Zitat Bild
Je kränker ein Mensch ist, desto ausgelieferter ist er auch den Heilkundigen und dem Versorgungssystem. Gesundheitspolitik muss daher die Professionen und Institutionen des Gesundheitswesens verpflichten, soziale Verantwortung und humane Werte einzuhalten.
Ellis Huber
Das Gesundheitssystem ist ein sozialer Organismus, eine lernende Organisation, in der Bürgerschaft und Ärzteschaft, Heilkundige und Betroffene offen miteinander kommunizieren und ihre Erkenntnisse und Erfahrungen austauschen.
Ein Drittel der Ärzte sind zynische Egoisten, denen das Wohl der Patienten egal ist, ein Drittel sind frustrierte Opportunisten und ein Drittel sind Idealisten, die nach bestem Wissen und Gewissen eine gute Medizin umsetzen wollen. Mit denen möchte ich ein patientenorientiertes Gesundheitswesen aufbauen.
Heilen und Helfen ist im Kern eine Beziehungsleistung. Arzt, Therapeut oder Pflegekraft sind Produzenten, Patient, Klient oder Pflegebedürftiger Koproduzenten im Wertschöpfungsprozeß Gesundheit.
Eine Rechtsprechung, die an der grundsätzlichen Kriminalisierung von Cannabis festhält, geht an medizinischen Erkenntnissen vorbei.
Mehr Liebe und weniger Valium sollten im Gesundheitswesen der Republik herrschen.
Es gibt viele Formen von Gesundheit wie Arten von Schönheit und Glück. Gesund sein ist immer subjektiv bestimmt und heilsame Wege eröffnen sich nur, wenn die Betroffenen beteiligt sind.
Gesundheit ist individuelles und soziales Gut, Krankheit individuelles und soziales Problem. Das Gesundheitssystem ist Bestandteil der gesellschaftlichen Kultur.
Die Abstimmung zwischen individuellem Bedürfnis und gesellschaftlichem Anliegen gelingt in einer solidarischen Krankenversicherung nur, wenn die Solidargemeinschaft für den Bedarf einsteht und das Individuum für seine Bedürfnisse.
Ziel aller Heilkunst ist es, die Autonomie von betroffenen Menschen trotz eines körperlichen, seelischen oder sozialen Handikaps zu stärken.
Gesundheitsversorgung muss individuelle Bedürfnisse und vom individuellen Bedürfnis unabhängige Bedarfe abdecken. Bedarf ist das, was im Krankheitsfalle nach dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis heilt und hilft. Was zusätzlich gut tut, wird zwischen den Beteiligten individuell bestimmt.
Die ökonomischen Anreize im Gesundheitssystem vermitteln zwischen individuellen und gesellschaftlichen Interessen. Sie integrieren das Handeln im Teil mit der Ökonomie des Ganzen. Ein soziales Gesundheitswesen muss sicherstellen, dass die einzelnen Akteure das Interesse des Ganzen respektieren und preiswerte Gesundheit für alle anstreben.
Die Wertschöpfungsprozesse für Gesundheit müssen so gestaltet werden, dass möglichst viele Ressourcen für das Heilen und Helfen eingesetzt werden und möglichst wenig Ressourcen durch Verwaltungsprozesse, Kommunikationsblockaden oder Blindleistungen vergeudet werden.
Die Grenze zwischen Bedarf und Bedürfnis muss flexibel und im öffentlichen Diskurs zwischen Bevölkerung und Ärzteschaft, Solidargemeinschaften und Dienstleistungserbringern ausgehandelt werden.
Ärzte, die in einem sozialfinanzierten Krankenversicherungssystem mehr verdienen wollen als der Bundeskanzler, sollen Bauspekulanten werden oder nach Saudi-Arabien auswandern.