Zitat Bild
Wer nicht in einem unerbittlichen Institut aufgewachsen ist, wird sein Lebtag die Bedeutung des Wortes "Sonntag" nicht ermessen. Sonntag, das ist der Tag, wo die erdrosselnde Hand der Angst um den Hals sich lockert, Sonntag, das ist ein Erwachen ohne den bangen Brechreiz, Sonntag, das ist der Tag ohne Prüfung, Strafe, erbitterten Lehrerschrei, der Tag ohne Schande, ohne zurückgewürgte Tränen, Erniedrigungen, der Tag, da man in einem süßen Glockenmeer erwacht.
Franz Werfel
Müßiggang ist allen Geistes Anfang.
Dass es die Todesstrafe gibt, ist weniger bezeichnend für unsere Gesittung, als dass sich Henker finden.
Giuseppe Verdi ist der letzte Volks und Menschheitskünstler, ein herrlicher Anachronismus des Jahrhunderts.
Die Welt hat sich auf die Begriffe RECHTS und LINKS versteift und dabei vergessen, dass es auch ein OBEN und UNTEN gibt.
Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.
Religion ist das unaufhörliche Zwiegespräch der Menschheit mit Gott. Kunst ist ihr Selbstgespräch.
Der Trick der Schöpfung ist satanisch witzig. Das Weib bleibt vorher kühl, der Mann ist hitzig. Sie glüht nachher und er sieht auf die Uhr. So stirbt Betrug nicht aus und nicht Natur!
Wenn alle Wege verstellt sind, bleibt nur der Weg nach oben. (Der Weg nach oben steht immer offen. So interpretiere ich dieses Zitat. Und wenn wir uns jetzt bitte vorstellen, wir stünden am Fuße eines hohen Berges und alle bequemen Wege im Tal seien versperrt, vielleicht durch eine Überschwemmung, dann ahnen Sie: Der Weg nach oben ist nicht der leichteste. Aber Sie wissen auch, welch wunderbare Aussicht sich von oben auftut.)
Ich trinke, folglich bin ich.
Mein Leben! Immer wieder komme ich in eine unbekannte Stadt und bin fremd. Auch im Jenseits werde ich nur ein Zugereister oder Refugie sein!
Was wir Aberglauben nennen, das ist oft nur das Zittern und Wallen der erwärmten Luft um die aufrechte Flamme des Glaubens.
Jeder Mensch ist eine Melodie. Lieben heißt: sie innehaben. Ich bin für dich, du bist für mich ein Lied.
Gott verzeiht nicht, was die Menschen verzeihen. Die Menschen verzeihen nicht, was Gott verzeiht.
Zwischen zu früh und zu spät liegt immer nur ein Augenblick.
Fremdsein ist eine gewaltiges Handwerk, das Fleiß und Fertigkeit erfordert.
Wehe dem Menschen, an dem im Geistigen nicht mehr zu rütteln ist.
Der Hauptteil des Ehrgeizes und Lebensinteresses meiner Eltern galt ihren Kindern, meinen zwei Schwestern und mir. Ich wuchs mit dem fördernden Gefühl auf, daß Menschen mich wichtig nahmen und für mich Sorge trugen. Darin sehe ich das Glück, denn dieses Gefühl gibt dem Menschen ein Fundament für Ruhe und Gelassenheit, das ihn vor mancher häßlichen Gier schützt.
Kein Unglück ist in Wirklichkeit so groß wie unsere Angst.