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Jede Seele, sagt jener, kommt wider ihren Willen um die Wahrheit. So nun auch um die Gerechtigkeit, die Selbstbeherrschung, das Wohlwollen und jede andere solche Tugend. Es ist aber sehr nötig, dessen stets eingedenk zu sein; denn man wird so milder gegen jedermann.
Marc Aurel
Wie es nur eine Erde gibt für alles Irdische, ein Licht für alles, was sehen kann, und eine Luft für alles was atmen kann, so ist es auch nur ein Geist, der unter sämtlichen Vernunftwesen verteilt ist.
Es ist so leicht, unwillkommene und unliebsame Gedanken zurückzuweisen, und schon hat man seine Ruhe wieder.
Führe jede Tat deines Lebens so aus, als ob sie deine letzte sei.
Oft tut auch der unrecht, der nichts tut, nicht bloß, der etwas tut.
Ein guter Mensch ist zuverlässiger als eine steinerne Brücke.
Die Menschen sind um einander willen da. Belehre sie also (eines Besseren) oder ertrage sie.
Man muß erst so manches gelernt haben, ehe man über die Handlungsweise eines anderen richtig urteilen kann.
Laß dich das Zukünftige nicht anfechten! Du wirst, wenn's nötig ist, schon hinkommen, getragen von derselben Geisteskraft, die dich das Gegenwärtige beherrschen läßt.
Die beste Art sich zu wehren, ist sich nicht anzugleichen.
Ziehe dich in dich selbst zurück: dem vernünftigen herrschenden Seelenteil ist ja die Fähigkeit angeboren, sein Genügen in sich selber zu finden, wenn er gerecht handelt und ebendaher vollendete Ruhe hat.
Traurig ist es, wenn in einem Leben die Seele eher ermüdet, als der Leib ermüdet ist.
Der König ist das lebendige Gesetz. Rex viva lex.
Niemand wird es müde, sich helfen zu lassen. Helfen aber ist eine Handlung der Natur. Werde daher nicht müde, dir helfen zu lassen, indem du anderen hilfst.
Die Kunst, die du gelernt hast, behalte lieb, und bei ihr suche deine Ruhe. Den Rest deines Lebens durchwandere wie einer, der alles den Göttern überlassen hat, keines Menschen Herr, keines Menschen Sklave.
Meinem Urgroßvater nach dessen Willen ich die öffentlichen Schulen nicht besuchen sollte, verdanke ich es, dass ich zu Hause den Unterricht tüchtiger Lehrer genoss, und ich erkannte, dass man hierin nicht genug tun könne.
Wenn mich jemand überzeugen und beweisen kann, daß meine Ansicht oder meine Handlungsweise nicht richtig sei, so will ich sie mit Freuden ändern. Denn ich suche die Wahrheit, sie, die niemandem Schaden zufügt. Wohl aber nimmt derjenige Schaden, der auf seinem Irrtum und seiner Unwissenheit beharrt.
Übe dich auch in den Dingen, an denen du verzweifelst.
Ergründe, wie die Dinge selber sind, indem du sie zerlegst in Stoff, Ursache, Zweck.
Was immer dir widerfahren mag, seit ewig war es dir bestimmt.
Ich habe mich stets gewundert, warum jeder sich selbst am meisten liebt, aber seines Nachbarn Meinung über sich höher schätzt als seine eigene.
Wie die Gedanken sind, die du am häufigsten denkst, ganz so ist auch deine Gesinnung. Denn von den Gedanken wird die Seele gesättigt.
Derjenige allein ist arm, der an sich selbst nicht glaubt.
Solltest du auch dreitausend Jahre und ebenso viele Myriaden noch dazu leben, so bleibe doch dessen eingedenk, daß niemand ein andres Leben verliert als dasjenige, welches er wirklich lebt und kein andres lebt als dasjenige, welches er verliert.
Unser Leben ist das, wozu unsere Gedanken es machen.
Die Menschen werden nach wie vor dasselbe tun, und wenn du vor Wut platzest!
Die Welt ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn!
Die Fähigkeit, glücklich zu leben, kommt aus einer Kraft, die der Seele innewohnt.
Wer sah jemals einen munteren Hund in einer verdrießlichen oder einen traurigen in einer glücklichen? Mürrische Leute haben mürrische Hunde, gefährliche Leute haben gefährliche.
Sei Herr deiner selbst und bleibe guten Mutes in gesunden wie in bösen Tagen.
Ändere deine Ansichten und du hörst auf, dich zu beklagen.
Alles, was etwas Gemeinsames hat, strebt zum Verwandtem.
Was dem Schwarm nicht nützt, das nützt auch der einzelnen Biene nicht.
Liebe die Menschen, mit denen dich das Schicksal zusammenführt. Tue es mit ganzem Herzen.
Der Mensch, der eine gute Tat vollbracht hat, soll nicht viel Aufhebens davon machen, sondern zu einer neuen schreiten.
Nicht derjenige ist tapfer, der sich Ausbrüchen des Zornes überläßt, sondern derjenige, der Milde und Sanftmut besitzt.
So oft du an der Unverschämtheit jemandes Anstoß nimmst, frage dich sogleich: Ist es auch möglich, daß es in der Welt keine unverschämten Leute gibt? Das ist nicht möglich. Verlange also nicht das Unmögliche.
Alles beruht auf der Meinung.
Wo kein Urteil ist, da ist kein Schmerz.
Das Lob macht einen Gegenstand weder schlechter noch besser.
Alles, was an einem Gemeinsamen Anteil hat, strebt zum Verwandten.
Was ist dein Beruf? Gut zu sein.
Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken.
Wenn wir irgend etwas unterschätzen in unserem Leben – dann ist es die Wirkung der Freundlichkeit.
Sieh nach innen. Von keinem Dinge soll dir seine eigentümliche Beschaffenheit oder sein Wert entgehen.
Eine bittere Gurke? Wirf sie weg! Dornensträucher im Weg? Weiche ihnen aus! Das ist alles. Frage nicht noch: Wozu gibt es solche Dinge in der Welt?
Wie wichtig ist es doch, sich bei Delikatessen und ähnlichen Speisen vorzustellen, dass dieses die Leiche eines Fischs, jenes die Leiche eines Vogels oder Schweins ist, ebenso, dass der Falerner der Saft einer Traube ist und das Purpurgewand die Wolle eines Schafes mit Blut einer Muschel benetzt.
Blicke in dein Inneres! Da drinnen ist eine Quelle des Guten, die niemals aufhört zu sprudeln.
Diejenigen, die nicht mit Aufmerksamkeit den Bewegungen ihrer eigenen Seele folgen, geraten notwendig ins Unglück.
In der Natur des Menschen ist das erste sein Trieb zur Geselligkeit, das zweite aber seine Überlegenheit über die Sinnesreizungen... Der dritte Vorzug besteht darin, nicht blindlings beizupflichten noch sich täuschen zu lassen.