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Wenn der Verbote zu viel sind, so werden sie nicht mehr beachtet.
Lü Buwei
Es ist Betrug, auf reichliche Belohnung zu hoffen bei geringen Verdiensten. Es ist Hinterlist, nach Ruhm und Reichtum zu streben ohne Verdienste. Den Weg des Betruges und der Hinterlist geht ein anständiger Mensch nicht.
Die Feststellung der Begriffe und die Begrenzung der Befugnisse sind die Zügel der Herrschaft.
Wer durch Tapferkeit einem anderen dient, der muß zum Sterben bereit sein. Wer aber, ehe er ans Sterben geht, vom Sterben spricht, der kommt nicht in Betracht; denn obwohl ihn der Fürst kennt, ist es doch gerade so, als kennte er ihn nicht.
Das Ich ist das Subjekt des Handelns, die Welt ist das Objekt des Handelns. Wer unterscheiden kann, worauf es beim Handeln ankommt, der erkennt das Wichtigere und das Unwichtigere.
Man muß seine Wohltaten vielen zugute kommen lassen. Wenn man sie vielen zuwendet, übersieht man keinen.
Das, worum die Menschen mit geringer Erkenntnis sich streiten, sind immer nur Äußerlichkeiten.
Was unbeweglich ist wie die Erde, läßt sich nicht beweglich machen. Was beweglich ist wie das Wasser, läßt sich nicht unbeweglich machen.
Wenn man das, was man wünscht, unwichtig nimmt, was man haßt, wichtig nimmt, woher soll dann das, was man wünscht, kommen?
Der Edle handelt von sich aus. Er achtet die anderen, obwohl er darum noch nicht notwendig von den anderen geachtet wird. Er liebt die anderen, obwohl er darum noch nicht notwendig von den anderen geliebt wird. Andere zu achten und zu lieben steht bei uns selbst. Von andern geliebt und geachtet zu werden, steht bei den andern. Der Edle sorgt unter allen Umständen für das, was bei ihm steht, nicht für das, was bei den andern steht. Wer auf sich selbst beruht, trifft immer das Rechte.
Wer Sieg erlangt, aber nicht weiß, wodurch er den Sieg vollenden kann, der ist dem gleich, der gar nicht siegt.
Wer anderen Gefahr bereitet, dem bereiten die anderen auch Gefahren.
Wer nach Osten ausblickt, sieht die Wand im Westen nicht, wer nach Süden schaut, erblickt die nördlichen Gegenden nicht. Denn seine Gedanken verlaufen in eine bestimmte Richtung.
Große Weisheit hat keine äußere Form. Wertvolle Dinge können nicht rasch vollendet werden. Edle Töne erklingen nur selten.
Wenn man etwas nicht weiß, so kann man fragen; wenn man etwas nicht kann, so kann man es lernen.
Den Charakter reicher Leute kann man danach beurteilen, wofür sie Geld übrig haben.
Wenn ein Reh schnell läuft, kann ein Pferd es nicht einholen. Wenn man es doch schließlich fängt, so geschieht es, weil es immer sich umsieht.
Zehn gute Pferde zu bekommen ist nicht soviel, wie einen Pferdekenner zu bekommen.
Die Beherrschung der Persönlichkeit und die Beherrschung des Staates müssen sich nach denselben Grundsätzen richten.
Nur wenn nichts zu verbergen ist, kann man die höchste Verborgenheit wahren.
Es ist das Unglück der Unvernünftigen, dass sie das, was nicht unvernünftig ist, für unvernünftig halten.
Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde, auf der Übereinstimmung des Trüben und Lichten.
Wer wahren Wert nicht kennt, nimmt das Wichtige für unwichtig und das Unwichtige für wichtig.
Ein Weiser versteht es, die Menschen nach ihrer Menschlichkeit zu schätzen, ein Mittlerer schätzt sie nach ihren Taten und ein Untüchtiger schätzt sie nach ihren Geschenken.
Bietet man den Wein vielen Gästen an, geht er bald zu Ende.
Wer die Umstände für sich hat, dem ist niemand gewachsen.
Ein Mensch, der Unheil stiftet, wird eines Tages vom Unheil ereilt.
Das Unglück der Dummen ist, daß sie das, was nicht dumm ist, für dumm halten.
Durch Gerechtigkeit kommt die Welt in Frieden.
Die Natur des Ohres ist es, die Töne zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Klänge ertönen, und man hört sie nicht.
Die Natur ist groß. Sie erzeugt, aber kennt keine Kinder; sie vollendet, aber kennt keinen Besitz.
Gewöhnlich sind es die Vergnügungen, in denen die guten Sitten zu Fall kommen.
Das Begehren wohnt in den Sinnen, die Heiterkeit oder Nichtheiterkeit aber liegt im Herzen.
Es ist etwas Edles um eine frohe Armut.
Männer von sittlicher Klarheit kennen die Pflichttreue bis zum Tod. Wer die Pflichttreue bis zum Tod kennt, der wird nicht mehr verwirrt werden von Gewinn und Schaden, Leben oder Untergang.
Die Gegenwart ist im Verhältnis zur Vergangenheit Zukunft, ebenso wie die Gegenwart der Zukunft gegenüber Vergangenheit ist. Darum, wer die Gegenwart kennt, kann auch die Vergangenheit erkennen. Wer die Vergangenheit erkennt, vermag auch die Zukunft zu erkennen.
Wer andere besiegen will, muß sich erst selbst besiegen. Wer andere beurteilen will, muß sich erst selbst beurteilen. Wer andere erkennen will, muß sich erst selbst erkennen.
Die Ursachen, die das Begreifen bewirken, sind für den Erkennenden dieselben, wie für den Nichterkennenden. Aber die beiden Menschen unterscheiden sich darin, daß der eine das, was der andere begreifen kann, nicht begreift.
Alle Belohnung muß bis zum Urheber gehen. Wenn der Urheber belohnt wird, so kann sich kein Fehler einschleichen.
Staatsmänner, die die Wahrheit verstehen, halten es für wertvoll, aus dem Nahen das Ferne, aus der Gegenwart das Altertum, aus dem was sie gesehen, das, was sie nicht gesehen, zu erkennen.
Es ist ein Unterschied, was einen Weisen und was einen unbedeutenden Menschen zum Handeln bringt. Ein unbedeutender Mensch wird durch Lohn und Strafe zum Handeln getrieben, ein Weiser durch die Pflicht.
Schicksale sind nicht so wichtig wie ihre Entstehung.
Gründlich das Leben zu kennen ist des Weisen wichtigste Aufgabe. Gründlich den Tod zu kennen ist der Weisheit letzter Schluß.
Wer den Sinn erfaßt hat, ist ruhig. Wer ruhig ist, meidet das Wissen. Wer den Wert des Nichtwissens erkennt, mit dem kann man über den Weg des Fürsten reden.
Durch Ausnützung der Gelegenheit kann der Geringe und der Arme dem Vornehmen und Reichen überlegen werden und der Kleine und Schwache den Großen und Starken bändigen.
Der Friede entspringt aus der Gerechtigkeit.
Der Weg zum Herrschen ist die Beschränkung.
Der Ruhm ist etwas, das man keinem andern mitteilen kann. Jeder muß selbst entsprechend handeln.
Im Beurteilen der Gesinnung der Menschen und in der Beobachtung der Entwicklung der Dinge muß man erfahren sein, muß man tief blicken.
Jedes große Ziel, auch wenn es nicht erreicht wird, bewirkt, daß wenigstens etwas erreicht wird.