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Dem Elefanten, der aus einer Mücke gemacht ist, sieht man seine Abstammung schon von weitem an: er trägt seinen Rüssel höher, als alle anderen.
Ernst Woldemar Sacks
Wenn man das Leben wirklich ernst nimmt, fängt man an zu lachen – nimmt man es humoristisch, dann wird einem ernst zumute. Am besten, man lächelt unter Tränen, und drückt ein Auge zu, so lange, bis einem beide Augen zugedrückt werden.
Nicht bloß des Wortspiels halber sei bezüglich mancher zeitgenössischen Kunstrichtungen bemerkt, daß jeder neu schaffende Meister wohl die "ewigen Gesetze der Schönheit" verletzt, aber nie die schönen Gesetze der Ewigkeit umgestoßen hat.
Die Dummheit des kleines Mannes im einfachen Gewande ist ungefährlich, hat Erdgeruch und ist gottgewollt – die Dummheit aber mit einem akademischen Mantel angetan ist gemeingefährlich, stinkt muffig und ist vom Teufel.
Der wahre Humorist feixt niemals, lacht selten und lächelt immer – über alles.
Dem Ochsen ist es einerlei, ob ein Mädchen die Wäscheleine ausspannt, die Spinne Fäden zum Netz zieht oder die Parze Schicksalsfäden spinnt – es fällt dabei doch nichts zum Fressen ab.
Der Neid ist das ungewollte Sichbeugen des Schwächeren vor dem Stärkeren – er verwandelt sich in tödlichen Haß, wenn der Stärkere es verschmäht, seine Übermacht fühlen zu lassen.
Der kleine Affenpinscher kläfft jeden an, auch wenn ihm keiner was tut – der große Bernhardiner bellt nur, wenn er gereizt wird. So ist die geistige Überhebung der Dummen stets in der Offensive, während die geistige Überlegenheit der Klugen nur in der Defensive zutage tritt.
Wer nur physisch liebt, sucht nach Abwechslung, die er "natürlich" nicht findet, wer aber physisch und psychisch liebt, sucht nicht nach Abwechslung – er hat sie.
Satire, Ironie und tiefere Bedeutung! Vom heiligen Geist dieser Dreieinigkeit beschattet, und in wortspielloser unbefleckter Empfängnis gezeugt, kommt der Humor zur Welt.
Wer Perlen vor die Säue wirft, muß schon Kartoffelschalen dazu tun, sonst fressen sie's nicht.
Mit der Muse flirtet der Dilettant, das Talent heiratet sie und das Genie liebt sie – bloß.
Als die ersten Kirchen erbaut wurden und die Turmspitzen den Himmel durchstachen, sagte Petrus zu den Engeln: Da kitzeln sie uns die Fußsohlen, und das nennen die Menschen – Religion!
Wenn die göttliche Venus zur Erde hinabstiege, dann würde sie sich von oben bis unten in Barchent und Wolle kleiden, damit sie nicht zur in Samt und Seide gekleideten Demimonde, zur bis zum Herzgrübchen dekolletierten Demimonde oder gar zum Nacktballett eines Kabaretts gerechnet würde.
Gewiß darf nicht nur, sondern muß sogar Ironie bissig sein. Es ist aber ein Unterschied, ob eine giftige Kröte aus dem Sumpf heraufquakt (Froschperspektive), oder die Kralle des Adlers aus der Höhe herniederfährt (Vogelperspektive).
Die Liebe gleicht einem Kino, dessen großes Portal allen ohne Eintrittsgeld offen steht. Im verdunkelten Vorführungsraum werden Phantasie, Schwärmerei und Leidenschaft auf die Leinwand gezaubert, wobei die Ungebildeten vorne sitzen, um alles recht deutlich zu sehen, während die Kenner ganz hinten sitzen. Beim Verlassen des Theaters müssen alle, Arm und Reich, Jung und Alt, Klug und Dumm durch eine schmale Sperre hindurch und den Geschlechtstrieb als Entgelt an der Kasse abgeben.
Nur beim Sitzen kann man denken und schreiben sagt Flaubert, wohingegen Nietzsche meint, daß nur ergangene Gedanken wert haben. Ich schlage einfach ein – entschuldigen Sie das harte Wort – gemäßigten Stuhlgang vor, d.h. man binde oder klebe sich hinten einen Stuhl an und gehe mit Nietzscheschen Gedanken auf und ab; kommen einem Flaubertsche Gedanken, dann kann man sich sofort auf denselben Fleck, wo man eben stand, setzen.