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Man hat sich vor zwei Arten von Aberglauben zu hüten, die beide gleich verderblich sind: davor, daß das Wesen Gottes mit Worten definierbar sei, und vor dem Aberglauben der Wissenschaft, welche sich einbildet, das Wirken Gottes ließe sich analytisch erklären.
John Ruskin
Alle Falschheit ist Befleckung und Sünde, Ungerechtigkeit und Betrug.
Mit dem Munde verkünden sie sentimental das Gebot: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, aber in Wirklichkeit klammern sich die Menschen wie wilde Tiere mit ihren Krallen an diese Nächsten und treten sie mit den Füßen zu Boden, wobei jeder, der es nur kann, von der Arbeit anderer lebt.
Die Sympathie ist das Vermögen, an den Gefühlen der lebendigen Wesen teilzunehmen; wir werden, wenn wir sie zerstören, hart und grausam.
Nicht, was er mit seiner Arbeit verdient, ist der eigentliche Lohn des Menschen, sondern was er durch sie wird.
Wo das Suchen nach Wahrheit beginnt, dort beginnt immer auch Leben; sobald aber das Suchen nach Wahrheit aufhört, hört auch das Leben auf.
Weiser Verbrauch ist eine weit schwierigere Kunst als weise Produktion.
Schenk einem Kind ein wenig Liebe und du bekommst eine Menge zurück.
Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.
Es ist ein großer Irrtum unserer Zeit, Gelehrsamkeit für Bildung zu halten.
Alle Pietät geht von der Bescheidenheit aus.
Menschliche Arbeit muß ehrenhaft und tadellos getan werden, ganz gleich, ob wir je Engel zu werden hoffen, oder ob wir glauben, daß wir je Mollusken waren.
Ich glaube, daß kein Mann jemals ein rechtes Leben gelebt hat, der nicht durch die Liebe einer Frau gebessert, durch ihren Mut gestärkt und durch die Weisheit ihres Herzens geführt worden ist.
Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zuwenig zu bezahlen. Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Die Phantasie vernünftelt nicht.
Geduld ist der schönste, wertvollste Teil der Stärke und auch der seltenste. Geduld ist die Wurzel aller Vergnügungen, wie auch aller Macht. Selbst die Hoffnung hört auf zu beglücken, wenn die Ungeduld sie begleitet.
Die Wissenschaft erfüllt ihre Aufgabe nicht dadurch, daß sie die Ursachen des Auftauchens der Sonnenflecke erklärt, sondern dadurch, daß die Gesetze unseres eigenen Lebens und die Folgen ihrer Verletzung erklärt.
In allen großen Entscheidungszeiten muß viel gelitten werden.
Jeder höhere Vorzug der Kunst besteht in einem gewissen Ausdruck dessen, was züchtig, schicklich, charakterfest, oder dessen, was in der Machtentfaltung des menschlichen Lebens sinnreich und hochherzig ist.
Jeder große Mensch entnimmt allen Dingen und allen Menschen Gutes.
Die reinsten und gedankenreichsten Geister sind die, die Farbe am meisten lieben.
Eine versäumte Pflicht ist der schlimmste aller Verluste.
Alle geschriebenen Gesetze sind Erläuterungen des Sittengesetzes.
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.
Stets wurde ich gewahr, daß alle großen Nationen ihre Wehrhaftigkeit und Geistesstärke im Krieg erworben haben; daß der Krieg sie unterrichtet, der Friede sie betrogen, der Krieg sie geschult, der Friede sie irregeführt hat; mit einem Wort, daß der Krieg sie geschaffen, der Frieden sie getötet hat.
Dank unseren Nächsten tun wir, ohne daß wir es merken, viel mehr für uns als für die anderen.
Die Liebe fürchten heißt, das Leben fürchten, und wer das Leben fürchtet, ist schon zu drei Vierteln tot.
Während man schon lange wußte und erklärte, daß die Armen kein Anrecht auf das Eigentum der Reichen haben, wünschte ich, daß man ebenfalls wisse und erkläre, daß die Reichen kein Anrecht auf das Eigentum der Armen haben.
Wähnet nicht, man könne Gott mit Beten, nicht aber mit Gehorsam dienen.
Ein Künstler sollte reif für die beste Gesellschaft sein, um sie meiden zu können.
In einer einzigen Blume gibt es genug Material, um Dutzende von Kathedralen damit auszuschmücken.
Eine rechte Frau ist ihres Mannes Dienerin in seinem Hause, in seinem Herzen ist sie Königin.
Die Weisheit der Kunst und die Weisheit der Wissenschaft beseht in uneigennützigem Dienen zum Besten der Menschen.
Das beste Gebet am Anfang des Tages ist, daß wir seine Augenblicke nicht verlieren möchten.
Eine Fahrt mit der Eisenbahn kann ich beim besten Willen nicht als Reise bezeichnen. Man wird ja lediglich von einem Ort zum anderen befördert und unterscheidet sich damit nur sehr wenig von einem Paket.
Die schönsten Dinge auf der Welt sind die nutzlosesten; zum Beispiel Pfauen und Lilien.
Alle Dinge sind edel im Verhältnis zur Fülle ihrer Lebenskraft.
Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille dazu, um ein Ding besser zu machen.
Gefräßiges Lesen ist ein schlimmeres Laster als gefräßiges Essen. Unflätiges und unreines Lesen eine ekelhaftere Gewohnheit als unflätiges Essen.
Alle wahre Erkenntnis fängt mit der Liebe zu unsern Mitmenschen, nicht mit einer kritischen Zergliederung derselben an.
Man kann das Gefühl nicht durch Bezahlen erzwingen: Geld kauft kein Leben.
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte.
Gott hat eine besondere Freude daran, wenn jemand im Unglück frohen Mut behält.
Etwas klar sehen, ist Poesie, Weissagung und Religion in einem.
Ruhe ist das "Ich bin" des Schöpfers im Gegensatz zu dem "Ich werde" alles Geschaffenen.
Bei allen großen Fehlern ist der Stolz die Grundlage.
Ein Gentleman unterscheidet sich vom Lümmel, durch die Reinheit seiner Empfindungen, welche er in allen diesen drei Leidenschaften erreichen kann: durch seine ideale Vorstellung von Liebe im Gegensatz zur Fleischeslust; durch die ideale Vorstellung von Reichthum im Gegensatz zur Habgier; durch seine ideale Vorstellung von Ehre im Gegensatz zum Hochmuth.
In der Verehrung liegt die Hauptfreude und Kraft dieses Lebens.
Wir können stets fühlen, was recht ist, aber nicht immer wissen, was möglich ist.
Wo Liebe und Talent zusammenkommen, darf man ein Meisterstück erwarten.