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Das Bedeutende mit dem Unbedeutenden flüchtig und äußerlich verglichen, bringt oft den Schein als Resultat, als sei das eine die Unrast und das andere die Ruhe.
Ida Boy-Ed
Man kann zufrieden und doch unbefriedigt sein, denn in dem Worte "Zufriedenheit" klingt das Wort "Entsagung" mit.
Die zerrissenen Konturen der Berge werden oft durch eine weiße Schneedecke zu einfachen und sanften Linien; so deckt ein Leichentuch auch die Charakterschroffen eines Menschen zu.
Mit einem eifersüchtigen Mann haben Frauen immer Mitleid, mit einer eifersüchtigen Frau niemals.
Es gibt Augenblicke, wo der Verstand das Wort, das von den Lippen geht, zurückhalten will, tadelt, ja verdammt, und wo unberechenbare, sekundenschnelle Regung doch den Mund zwingt, zu sprechen.
Nicht alle Menschen, die nicht ohne einander leben können, verstehen es, miteinander zu leben.
Für die Gefühle, die über uns kommen, sind wir nicht verantwortlich, wohl aber für die Folgen, die wir aus ihnen entstehen lassen.
Immer, wenn Neugier oder Bevormundungssucht sich in die Angelegenheiten anderer drängen, nehmen sie die Maske der Freundschaft vor.
Arbeit entsündigt den Geist. –
Die Regungen des Herzens sind oft unentwirrbar verwoben aus Schlechtem und Gutem.
Die Kinderseele ist etwas so Zartes und Heiliges, daß man sie nur Lehrerkünstlern anvertrauen sollte.
Wer Arbeitskräfte besitzt und sie nicht ausübt, begeht beinahe eine Unsittlichkeit.
In Stunden, wo wir keinen Halt finden, suchen wir ihn außer oder über uns.
Manche Herzen gleichen kühlen und dunklen Kellern; man muß tief hinabsteigen, um den feurigen Wein heraufzuholen.
Die Liebe eines Weibes, das Lächeln eines Kindes sind dem Manne die Belohnung nach saurer Tagespflicht. Die Liebe, die er für das Weib empfindet, ist sein heiliges Eigentum.
Es gibt Stunden, wo der Mensch sich seines Willens beraubt fühlt, wo er maschinenmäßig tut, was er nicht zu tun wünscht. Es ist, als ob die Seele sich aus dem Körper entfernt hätte und nun, über ihm schwebend, verwundert zusieht, was er alles beginnt. Der körperliche Mensch ist dann wie ein wildfremdes Wesen, und es ist der Seele wie ein Traum, daß sie dieses automatenhafte Wesen einmal beherrscht hat.
Den Romanen, die unsere Nebenmenschen leben, glauben wir nie die Schuldlosigkeit. Das kommt vielleicht aus der Erkenntnis, daß wir alle von Adam und Eva abstammen, und uns vor der Sündenfälligkeit selbst nicht sicher fühlen.