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Man glaubt nicht, was jeder Mensch glaubt, was er für ein Mensch ist.
Johann Nestroy
Die Gelegenheit hat das Lehrbubenartige, daß man sie beim Schopfe packen muß.
Viel lernen und nachher viel Wissen, das ist keine Kunst; ich habe nichts gelernt und weiß doch eine Menge, da kann man von Kunst reden.
Es ist doch ein eigenes Gefühl, wenn man auf einem Katheder steht, und sei's auch nur, um den Staub abzufegen! Dieser Staub hier ist Schulstaub, im Schulstaub steckt Gelehrsamkeit, in der Gelehrsamkeit Pedanterie, in der Pedanterie kalte Strenge.
Ich verstehe die Sachen recht gut, es ist nur der Umstand, ich kenn' mich alle Augenblick' nicht aus.
Wenn es drauf ankommt, eine Geliebte zu betrügen, da ist der Dümmste ein Philosoph.
Die Liebe ist ein Punkt, wo sich auch die Egoisten dann und wann vergessen.
Das Veilchen drängt sich zuallererst hervor, kanns kaum erwarten bis Frühling wird, überflügelt sogar das Gras, damit 's nur ja früher als alle anderen Blumen da ist aufm Platz, wo steckt da die Bescheidenheit? Aber 's geht schon so; so kommt auch mancher Mensch zu einem Renommee, er weiß nicht wie! Weltlauf?
Wenn man seine Seele dem Teufel verschreibt, so ist er verpflichtet, einem durch's ganze Leben zu dienen, das weiß jedes Kind. Oder glaubst du, ich werd' mich um dreißig Dukaten und einen alten Kaput (Soldatenmantel) holen lassen von dir? Pfui Teufel! Ich will herrlich und in Freuden leben, Wonne, Entzücken, Reichtum, Überschwenglichkeit... Verstanden?
Der Mensch ist mit der Gewohnheit verwachsen, das Atemholen ist auch nur eine Gewohnheit; wenn man sich's aber abgewöhnt, ist man hin.
Wer sein Glück nur in Träumen findet, paßt nicht zu wirklichen Freuden.
Die Welt is die wahre Schul'... In der Schul', da muß man die Lektionen aufsagen, sonst is man dumm; wenn man aber in der Welt eine tüchtige Lektion kriegt, so muß man still sein und nix dergleichen tun, dann is man g'scheit.
Der Mensch hat wenig vom Vater, wenn wirklich der Himmel sein Vater ist, desto mehr von der Mutter (Erde).
Auf das menschliche Herz zu bauen, trotzdem dass ich's kenne, ist meine Schwäche.
Ja die Liebe fragt nicht nach Georgi und Michaeli; Luftschlösser sind ihre liebsten Häuser, ihr Grundbuch ist das Herz, der Zins wird nur mit Küssen bezahlt.
Der Mensch ist auch ein Federvieh. Denn gar mancher zeigt, sobald er eine Feder in die Hand nimmt, was er für ein Vieh ist.
Der Mensch ist nie in die alten Tage, ich war in die alten Tag', wie ich zwanzig Jahr' alt war, denn diese Tage sind jetzt schon so alt, daß ich seitdem eine Unzahl neuer gebraucht habe zum Verleben. Die jetzigen sind meine jungen Tag', der heutige ist mein jüngster, und die noch nachkommen werden, sind gar jung, weil sie zu den noch ungebornen gehören.