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Damit ein Vater oder eine Mutter die Reinheit ihrer Kinder bewahre, müssen sie ohne Unterlaß wachen, um die Gegenstände aus ihren Augen zu entfernen, die sie versuchen könnten. Sie müssen ihr Schutzengel sein und alle Steine von der Erde aufheben, über die sie fallen könnte.
Nicolas Malebranche
Wer schnell glaubt, ist leichtsinnigen Herzens: denn das offenbarste Zeichen eines kleinlichen Geistes ist, leichtsinnigerweise alles zu glauben.
Die Einbildungskraft ist der Kobold der Logik.
Die Stärke und Freiheit des Geistes sind Tugenden, die man durch Übung erwirbt. Nehmen sie nicht zu durch den Gebrauch, müssen sie notwendig abnehmen, weil es keine Tugenden gibt, die mit den beständigen Bewegungen der Begehrlichkeit mehr im Kampf und ihnen mehr entgegen wären, als die genannten.
Es ist nicht möglich, sich von seinen Leidenschaften zu befreien, wenn man nicht sorgfältig die Gegenstände vermeidet, die sie erregen, und wenn man nicht seinen Geist mit Gedanken beschäftigt, die geeignet sind, sie verächtlich zu machen.
Wer wissenschaftliche Kenntnisse hat, muß nicht stets den Professor spielen und andere in Wahrheiten unterrichten wollen, von denen er überzeugt ist: aber muß das Geheimnis verstehen, in den Seelen derer, mit denen er umgeht, unmerklich Licht zu verbreiten, so daß sich jeder aufgeklärt findet, ohne die Beschämung Schüler zu sein.
Der Genuß jedes Vergnügens macht gücklich so lange wenigstens, als er dauert.
So wie unsere Augen Licht brauchen, um zu sehen, so braucht der Geist Ideen, um zu verstehen.
Der Geizige verbirgt sich selbst die Schande, die Ungerechtigkeit, die Grausamkeit seines Geizes. Er verkleidet sich seine Leidenschaft mit Gedanken von Mäßigkeit, Selbstbeherrschung, Klugheit, Buße und dergleichen: denn die Leidenschaften sind listig genug, um sogar die ihnen entgegengesetzten Tugenden zu ihrer Rechtfertigung dienen zu lassen
Es gibt keine größere Arbeit, als festzustehen im Strome des Lebens: sobald man aufhört zu arbeiten, wird man fortgerissen.
Der Mensch hört oft auf das, was ein anderer sagt, ohne daran zu denken, es zu tun: aber er ist so sehr zur Nachahmung geneigt, daß er maschinenmäßig tut, was die anderen tun.