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Es geht um Prinzipien: Arbeiten so viel wie man kann, guten Glaubens sein, Eitelkeit und Arroganz vermeiden. All das habe ich in Thun gelernt.
Jean Ziegler
Seinen Stimmzettel kann man nicht essen.
Der Hunger tötet weltweit ungefähr 100.000 Menschen täglich. Kaum jemand spricht über diesen Völkermord, von Abhilfe ganz zu schweigen. Vor diesem Hintergrund und angesichts des zügellosen Neoliberalismus der Finanzmärkte entlarvt sich das Reden der Mächtigen von christlichen Werten, von Solidarität und Gerechtigkeit als pure Heuchelei.
Der Tod zwingt uns zur Bilanz. Seine einzige Überwindung ist die Überzeugung, dass wir am Ende sagen können: Ich habe mit anderen zusammen wenigstens so viel verändert, dass mehr Sinn in diese Welt gekommen ist, mehr Brüderlichkeit und mehr Liebe. Nur das kann der Sinn des Lebens sein. Deshalb müssen wir handeln.
Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.
Anders gesagt: Hunger, Seuchen, Durst und andere armutsbedingte Lokalkonflikte zerstören jedes Jahr fast genauso viele Männer, Frauen und Kinder wie der Zweite Weltkrieg in sechs Jahren. Für die Menschen der Dritten Welt ist der Dritte Weltkrieg unzweifelhaft in vollem Gang.
Für einen Analphabeten ist die Pressefreiheit sinnlos.
Ich bin der andere, der andere ist ich. Er ist der Spiegel, der es dem Ich erlaubt, sich zu erkennen. Seine Zerstörung zerstört die Menschheit in mir.
Geld produziert Geld. Geld ist ein Herrschafts und Machtmittel. Der Wille zur Herrschaft ist unausrottbar. Er kennt keine objektiven Grenzen.
Der Mensch als historisches Subjekt verschwindet.
Die Koalition gegen den Terror ist zum Scheitern verurteilt, weil es zur gleichen Zeit keine Koalition gegen den Hunger gibt.