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Ihr müßt Herzen säen, wollt ihr Herzen ernten.
Ludwig Börne
Eine schwache Regierung zu stärken, muß man ihre Macht vermindern. Die Staatspfuscher begreifen das nicht.
Es kann auch das Volk sein eigener Tyrann sein, und ist es oft gewesen.
Auf der Weltbühne ist's wie auf dem Theater und umgekehrt. Nur ein Unterschied waltet ob – zwischen den Souffleuren. Der Souffleur der Weltbühne – wir nennen ihn Schicksal – liest das Stück ruhig und leise ab, ohne Gestikulation und Deklamation, ganz unbekümmert um die Mitspielenden und ob es ein Trauerspiel oder Lustspiel ist. Das Zappeln, Schreien u.s.w. thun die Menschen dazu.
Eitelkeit ist die sicherste Wächterin der öffentlichen Ruhe. Sie ist die Omphale des Ehrgeizes und legt ihm Rosenketten an. Wer am Schimmer des Goldes eine Freude findet, wird das Eisen nicht achten, und im Tanzschritte ist noch keiner auf den Thron gestiegen.
Was ist der Mensch für ein sonderbares Geschöpf! Aber gut, daß er so ist, daß er den Verzerrungen des Schmerzes eine possierliche Grimasse, der furchtbarsten Leidenschaft ihre Lächerlichkeit abzugewinnen versteht.
Diplomaten sehen mit den Ohren. Die Luft ist ihr Element, nicht das Licht.
Der Mann wird dem Jünglinge, der Jüngling dem Manne, der Mann dem Greise geopfert.
Gefährlich ist nur das unterdrückte Wort, das verachtete rächt sich, das ausgesprochene ist nie vergebens.
Eine Frau von innerer Güte ist immer liebenswürdig befunden worden, und eine, die noch nach drei Tagen hässlich gefunden wird, ist gewiss nicht liebenswürdig.
Gibt es eine Eigenschaft der menschlichen Natur, die man nicht erwerben kann, die angeboren sein muß, so ist es die Dummheit.
Man heilt Leidenschaften nicht durch Verstand, sondern durch andere Leidenschaften.
Keine Schmeichelei ist so verführerisch wie die durch die zweite Hand.
Die Fürsten hätten sich und ihren Völkern viel Unglück ersparen können, wenn sie die Hofnarren nicht abgeschafft hätten. Seit die Wahrheit nicht mehr sprechen darf, handelt sie.
Die Haushaltsbücher der Erfahrung sind darum so schwer zu benutzen, weil die Geschichte nur die einzelnen Posten bemerkt, aber nie Summe und Transport zieht.
Jede Stunde, dem Hasse vergeudet, ist eine Ewigkeit, der Liebe entzogen.
Die Wahrheit dient oft nur als Leiter zur Lüge, der man verächtlich den Rücken wendet, sobald man die Höhe erreicht hat.
Diplomaten sehen mit den Ohren; die Luft ist ihr Element, nicht das Licht. Darum lieben sie Stille und Dunkelheit.
Völker sind wie die Oliven: Dem leichten Drucke geben sie süßes Öl, dem starken bitteres.
Ohne Witz kann man nicht auf die Menschheit wirken.
Geistreiche Menschen geraten öfter in Verlegenheit als dumme; denn man muß Geist besitzen, um die Geistesgegenwart verlieren zu können.
Die wahre Liebe würdigt ihren Gegenstand; aber das ist die wahre Liebe nicht, die nur das Würdige liebt.
Wer Tyrannei stürzen will, muß ihr dienen.
Über die Schwächen der Menschen zu spotten, das ist ein selbstmörderisches Handwerk. Man kann dem Kritiker vorwerfen: Du gleichst dem Kinde, welches das Bild im Spiegel für etwas Fremdes hält.
Das Schmollen der Weiber ist nichts als ein Guerillakrieg, den sie gegen die konzentrierte Macht der Männer führen, ein Krieg, in dem sie immer siegen.
Wir leben immer für die Zukunft: Ewiges Stimmen, und nie beginnt das Konzert.
Eins ist, was nützt: die Klarheit. Eins ist, was besteht: das Recht. Eins ist, was besänftigt: die Liebe.
Die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, aber nicht ihren Wert.
Die Weiber sind die Schwellen des Glücks und die Pforten des Ruhms.
Es ist etwas in den Augen eines Menschen, was der geübteste Schurke nicht in seiner Gewalt hat. Dieses Etwas verrät ihn.
Soll man die Menschheit beweinen oder über die Menschen lachen? Jeder, wie er will: es ist eines wie das andere. Ob wir spotten oder ernst sind, kriechen oder hüpfen, zaudern oder fortstürmen, hoffen oder fürchten, glauben oder zweifeln – am Grabe begegnen wir uns alle. Doch eins ist, was nützt: die Klarheit. Eins ist, was besteht: das Recht. Eins ist, was besänftigt: die Liebe.
Nicht wenn du liebenswürdig bist, wirst du geliebt; wenn man dich liebt, wirst du liebenswürdig gefunden.
Der Umstand, daß wir Feinde haben, beweist klar genug, daß wir Verdienste besitzen.
Der Mensch ist wie eine Spieldose - ein unmerklicher Ruck, und es beginnt eine andere Melodie.
Groß war dein Ziel; du hast es nicht erstrebt? Was trauerst Du? du hast gelebt. Das Große wollen, das ist Leben. Laß Götter nehmen, laß sie geben!
Wir stehen alle auf den Schultern unserer Vorderen.
Wir werden erzogen, als sollten wir Könige werden. Was wir nicht alles lernen! - als sei Gehorchen so eine schwere Wissenschaft!
Nichts bereuen, ist aller Weisheit Anfang.
Verleumder gleichen den Windbüschen; man hört sie nicht, man sieht nur ihre Opfer fallen die Sperlinge.
Nadelstiche sind schwerer zu parieren als Schwerthiebe - das haben sie endlich gelernt, die Verfechter der alten Zeit.
Mir ist keine Frau bekannt, die ein dummer Mann unglücklich gemacht hätte, und keine, die mit einem, genialen Mann glücklich gelebt
Es ist mit der Freiheit wie mit der Herrschaft. Wie die Machthaber immer nach größerer Macht streben müssen, um die zu schützen, die sie haben: so haben die Bürger nie Freiheit genug, wenn sie nicht zuviel Freiheit haben.
Unter Mäßigung wird verstanden: die einen wollen den Tag, die andern wollen Nacht, der Minister aber will Mondschein, um beide Parteien zu befriedigen. Er betrachtet sich als die Zunge der Waage, die nur so lange aufrecht steht, als gleiches Gewicht in beiden Schalen liegt.
Die Weiber sind am gefälligsten, wenn sie Furcht haben; darum fürchten sie sich auch so leicht.
Die Liebe wird wie die Katze blind geboren, aber die Ehe ist eine Starnadel in der geübtesten Hand.
Wenn Regierungen krank sind, müssen die Völker das Bett hüten.
Ich bin Deutscher und bin stolz darauf, es zu sein, doch immer erröte ich ich dessen, wenn ich höre, daß Deutsche selbst ihr Vaterland verachten.
Nichts ist dauernd als der Wechsel.
Es ist ein Jammer mit den Deutschen, daß sie, weil sie keinen Spaß, auch keinen Ernst verstehen.
Ein Kind in der Hütte ist mehr als ein Greis auf dem Throne. Schon darum muß man suchen, Vater zu werden, um Kinder ohne Neid betrachten zu können.