Zitat Bild
Der Erfolg der Religionen hängt nicht von den mehr oder weniger trefflichen Beweisen ab, die sie von ihrer Göttlichkeit erbringen; ihr Erfolg steht vielmehr im Verhältnis zu dem, was sie dem Herzen des Volkes mitzuteilen haben.
Ernest Renan
Jede Idee muß, um sich Geltung zu verschaffen, Opfer bringen; aus dem Kampfe des Lebens geht man niemals ungeschoren hervor.
Eine Dynastie selbst ist im Grund nichts anderes als ein beständiger und geregelter Terrorismus.
Religion ist kein populärer Irrtum; sie ist eine große Wahrheit des Instinktes, von Menschen geahnt, von Menschen zum Ausdruck gebracht.
Es ist das Eigentümliche der auf Kommunismus gegründeten Institutionen, daß sie einen glänzenden ersten Moment haben, denn der Kommunismus setzt stets eine große Exaltation voraus; aber sie entarten bald, weil der Kommunismus der menschlichen Natur entgegen ist.
Die Nation ist ein in sich täglich wiederholendes Plebiszit.
Das Christentum ist das Meisterwerk des Judentums, sein Ruhm, die Zusammenfassung seiner Entwicklung.
Aus dem Kampf des Lebens geht niemand unbefleckt hervor.
Die Erziehungsfrage ist für unsere jetzige Gesellschaft eine Frage des Lebens oder des Todes, eine Frage, von der die Zukunft abhängt.
Der entscheidende Sieg wird stets dem unterrichtetsten und moralistischem Volke zu Teil. Ich verstehe unter Moralität die Fähigkeit zur Aufopferung und die Liebe zur Pflicht.
Alle Großtaten der Menschheit sind im Namen absoluter Grundsätze vollbracht worden.
Ohne Christus wäre alle Geschichte unverständlich.
Wir wissen alles, was wir wissen, nur durch Erfahrung, d.h. aus Natur und Geschichte.
Die größten Männer einer Nation sind diejenigen, welche sie zum Tode verurteilt. Sokrates hat den Ruhm Athens ausgemacht, das seinerseits nicht glaubte, mit ihm leben zu können. Spinoza ist der größte der modernen Juden und die Synagoge hat ihn mit Schande ausgestoßen. Jesus war der Ruhm des Volkes Israel, das ihn gekreuzigt hat.
Wer würde nicht lieber krank wie Pascal sein als gesund wie der Pöbel?
Moses und Mohamed sind keine spekulativen Köpfe gewesen, sondern Männer der Tat. Nur indem sie ihren Landsleuten, ihren Zeitgenossen die Aktion vorschlugen, haben sie die Menschheit beherrscht.
Die großen Dinge in einem Volke geschehen gewöhnlich durch die Minderheit.
Es gibt keine große Schöpfung, die nicht auf einer Legende beruhte. Der einzige Schuldige ist da die Menschheit selbst, die betrogen sein will.
Der Mensch umgibt das, woran er glaubt, mit Heiligkeit, so wie er das, was er liebt, mit Schönheit ausstattet.
In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören.
Ein klar denkender Mensch fand noch nie daran Vergnügen, seine Gedanken in Symbole zu kleiden.
Für uns hat ein Glaube nur Wert, wenn er durch das Nachdenken des Individuum errungen ist, daß er von diesem begriffen wird, daß er ihn ganz in sich aufgenommen hat. Eine durch höheren Befehl herbeigeführte Überzeugung ist ein ebenso vollkommener Unsinn, als eine mit Gewalt erlangte Liebe oder befohlene Sympathie.
Man stirbt für Meinungen und nicht für Gewißheiten, für das, was man glaubt, nicht für das, was man weiß... Sobald es sich um Glaubensdinge handelt, ist das das große Zeichen und der wirksamste Beweis, für sie zu sterben.
Bei jeder Art von Größe besteht der bleibende Ruhm darin, den Grundstein gelegt zu haben.
Wir wissen nichts. Das ist alles, was man mit Bestimmtheit über das aussagen kann, was jenseits des Endlichen liegt.
Man behält immer die Spuren seiner Abstammung.
Alle Symbole, die dazu dienen, dem religiösen Gefühl Formen zu geben, sind unvollständig und es ist ihr Schicksal, wieder und wieder verworfen zu werden.
Niemals ist jemand weniger Priester gewesen als Jesus, niemals ein größerer Feind der Formen, welche die Religion unter dem Vorwände, sie zu beschützen, ersticken.
Was Jesus begründet, was ewig von ihm bleiben wird, das ist die Lehre von der Freiheit der Seelen.
Man vollbringt Großes nur mit genau bestimmten Ideen, denn die menschliche Fähigkeit ist beschränkt; der Mensch absolut ohne Vorurteil wäre machtlos.
Es ist nicht von Wichtigkeit, im Besitz einer mehr oder minder richtigen metaphysischen Phrase zu sein, sondern seinem Leben einen gewissen Pol zu geben, eine erhabene Richtung, ein Ideal.
Die Geschichte ist unmöglich, wenn man nicht offen zugibt, daß es mehr als einen Maßstab für die Aufrichtigkeit gäbe.
Geschichte ist nicht Geschichte, wenn man nicht bei ihrer Lektüre bald entzückt, bald empört, bald betrübt, bald getröstet ist.
Ich habe jemanden getroffen, und wir haben unsere Ideen ausgetauscht - merkwürdig wie leer mein Kopf ist.
Die Menschheit bietet in ihrem großen Ganzen ein Gemenge von niedrigen, selbstsüchtigen, dem Tiere bloß darin überlegenen Wesen dar, daß ihr Egoismus überdachter ist. Aber mitten in dieser gleichmäßigen Gewöhnlichkeit erheben sich doch Säulen zum Himmel und zeugen für eine edlere Bestimmung.
Jede hervorragende Schöpfung bringt eine Verrückung des Gleichgewichts, einen gewaltsamen Zustand für seinen Schöpfer hervor.
Der gewöhnliche gesunde Menschenverstand ist ein schlechter Richter, sobald es sich um große Dinge handelt.
Die Demokratie wirkt am zersetzendsten auf die militärische Organisation. Die militärische Organisation beruht auf der Disciplin; die Demokratie ist die Verneinung der Disciplin!
Man bewahrt immer die Merkmale seiner Ursprünge.
In der Moral, wie in der Kunst, bedeutet Reden nichts, die Tat alles.