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Geh immer den kürzesten Weg. Der kürzeste Weg ist der naturgemäße, das heißt, in allen Reden und Handlungen der gesunden Vernunft folgen. Ein solcher Entschluß befreit dich von tausend Kümmernissen und Kämpfen, von jeder Verstellung und Eitelkeit.
Marc Aurel
Einsamkeit suchen die Menschen auf ländlichen Fluren, am Meeresufer, in den Bergen. Doch einer wie beschränkten Ansicht entspringt dieser Wunsch! Kannst du dich doch, sooft du nur willst, in dich selbst zurückziehen. Gibt es doch nirgends eine stillere und ungestörtere Zufluchtsstätte als die Menschenseele.
Es wäre dumm, sich über die Außenwelt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
Liebe das bißchen Fachwissen, das du gelernt hast, und finde darin dein Genügen. Und durchwandere den Rest deines Lebens wie einer, der all seine Sachen von ganzer Seele den Göttern anvertraut hat. Dich selbst aber mache weder zum Herrn noch zum Sklaven irgendeines Menschen.
Können rohe und ungebildete Gesellen einen gebildeten und einsichtsvollen Mann aus der Fassung bringen? Was ist denn eine gebildete und einsichtsvolle Seele? Die, welche den Ursprung und das Ziel der Dinge und die Vernunft kennt, welche die Körperwelt durchdringt und die ganze Zeit hindurch nach bestimmten Abschnitten das All verwaltet.
Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.
Du lebst nur den gegenwärtigen Moment! Die übrige Zeit ist in der Truhe der Vergangenheit begraben oder sie liegt in der ungewissen Zukunft.
Man muss mit seinen Gedanken nur bei dem sein, was gerade jetzt zu tun ist.
Unrecht tut oft derjenige, der etwas nicht tut, nicht nur der, der etwas tut.
Nichts erzeugt in dem Grad hohen Sinn und edle Denkungsart, als wenn man im Stande ist, sich von jeder im Leben gemachten Erfahrung, dem Wesen ihres Gegenstandes und ihrer Vermittlung nach, Rechenschaft zu geben, und alle Begebenheiten so anzusehen, daß man bei sich überlegt, in welchem Zusammenhang sie erscheinen, und welchen Wert sie für das Ganze haben.
Der Schein ist ein gefährlicher Betrüger. Gerade wenn du glaubst mit ernsten und hohen Dingen beschäftigt zu sein, übt er am meisten seine täuschende Gewalt.
Wie du beim Sterben gelebt zu haben wünscht, so solltest du schon jetzt leben.
Laß dich nicht beirren, sondern erfülle bei jeder Regung deines Tätigkeitsdranges die Forderung der Gerechtigkeit und bewahre die beim Auftauchen einer neuen Vorstellung in deinem Bewußtsein die Klarheit des Blickes.
Gewöhne dich auch an das, an dessen Ausführbarkeit du anfangs verzweifelst! Faßt ja auch die linke Hand, die aus Mangel an Gewöhnung an die übrigen Verrichtungen ungeschickt ist, den Zügel kräftiger als die rechte; denn hieran ist sie gewöhnt worden.
Habe nicht solche Meinungen, wie sie der hat, der dich schädigen will, oder wie er möchte, daß du sie hast, sondern sieh nur darauf, wie die Dinge in Wahrheit sind.
Verachtet mich jemand? Das ist seine Sache! Ich will nur nicht ein Mensch sein, der Verachtung verdient.
Nimm stets den kürzesten Weg! Die Natur weist ihn. Dein Handeln und Sprechen wird dann gerade und richtig sein. Diese Absicht allein befreit von allen Hemmungen und Nöten, von Berechnung und Heuchelei.
Es ist dumm, sich über die Welt zu ärgern. Es kümmert sie nicht.
Glücklich sein heißt einen guten Genius haben oder gut sein.
Das allein sei deine Freude und Erholung, im Gedanken an Gott von einer gemeinnützigen Tat zur anderen fortzuschreiten.
Wenn du besonders ärgerlich und wütend bist, erinnere dich, dass das Leben nur einen Augenblick währt.
Nichts begegnet einem, was er von Natur nicht zu ertragen vermag.
Wie du am Ende deines Lebens wünschest gelebt zu haben, so kannst du jetzt schon leben.
Möchtest du den unsterblichen Göttern und uns Freude schenken!
Wenn du dir selber eine Freude machen willst, dann denk an die Vorzüge deiner Mitmenschen.
Jede Änderung des Sinnes muß davon ausgehen, daß die neue Ansicht die richtige und gute sei, nicht davon, daß sie Annehmlichkeiten und äußere Vorteile verschaffe.
Gelbsüchtige finden den Honig bitter, Hundswütige das Wasser scheußlich, Kinder einen Ball schön. Was ereiferst du dich also? Oder meinst du, daß der Irrtum weniger Einfluß habe als die Galle beim Gelbsüchtigen oder das Gift beim Hundswütigen?
Alles was du siehst, wird die alles lenkende Natur bald verwandeln und aus diesem Stoff andere Dinge schaffen und aus deren Stoff wiederum andere, damit die Welt immer verjüngt werde.
Die Welt ist ein einziges lebendiges Wesen, ein Weltstoff und eine Weltseele. In dieses Weltbewusstsein wird alles aufgenommen so wie alles aus ihm hervorgeht, so jedoch, dass von den Einzelwesen eines des anderen Mitursache ist und auch sonst die innigste Verknüpfung unter ihnen stattfindet.
Ergib dich nicht der Stimmung dessen, der dich beleidigt, und folge nicht dem Weg, auf den er dich schleppen möchte.
Mich beschäftigt allein das eine, daß ich selber nichts tue, was die Bestimmung des Menschen nicht will, oder so, wie sie es nicht will, oder was sie jetzt nicht will.
Vergiß nicht - man benötigt nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen.
Schäme dich nicht, dir helfen zu lassen! Denn du mußt deine Pflicht erfüllen wie ein Soldat beim Sturm auf die Festung. Wie nun, wenn du infolge deiner Lähmung die Zinne nicht allein erklimmen kannst, wohl aber im Bunde mit einem andern?
Durchschaue ihre Seelen und achte darauf, nach was für Dingen die Klugen trachten und was für Dinge sie meiden.
Ein unerschütterliches Herz den Dingen gegenüber, die von außen kommen; ein rechtschaffenes in denen, die von dir abhängen.
Der Tod ist ebenso, wie die Geburt, ein Geheimnis der Natur, hier Verbindung, dort Auflösung derselben Grundstoffe.
Wenn du etwas Gutes getan und ein anderer von dir Gutes empfangen hat, was verlangst du da überher noch ein Drittes, wie die Toren, daß nämlich auch die Leute sehen, daß du Gutes getan hast, oder schielst gar nach einem Dank für deine Tat?
Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat.
Alles dauert einen Tag, die da rühmen und die da gerühmt werden.
Keine deiner Handlungen geschehe ohne Überlegung, keine anders als nach den vollendetsten Grundsätzen der Lebenskunst.
Sieh zu, daß du für den Unmenschlichen nicht solches empfindest, wie die Unmenschen gegenüber den Menschen.
Keinem Menschen widerfährt etwas, das er nicht seiner Natur nach auch ertragen könnte.
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Das Leben eines Menschen ist gefärbt von der Farbe seiner Vorstellungskraft.
Alle wirken wir zu einem Endergebnis zusammen, die einen wissend und aufmerkend, die anderen, ohne es zu achten.
Die Aufgabe des Lebens besteht nicht darin, auf Seiten der Mehrzahl zu stehen, sondern, dem inneren Gesetze gemäß, dass du erkennst, zu leben.
Wir wollen unsere Zeit der Natur gemäß durchleben und heiter beendigen, so wie die reif gewordene Olive fällt, indem sie die Erde segnet, die sie hervorgebracht, und dem Baum dankt, der sie genährt hat.
Sei wie ein Fels, an dem sich beständig die Wellen brechen! Er bleibt stehen, während sich rings um ihn die angeschwollenen Gewässer legen.
Wir sind zur Gemeinschaft geschaffen wie Füße, wie Hände, wie die untere und die obere Reihe unserer Zähne.
Nichts ist bedauernswerter als der Mensch, der nicht bemerkt hat, daß es zu seinem Glück reicht, auf den Geist zu hören, der in ihm wohnt.