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Selbst die Entstehung gewisser körperlicher Schmerzen nützt, nämlich zur Vorsicht in ähnlichen Fällen.
Epikur
Wer des Guten, das ihm geworden, nicht mehr gedenkt, ist in seinem Herzen ein Greis geworden.
Meide Genußsucht, nicht weil Sinnesgenüsse schlecht sind, sondern wegen des Katers, der ihnen bei Überdosierung folgt.
Man kann besser ohne Angst auf einem Haufen Blätter schlafen, als mit Angst in einem goldenen Bett.
Bei den meisten Menschen ist die Ruhe nichts als Erstarrung und die Bewegung nichts als Raserei.
Mitfühlen wollen wir mit unseren Freunden, nicht indem wir jammern, sondern indem wir uns um sie kümmern!
Der größte Reichtum ist die Selbstgenügsamkeit.
Wer in sich selbst beruhigt ist, der beunruhigt auch den anderen nicht.
Sage nie von einer Sache: ich habe sie verloren, sondern: ich habe sie zurückgegeben.
Der Gerechte ist am wenigsten zu erschüttern; der Ungerechte ist von höchster Erschütterung durchdrungen.
Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
In deinem Greisenalter bist du so, wie ich dich zu sein mahne, und du hast erkannt, was es bedeutet, für sich selbst und für Hellas zu philosophieren. Ich freue mich mit dir.
Wenn Gott die Gebete der Menschen erfüllen würde, wären schon lange alle Menschen zugrunde gegangen, da sie andauernd viel Schlimmes gegeneinander erbitten.
Wenn man Brot und Wasser hat, dann darf man sogar mit Zeus an Glückseligkeit wetteifern.
Die unbegrenzte Zeit umfaßt gleich viel Lust wie die begrenzte Zeit, wenn man die Grenzen der Lust durch Überlegung abmißt.
Alle Begierden, die nicht zum Schmerz führen, wenn sie nicht befriedigt werden, sind nicht notwendig, sondern sie enthalten ein Verlangen, das schnell schwindet, sobald sich zeigt, daß sie zu den schwer erfüllbaren gehören oder Schaden verursachen.
Wenn bei jenen natürlichen Begierden, die nicht zu Schmerzendem führen, wenn sie nicht erfüllt werden, dennoch das angespannte Bemühen bestehen bleibt, so sind sie aus leerem Meinen entstanden, und wenn sie sich nicht auflösen, so liegt dies nicht an der Natur, sondern am leeren Meinen des Menschen.
Wer sich um das Morgen am wenigsten kümmert, geht ihm mit der größten Lust entgegen.
Schlimm ist der Zwang, doch es gibt keinen Zwang, unter Zwang zu leben.
Wir sind ein einziges Mal geboren; zweimal geboren zu werden, ist nicht möglich; eine ganze Ewigkeit hindurch werden wir nicht mehr sein dürfen. Und da schiebst Du das, was Freude macht, auf, obwohl Du nicht einmal Herr bist über das Morgen? Über dem Aufschieben schwindet das Leben dahin, und so mancher von uns stirbt, ohne sich jemals Muße gegönnt zu haben.
Auf unrechtmäßigem Wege der Habsucht zu frönen ist ein Verbrechen, aber auch auf rechtmäßigem ist es eine Schande. Denn es ist unanständig, schmutzig zu geizen, wenn es auch ohne Rechtsverletzung geschieht.
Ein Weiser wird sich nicht um sein Begräbnis kümmern.
Der Schmerz des Weisen ist nicht größer, wenn er selber gefoltert wird, als wenn sein Freund gefoltert wird.
Die Gemeinschaft der Menschen besteht nicht von Natur, sondern um des Zuträglichen und des Bedürfnisses Willen.
Der Zufall spielt bei dem Weisen eine unbedeutende Rolle; das Größte und Wichtigste ordnet er seine ganze Lebenszeit mit seinem Verstande.
Lebt wohl und erinnert euch an meine Lehren.
Wer gescheit ist, treibt keine Politik.
Wenn die gesamte Lust sich verdichtete nach Raum und Zeit und in der gesamten Zusammensetzung vorhanden wäre oder doch in den hauptsächlichsten Teilen der Natur, dann würden die Lustempfindungen niemals voneinander verschieden sein.
Ehrenvoll ist fröhliche Armut.
Man kann nicht ohne Furcht sein, wenn man furchterregend aussieht.
Das ganze Leben dieses Menschen wird wegen seiner Unzuverlässigkeit zusammenbrechen und zerschlagen sein.
Der Beginn des Heils ist die Erkenntnis des Fehlers.
Wenn ich als Naturforscher offen reden soll, so möchte ich lieber wie ein Orakel allen Menschen das zuträgliche verkündigen, ohne daß auch nur einer es verstünde, als den gangbaren Meinungen zustimmen und dabei das massenhafte Lob der Leute ernten.
Wir brauchen Freunde, nicht um sie zu brauchen, sondern um die Gewissheit zu haben, sie brauchen zu dürfen.
Nichts genügt dem, welchem genug zuwenig ist.
Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben, nämlich der Grundsatz, daß kein Übel ewig währt, ja nicht einmal sehr lange dauern kann.
Wem das Seinige nicht ausreicht, der ist arm, auch wenn er der Herr der ganzen Welt wäre.
Das Lob der anderen muß von selbst folgen. Wir müssen uns nur mit unserer eigenen Heilung befassen.
Es gibt – glaubt es mir! – für die Denkenden keine natürliche gegenseitige Gemeinschaft.
Mag auch die Sicherheit vor den Menschen bis zu einem gewissen Grade zu erlangen sein durch eine fest gegründete Macht und durch Wohlhabenheit, so entsteht doch die reinste Sicherheit durch ein ruhiges und von der Menge abgesondertes Dasein.
Reichtum, der nicht begrenzt wird, ist große Armut.
Die Seele eines guten Menschen ist eine uneinnehmbare Festung.
Genuß ist der Beginn und das Ende eines gesegneten Lebens.
Darum nennen wir auch die Lust Anfang und Ende des seligen Lebens. Denn sie haben wir als das erste und angeborene Gut erkannt, von ihr aus beginnen wir mit allem Wählen und Meiden, und auf sie greifen wir zurück, indem wir mit der Empfindung als Maßstab jedes Gut beurteilen.
Man soll nicht vorgeben zu philosophieren, sondern wirklich philosophieren. Denn wir bedürfen nicht des Anscheins der Gesundheit, sondern wirklicher Gesundheit.
Notwendigkeit ist ein Übel, aber es besteht keine Notwendigkeit unter einer Notwendigkeit zu leben.
Wir bedürfen des Vergnügens nur, wenn wir unter seiner Entbehrung leiden.
Jeder Schmerz ist leicht zu verachten. Bringt er intensives Leiden, so ist die Zeit kurz bemessen, hält er sich lange im Fleische auf, dann ist er matt.
Viele gerieten zu Reichtum und haben damit nicht eine Befreiung von den Übeln gewonnen, sondern vielmehr eine Umwandlung in noch größere.
Von den Begierden sind die einen natürliche und notwendige, die andern natürliche, aber nicht notwendige, die dritten weder natürliche noch notwendige, sondern auf Grund leeren Meinens entstehend.