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Am wenigsten stützt Religion und Sittlichkeit auf Gründe.
Jean Paul
Die eine Zeit braucht Männer, um zu entstehen, die andere um zu bestehen; die unsrige hat sie zu beidem nötig.
Denn die Fehler der Mädchen kommen wie Schokolade und Tabak dem Gaumen anfangs desto toller vor, je besser sie ihm nachher schmecken.
Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt.
Keine Hölle dauert ewig.
Wer nicht fröhlich beginnt, kann auch nichts Fröhliches schaffen.
Die Frauen sind so voll Verstellung und Unveränderlichkeit, daß man ihnen einen schlechten Gefallen tut, wenn man gerade das tut, was sie wollen.
Man steigt den grünen Berg des Lebens hinauf, um oben auf dem Eisberge zu sterben.
Nicht umsonst borgen die seltensten Blumen ihre Namen von Fürsten: die Macht kann nicht milde genug aussehen.
O, der Mensch sieht oft spät ein, wie sehr er geliebt wurde, wie vergeßlich und undankbar er war, und wie groß das verkannte Herz.
Menschen von feinem Gefühle bezaubern durch eine gewisse zärtliche Aufmerksamkeit auf kleine Bedürfnisse des andern; durch ein Erraten seiner leisesten Wünsche; durch eine stete Aufopferung ihrer eigenen; durch Gefälligkeiten, deren seidenes Geflechte sich fester und sanfter um unser Herz herum legt, als das schneidende Haarseil einer großen Wohltat.
Jede Liebe glaubt an die doppelte Unsterblichkeit, an die eigene und die fremde. Wenn sie fürchten kann, jemals aufzuhören so hat sie schon aufgehört. Es ist für unser Herz einerlei ob der Geliebte verschwindet oder nur seine Liebe.
Zur Ehe gehört nicht bloß, daß man das Mädchen, sondern auch, daß man sich prüfe – ob nämlich 2 Vortreffliche dennoch sich einander nicht fügen.
Alle Stärke liegt innen, nicht außen.
Die Menschen verraten ihre Absichten nie leichter und stärker, als wenn sie sie verfehlen.
Da die Gegenwart uns nie verläßt: bemerken wir gar nicht das schnelle raubende Vorbeigehen der Vergangenheit.
Viele Zänkereien in der Ehe kommen davon, daß man fordert, der Gatte solle die Liebe erraten, die man auszusprechen zu stolz und schamhaft ist.
Die Liebe ist, ihr Ende ausgenommen, sich überall gleicher, als man sagt.
Nur recht berühmte Leute kann man leicht fein loben.
Ein guter Mensch ist unter den Gewissensbissen künftiger Handlungen durchaus zum Genusse verdorben.
Eine (Bitte) tun heißt in der Liebe mehr geben, als eine zu erhören.
Die Menschen widerlegen einander ewig nur die Irrtümer, die der andere nicht behauptet.
Verächtlich ist die Frau, die Langeweile haben kann, wenn sie Kinder hat.
Jeder hält sein Leben für die Neujahrsnacht der Zeit.
Ich fürchte nicht mehr als die Schmeicheleien der Frau. Auch der Fuchs stutzt vor einem unerwarteten Leckerbissen und vermutet richtig – die versteckte Falle.
Wenn Frauen lieben, lieben sie ganz. Liebende Männer haben zwischendurch zu tun.
Der Mutige erschrickt nach der Gefahr, der Furchtsame vor ihr, der Feigste in ihr.
Sie sehen darauf, daß man sich bei ihnen entschuldige, nicht wie.
Feinde müssen nicht mit Haß, sondern mit Toleranz, Mitleid, ja fast mit Liebe betrachtet werden.
Oft gehört nichts dazu, den Ehemann zu stillen, der 100 Fehler vorwirft, als sie alle rein-denkend zuzugestehen.
Der stille Egoismus der jetzigen Gefühlsmänner liegt schon darin, daß sie dem Helden Briefe an einen Freund diktieren, gegen den er keine Liebe zeigt und den er nur hat, um eine Adresse für seine Publikums-Briefe zu haben.
Ferne Berge sind erhabener als nahe.
Sprecht nicht: Wir wollen leiden, denn ihr müßt. Sprecht aber: Wir wollen handeln, denn ihr müßt nicht.
Der Mann bequemt sich zuweilen, um frei zu werden – die Frau muß sich ewig bequemen.
Das Leben fängt wie das griechische Drama mit Possen an.
Schlechte Autoren sollte man vor, gute nach ihren Büchern kennenlernen, um jenen die Bücher zu vergeben, und diese den Büchern.
Das Leben — das Sterben — die Unendlichkeit, diese bilden den Dreiklang der Menschlichen Endlichkeit.
Das Streben nach Wahrheit macht uns zu sehr offen für jede neue Ansicht.
Im Leben ist's wie am Himmel. Eben dadurch, daß Sternbilder auf der einen Seite runtersinken, müssen neue auf der anderen herauf.
Ehemänner haben die Zügel öfter im passiven Mund als in den aktiven Händen.
Die Weiber halten sich für besser als die Männer; jene fehlen ohne Bewußtsein des Fehlers, diese mit.
Der Mensch ist gut und will nicht, daß man vor einem andern als ihm selber krieche.
Sprach-Kürze gibt Denk-Weite.
Heiterkeit des Herzens schließt wie der Frühling alle Blüten des Inneren auf.
Sie hatte ihren Willen gehabt, also war sie still in Worten und Werken.
Frauenfeindschaft: Aber warum sprechen Männer dieses Wort so oft aus über Wesen, denen sie den ersten Dank des Lebens schuldig sind, und die von der Natur selbst geopfert werden, damit Leben nach Leben erscheine?
Da aber der Deutsche keine Zeit so gern erlebt als Bedenkzeit - zu seinem größten Schritt, den er tat, nämlich ins Leben, nahm er sich gar eine Bedenkewigkeit -: so gibt er dem festen langsamen Schreiben den Preis vor dem leichten her und wegrauschenden Sprechen; ungleich dem Süden ist er weniger ein redseliges als ein schreibseliges Volk, wie seine Registraturen und Bücherschränke ansagen.
Die Flamme der ehelichen Liebe gibt auch nur Kohle, einander zu schwärzen.
Es liegt im gewöhnlichsten Menschen der kurze Abriß zum sonderbarsten.
Unter den Menschen und Borsdorfer Äpfeln sind nicht die glatten die besten, sondern die rauhen mit einigen Warzen.