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Die größte und wichtigste Wahrheit ist, daß jeder Mensch wechselweise klug und närrisch sei. Das Mehr oder Wenigere in diesem Gemisch entscheidet den Menschen.
Justus Möser
Unpassende Freundschaften endigen immer mit Abneigung; wir wollen uns lieber zu gleichgebildeten Gesellschaftsgenossen halten.
Tugend, auf Stolz geimpft, giebt zwar schöne Früchte, aber andere genießen sie nicht gern.
Je einfacher die Gesetze und je allgemeiner die Regeln werden, desto despotischer, trockner und armseliger wird ein Staat.
Der jetzige Hang zu allgemeinen Gesetzen und Verordnungen ist der gemeinen Freiheit gefährlich.
Es ist nichts besser, als daß ein jeder dasjenige bleibet, wozu ihn die Natur ersehen hat, und alle Kunst anwendet, seinen angeborenen Gaben eine rechte Lage zu geben.
Die Arbeit, dieser Fluch, womit Gott das menschliche Geschlecht segnete, gibt uns wahres und dauerhaftes Vergnügen.
Was kann also für die künftige Nachkommenschaft heilsamer und nötiger sein, als allen Kindern, die wir zum Studieren verdammen, zugleich eine Kunst, welche eine körperliche Übung erfordert, lernen zu lassen, und ihnen dadurch früh eine Neigung zu dem einzigen Mittel, ihre Gesundheit zu erhalten, beizubringen.
Ein gesunder fleißiger Mensch ist nie arm. Der Reichtum besteht nicht im Gelde, sondern in der Stärke, in Geschicklichkeit und Fleiß. Diese haben einen goldenen Boden und verlassen einen nie.
Kommen, sehen und siegen, ist der Wahlspruch des Empirikers; und das Überdenken, wie das möglich gewesen, beschäftigt den Theoretiker.
Denn die Kunst zu gefallen bestehet nicht sowohl darin, daß wir andern, sondern andre sich mit uns gefallen.
Die Quelle alles wahren Vergnügens ist Arbeit.
Ein jeder Mensch hat einen kindlichen Anteil Eigenliebe.
Jeder Gelehrte sollte ein Handwerk lernen, um das Gleichgewicht zwischen geistiger und körperlicher Tätigkeit zu erhalten.
Kultur beruht nicht auf der Nachahmung fremder Regeln, sondern auf der Entfaltung der eigenen Art.
Es gereicht der Tugend zur Ehre, daß auch der böseste Mensch denjenigen ungern hintergeht, der ihn für einen rechtschaffenen Mann hält.
Falsche Vorwürfe treffen flach, aber wahre fallen tief, und man vergißt sie um so weniger, je mehr man sie verdient hat.
Die Thräne des liebenden Mädgens, steht wie der Thau auf der Rose; aber die auf den Wangen einer Frau, ist für den Mann ein Tropfen Gift, den er um alles in der Welt nicht verschlucken möchte.
Wenn die Lüge einen Augenblick nützen kann, so schadet sie nothwendig auf die Länge. Im Gegentheil nützt die Wahrheit nothwendig auf die Länge, wenn sie auch im Augenblick schadet.
Die heutige Zierlichkeit ist der Tod aller Lustbarkeiten. Kein Ellenboge auf dem Tische, kein Glas in der Hand, kein Auge das glüet, kein Herz das lacht.
Die Regeln behalten immer ihren großen Wert.
Der Zwang schimpft und macht aus mutigen, fleißigen und lebhaften Bürgern eine träge, verzagte und kriechende Herde.