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Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.
Jean Paul
Die beste Politik, sagt man, sei pas trop gouverner, es gilt auch für die Erziehung.
Nichts macht die Menschen vertrauter und gegen einander gutgesinnter als gemeinschaftliche Verleumdung eines Dritten.
Wenn der andre ein wenig Genie zeigt, so werden wir neidisch und ungerecht gegen ihn sein; wenn er aber uns zu sehr übertrifft, nicht.
Man hört in der Welt leichter ein Echo als eine Antwort.
Findet ihr den Trost nicht in der Nähe, so erhebt euch und sucht ihn immer höher.
Das größte unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder.
Ein Lehrer auf Schulen oder Universitäten kann keine Individuen erziehen. Er erzieht bloß Gattungen.
Langes Sprechen erzeugt abgekürztes Hören, denn man geht davon.
Die Verstellung hilft unter Leuten, denen wir ähnlich sind, nichts.
Je höher die Stände, desto mehr hat der Mann zu tun und desto weniger die Frau. Der König muß doch wenigstens bedenken und unterschreiben. Die Königin lebt von ihm. In untern Ständen ist es wie bei Wilden fast umgekehrt.
Niemand wird in der Welt leichter betrogen – nicht einmal die Weiber und die Fürsten – als das Gewissen.
Man kann jemanden bis zum Überdruß widerlegen, ohne ihn zu überzeugen. Das Gefühl überlebt die Einsicht.
In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen, alle Extreme enger aneinander.
Unser Lebensweg steht auf beiden Seiten so voll Bäumchen und Ruhebänke, daß ich mich wundere, wenn einer müde wird.
Jämmerliche Erde, die drei, vier große oder kühne Menschen verbessern und erschüttern können; du bist ein wahres Theater; auf dem Vordergrund sind einige fehlende Akteurs und einige Zelte aus Leinwand, im Hintergrund wimmelt's von gemalten Soldaten und Zelten.
Sich eines philosophischen Satzes zu erinnern, braucht man mehr Zeit als eines historischen: jenen schafft man beinahe wieder mit.
Entwirf bei Wein, exekutiere bei Kaffee.
Oft ist die Ehe wie zwei Fettropfen, die auf dem Wasser schwimmen, ohne zusammenzufließen.
Man kann vieles als so scharfe Axiomen sagen, wodurch durch ein Leben gehandelt worden und werden soll, wenns recht geht, und welche unmöglich gerade bei Anlaß des Gesprächs können erfunden sein und werden – und die es doch sind.
Keine Absichten werden leichter und allgemeiner erraten als die des Eiteln. Dies setzt allgemeine Eitelkeit voraus.
Kein voriges Alter und Volk ist seit der Erfindung der Buchdruckerei zu vergleichen mit einem jetzigen.
Unglück kann sich wie ein Skorpion in jede Ecke verkriechen.
Wenn der Mensch keinen Rat mehr weiß, fangen die Wege der Vorsehung an.
Jedes Geschlecht vergibt bloß die Fehler des seinigen dem andern Geschlecht nicht.
In der Ehe gibt es keine größern Fehler als die wiederkommenden.
Der Mensch ist nie allein - das Selbstbewußtsein macht, daß immer zwei Ichs in einer Stube sind.
Ein Dummer denkt, man kennt keine anderen Wege, ihn auszulisten, als seine.
Die Satire bessert selten. Darum sei sie nicht bloß lächelnd, sondern bitter, um die Toren, die sie nicht bessern kann, wenigstens zu bestrafen.
Ein ganz Tugendhafter muß viel Geist und Feuer haben, um nicht langweilig zu sein.
Erweiche dich durch die Ausmalung der Leiden des Feindes, denke dir ihn als einen geistig Gebrechlichen, der Mitleid verdient.
Der Mensch sollte nach der ersten Liebe und der ersten Freundschaft sterben: so wäre doch das Leben ihm ein Leben.
Wie Himmelsblumen werden oft Träume durch die Menschennacht getragen, und am Tageslicht bezeichnet nur ein fremder Frühölingsduft die Spuren der Verschwundenen.
Tröstet den Traurigen nicht und vergönnt ihm ruhige Tränen; Freundliches Mitleid nur pflege des Kranken Gefühl.
Man muß über die Freuden des Lebens nicht viel reflektieren. Man genießt sie besser, ohne sie zu zählen oder zu zergliedern.
Die erste Wiedererblickung lang ersehnter Menschen gibt diesen etwas von der Idealität der Vorstellung.
Kein Verstand kann erdichtet sein, aber wohl ein Gefühl.
Ein Wirt "Zum Erbprinzen" denkt nie, wenn er seinen Erbprinz sieht, daß er dessen Namen (führt) - so verschiedne Bedeutungen hat 1 Wort.
Das schönste Lob für eine Frau ist, wenn sie das einer anderen gegebene erfreut.
Manche geben allen großen Wahrheiten Kleinheit, wenn sie sie nur sagen.
Außer der Einsamkeit macht nichts so stolz als eine Gesellschaft, die sich immer untereinander lobt.
Wir müssen Hoffnung haben, um die Zukunft zu genießen. Wir wollen lieber eine schlimme Gegenwart mit schöner Aussicht als umgekehrt.
Es hat mich oft verdrüßlich gemacht, daß ich jeder Vorrede, die ich schreibe, ein Buch anhängen muß
Das System, das ein großer Mann erfunden hat, können kleine verteidigen.
Zehn Küsse werden leichter vergessen als ein Kuss.
Werke, die man schreibt und die man tut, kann man erst lange nach ihrer Vollendung korrigieren.
Schreib alles auf; gerade wenn sich etwas zuträgt, glaubt man, es nie zu vergessen, weil die Gegenwart glänzt; aber die nächste tuts auch, und dann vergißt man.
Das Bedürfnis zu lieben, zwingt zu größeren Torheiten als die Liebe selber.
Wenn an den Großen alles erstirbt, sogar der Ehrgeiz, grünet doch die Eitelkeit noch.
Ich kenne für Kinder in den ersten Jahren kein wohlfeileres, mehr nachhaltendes, beiden Geschlechtern angemessenes Spielzeug als — Sand.