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Im Verkehrsgewühl der tausend Argumente ist die Ehre unsicher geworden wie der Fußgänger zur Hauptverkehrszeit.
Emil Gött
Wer der Stütze nicht bedarf, geht leichtsinnig mit dem Stab um.
Predige nicht Wasser dem, der nur Bier will.
In Deutschland ist man charakterlos, wenn man von den Ereignissen lernt und sich nach ihnen wandelt.
Wer mit Kosak und Pack sich schlägt, Leicht Läuse auf dem Kopfe trägt.
Bereit zum Untergang ist reif zum Aufgang.
Wenn eine Liebe nicht täglich neu erweckt wird, schläft sie bald ganz ein.
Geben ist mindestens ungefährlicher als Nehmen; jedes Geschenk, das wir annehmen, schlägt eine Bresche in unsere Freiheit.
Alle Seiten jeden Dinges zu verstehen, gilt als so selbstverständlich, daß sich das Gute fast seiner Einseitigkeit schämt.
Erkennen ist ein Grab – für alte Irrtümer, und eine Wiege für – junge.
Ich muß die Kunst doch immerzu bewundern, Mit der des Worts unübertroffner Meister Die schwärzeste der Sachen schneeweiß färbt!
Es zieht die Lüge nach unten, wie die Wahrheit nach oben reißt mit tausend Schwingen, die ihr wachsen.
Die menschliche Schamlosigkeit will sich sogar das Gute zu Dank angerechnet wissen, das sie wider Willen mit dem uns zugedachten und angetanen Bösen schuf.
Stürme des Herbstes, wilde, wüste Gesellen, wie liebe ich euch! Ihr wettert zusammen, was morsch und welk ist, und macht Bresche für die Entschiedenheit, den klaren, reinlichen Winter.
Damit Kinderland werde, muß Vaterland sein.
Wenn die Gemeinheit Genie hat und der Anstand Talent, ist der Anstand verloren.
Dem Glücke feind, sein Leben nur als Frucht der Arbeit, erfüllter Pflichten nehmen.
Gut ist nur, dem Bösen widerstreben!
Der Gedanke Vaterland sollte uns einengen und dem höheren Weltbürgertum entziehen? Aber engt mich meine Haut ein oder mein Haus oder mein Dorf und hindert mich am Entfalten meines Deutschtums? So wird wohl auch dieses mich nicht hindern können, der beste Bürger der Welt zu sein.
Vernichte ein Atom und es reißt die Welt nach sich.
Urteil kommt zuwege durch Stillstand der Kritik.
Wir sind das Leben, das die Sonne von sich fortschleudert.
Der Teufel ist ein unbestechlicher Betrüger. Er arbeitet nicht in die eigene Tasche, sondern für die böse Sache.
Die Sünden des einen sind Gott lieber als die Gebete des andern.
Mancher, der zu feig oder faul ist, uns ein Feind zu sein, wird unser Freund. Es ist die bequemste Art, uns zu drücken.
Wie vieles erklären wir für Unsinn, wovon und wofür nur uns der Sinn abgeht!
Eine fürchterliche Rache des Mittelalters, einen Menschen mit einem Leichnam zu verschnüren und so einem langsamen Tode preiszugeben. Heute tut man so etwas kaum mehr, aber man heiratet noch.
In tausend Sklaven stecken 999 Sklavenhalter.
Am feinsten lügt das Plausible.
Kleine Töpfe sind leicht zu füllen – Geheimnis der Nichtverzweiflung kleiner Leute.
An das Gewissen zu appellieren, geniert den, der es tut, beinahe mehr als den, der gemeint ist.
Beste Welt und bestes Leben? – Beide können nur besser werden, aber nicht besser sein, als sie in jedem Augenblicke sind.
Das Leben ist nichts als ein Weg, um etwas zu werden.
Religion ist schließlich nicht, was den Menschen an Gott, sondern an das Leben knüpft.
Faule Engel taugen weniger als fleißige Teufel.
Ein Gran Gewalt in der Güte ist die Voraussetzung, dass sie nicht nur blasser Gedanke bleibt.
Es ist leicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, das man mit anderen treibt.
Immer das Gleiche – das ist ein Produkt beständiger Verwandlung, in der sich das Wesen behauptet. Mit jedem Hauche ein andrer – das ist immer derselbe, unter der Wirkung eines jeden Angriffs.
Im Zeitalter der Spezialisten ersetzt die Gefahrenzulage den Orden.
Selbsterkenntnis ist unser Maß für unser Weltverständnis.
Man kann erst steuern, wenn man Fahrt hat.
Was jemals kommen wird in Ewigkeit, das ist schon da, seit aller Zeit.
Die Ansprüche, die ein Mensch an andre stellt, stehen gewöhnlich in umgekehrtem Verhältnis zu seinen Leistungen.
Eine fast widerliche Eigenschaft des Mannes ist, dass er mit schnellfertiger Verachtung vom Weibe alle die Tugenden verlangt, die er selbst an sich ersehnt.
Gefühl von Grenze darf nicht heißen: hier bist du zu Ende, sondern: hier hast du noch zu wachsen.
Das höchste Vertrauen hat nicht der Freund, dem wir unsere tiefste Schmach, sondern der, dessen Auge wir unbefangen unsere letzte Schönheit zeigen.
Wo die Narrheit Norm, ist die Vernunft Verrücktheit.
Die Natur neigt zum Tode, die Kunst kaum zum Leben.
Der Teufel hat uns nie näher am Kragen, als wenn wir uns gottähnlich dünken.
Das sind die wahren Stunden, die meine Seele lebt, zu denen durchempfunden die Welt an mir vorüberschwebt.