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Das Befugtsein, die volle Wahrheit zu sagen, gehört denen, die den Mut dazu haben.
Jacob Grimm
Niemals wiederholt sich die Geschichte, sondern sie ist überall neu und frisch, unaufhörlich wiedergeboren wird die Sage.
In welchen Teil des Wortvorrats man immer greift, wird, nach überwundener erster Scheu, man sich bald davon angezogen fühlen.
Der Künstler steht da zwischen dem Endlichen und Unendlichen; wo beide aneinanderstoßen, fängt er den Blick des Gewitters auf, hält ihn fest und gibt ihm ewige Dauer.
Die alten Menschen sind größer, reiner und heiliger gewesen als wir, es hat in ihnen und über sie noch der Schein des göttlichen Ausgangs geleuchtet, etwa wie helle, reine Körper noch eine Weile fortleuchten oder glänzen, wenn man sie unmittelbar aus dem grellen Sonnenstrahl in dichte Dunkelheit versetzt.
Fällt von ungefähr ein fremdes Wort in den Brunnen einer Sprache, so wird es solange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt und seiner fremden Art zum Trotze wie ein heimisches aussieht.
Es dünkt mich, daß der Trieb des Lernens heftiger und wirksamer ist als der Erfolg der Lehre.
Was aber helfen die edelsten Rechte dem, der sie nicht handhaben kann?
Alles Große in der Welt hat seine Nachfolger und Nachahmer gehabt, die sich daran gedrängt und angeschlossen, bis der Gipfel, der einsam steht und die Sterne grüßt, durch sie mit dem Tale verbunden worden.
Ein schlechtes Leben steht nicht still, es führt sich immer wieder.
Niemals zeigt sich die Natur des Menschen bestialischer, als wenn sie zur Ehre der höchsten Ideen ins Wüten gerät.
Kunst, Wissenschaft und Leben vermögen das Bedürfnis nach Befriedigung und Einigung der geistigen Interessen nicht zu bieten; was sie versagen, gewährt der religiöse Glaube und nur er allein: er ist darum nicht ein zeitweises, subjektives, sondern ein notwendiges Bedürfnis des Menschen.
Kühnen und Wagenden steht ungesehen das Glück bei, plötzlich ist etwas geraten.
Komm mit, sagte der Hahn, etwas besseres als den Tod können wir überall finden.
Das Höchste ist, überall in allen Dingen Gott zu suchen und zu finden, und seine Spur webt in allem Natürlichem und Wirklichem.
Ein Geheimnis, bei dem es unnatürlich zuginge, gibt es nicht.
Es ist die Weide des Geistes wohl zu wählen für die Kinder.
Es geht durch die Märchendichtung innerlich dieselbe Reinheit, um derentwillen uns Kinder so wunderbar und selig erscheinen. Kindermärchen sollen erzählt werden, damit in ihrem hellen und reinen Lichte die ersten Gedanken und Kräfte des Herzens aufwachen und wachsen.
Alles fruchtbare Erkennen muß ein fortwachsendes sein.
Ein gesundes Alter ist zugleich lebensfroh.
Den Staaten unserer Zeit ist überhaupt mit mittelmäßigen Leuten am besten gedient, die sich in alles fügen. Streben nach eigentümlicher unabhängiger Gelehrsamkeit wird nicht nur nicht begünstigt, sondern gefürchtet.
Wer die Geschichte durchforscht, muß die Poesie als einen der mächtigsten Hebel zur Erhöhung des Menschengeschlechts, ja als wesentliches Erfordernis für dessen Aufschwung anerkennen.
Lieber zehnmal leiden, als Wort, Treue und Ehre aufgeben.
Die Chemie kauderwelscht in Deutsch und Latein, allein in Liebigs Mund wurde sie sprachgewaltig.
Was haben wir denn Gemeinsameres als unsere Sprache und Literatur?
Jedes Leiden und Übel führt leicht im stillen irgend einen zu gute kommenden Ersatz mit sich.
Unsere Sprache ist auch unsere Geschichte.
Wir sind gezwungen, doppelter Sprache zu pflegen, einer für das Buch, einer anderen im Leben.
Das Erste, was ein aufrichtiges Gemüth aus der Betrachtung alter Fabel und Sage lernen kann, ist, daß hinter ihnen kein eitler Grund, keine Erdichtung, sondern wahrhafte Dichtung liegt; objective Begeisterung
Das Leben ist findend und schöpferisch, die Lehre nur festigend und gestaltend, nimmer würde aber die trefflichste Lehre ihr Werk verrichten, träte ihr nicht aus dem Lernenden ein empfängliches und mitfruchtendes Verständnis gegenüber.
Das Alter ist eine eigene Macht, die sich nach ihren besonderen Gesetzen und Bedingungen entfaltet. Es ist die Zeit einer im vorausgegangenen Leben noch nicht so dagewesenen Ruhe und Befriedigung.
Knechtische Gesinnung entsteht durch strenge tyrannische Herrschaft.
Der Gedankenreichtum bei jedem Volk ist es hauptsächlich, was seine Weltherrschaft festigt.
Das ist die schönste, sicherste und leichteste Erziehung, die dem sich öffnenden und entfaltenden Verständnis und Fassungsvermögen des Kindes von Eltern und Hausgenossen unvermerkt und ungesucht dargeboten wird.
Alles, was würdig lebt, strebt nach dem Höchsten.
Jeder Verlust ist für ein Glück zu achten, der höhere Gewinne zuwege bringt.