ein Modell böten.
Die Zeichnung gibt den Dingen die Gestalt, die Farbe das Leben.
Ein Moralgebot ohne jede Unbequemlichkeit gibt es nicht.
Die Reue entsteht vielleicht weniger aus dem Entsetzen vor sich selbst, als vielmehr aus Angst vor den anderen, weniger aus Scham über die Handlung, als wegen des Tadels und der Strafe, die ihr unbedingt folgen, wenn die Tat entdeckt würde.
Im übrigen haben es diejenigen, die befähigt sind, sich von Vorurteilen zu befreien, nicht nötig, sich belehren zu lassen.
Sie, die Frauen finden oft das Glück in den Armen eines Mannes, den sie anbeten. Wir dagegen finden es selbst an der Seite einer willigen Frau, die uns mißfällt.
Jede Tugend, jedes Laster hat seine Zeit und kommt einmal aus der Mode.
Die Dankbarkeit ist eine Last, und jede Last will abgeschüttelt sein.
Die Philosophie schweigt, wo die Gerechtigkeit den Verstand verliert.
Herr, man weiß im Leben weder, worüber man sich freuen, noch worüber man sich betrüben soll. Das Gute führt das Schlechte und das Schlechte das Gute mit sich. Wir tappen im Dunkeln unter dem, was dort oben geschrieben steht und sind gleicherweise unvernünftig in unseren Wünschen, unserer Freude und in unserem Kummer.
Der Mensch gelangt an den Rand seines Grabes wie der Zerstreute an die Tür seines Hauses.
Die einen, so scheint mir, haben viele Werkzeuge und wenig Ideen; die anderen haben viele Ideen und gar keine Werkzeuge. Das Interesse der Wahrheit würde verlangen, daß die Denkenden sich endlich dazu herbeilassen, sich mit den Schaffenden zu verbünden.
Die Tugend erfordert Ehrfurcht, und Ehrfurcht ist unbequem; die Tugend fordert Bewunderung, und Bewunderung ist nicht unterhaltend.
Gegen unvernünftige Gesetze werden wir Reden halten, bis man sie bessert, und unterdessen werden wir uns ihnen blindlings unterwerfen.
Kein Mensch hat von Natur aus das Recht, über andere zu herrschen.
Die Stimme ist ein Musikinstrument, dessen sich alle Menschen ohne die Hilfe von Lehrern, Prinzipien oder Regeln bedienen können.