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Arm wird der Bergmann geboren, und arm geht er wieder dahin.
Novalis
Wenn man einen Riesen sieht, so untersuche man erst den Stand der Sonne und gebe acht, ob es nicht der Schatten eines Pygmäen ist.
Menschen, die zum Handeln, zur Geschäftigkeit geboren sind, können nicht früh genug alles selbst betrachten und beleben.
Viele Menschen gaben oder waren mir etwas, ohne daß sie es wußten. Solche, mit denen ich nie ein Wort gewechselt habe, ja auch solche, von denen ich nur erzählen hörte, haben einen bestimmten Einfluß auf mich ausgeübt.
Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter.
Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken riechen.
Wer hielte ohne Freund im Himmel, wer hielte da auf Erden aus?
Leben ist eine Krankheit des Geistes - ein leidenschaftliches Tun.
Vielen wahren Büchern geht es wie den Goldklumpen in Irland: sie dienen lange Jahre nur als Gewichte.
Der Mann ist lyrisch, die Frau episch, die Ehe dramatisch.
Nur ein Künstler kann den Sinn des Lebens erraten.
Das Denken ist nur ein Traum des Fühlens, ein erstorbenes Fühlen, ein blassgraues, schwaches Leben.
Was du verlorst, hat er gefunden, Du triffst bei ihm, was du geliebt und ewig bleibt mit dir verbunden, was seine Hand dir wiedergibt.
Es ist nicht das Wissen allein, was uns glücklich macht - es ist die Qualität des Wissens - die subjektive Beschaffenheit des Wissens. Vollkommnes Wissen ist Überzeugung und sie ist es, die uns glücklich macht und befriedigt.
Durch allzu häufiges Reflektieren auf sich selbst wird der Mensch für sich selbst abgestumpft und verliert den gesunden Sinn für sich selbst.
Viele Kriege, besonders die vom Nationalhaß entspringen, sind echte Dichtungen. Hier sind die Helden zu Hause, die, das edelste Gegenbild der Dichter, nicht anders als unwillkürlich von Poesie durchdrungene Weltkräfte sind. Ein Dichter, der zugleich ein Held wäre, ist schon ein göttlicher Gesandter.
Es ist Trägheit, was uns an peinliche Zustände kettet.
Der Mensch ist der Messias der Natur.
Je mehr man lernt, nicht mehr in Augenblicken, sondern in Jahren zu leben, desto edler wird man.
Alle Wahrheit ist uralt. Der Reiz der Neuheit liegt nur in den Variationen des Ausdrucks.
Die Träume haben sehr viel zur Kultur und Bildung der Menschheit beigetragen.
Das Ich ist nichts anderes als Wollen und Vorstellen.
Die Zeit ist ein sukzessiver Wechsel der Kräfte, die Gegenwart ist die Schwebung, gleich einem Gefäße, das einen aufnehmenden und einen abnehmenden Gang hat.
Wenn die Theorie auf die Erfahrung warten sollte, käme sie nie zustande.
Die Geschichte erzeugt sich selbst.
Gemeinschaft, Pluralismus ist unser innerstes Wesen; und vielleicht hat jeder Mensch einen eigentümlichen Anteil an dem, was ich denke und tue, und so ich an den Gedanken anderer Menschen.
Leben ist ein Feuerprozeß. Je reiner der Geist ist, desto heller, feuriger das Leben.
Die Möglichkeit der Philosophie beruht auf der Möglichkeit, Gedanken nach Regeln hervorzubringen.
In jedem Menschen kann mir Gott erscheinen.
Dichter und Priester waren im Anfang eins, und nur spätere Zeiten haben sie getrennt. Der echte Dichter ist aber immer Priester, so wie der echte Priester immer Dichter geblieben. Und sollte nicht die Zukunft den alten Zustand der Dinge wieder herbeiführen?
Gotteskinder, göttliche Keime sind wir. Einst werden wir sein, was unser Vater ist.
Das Leben der Götter ist Mathematik.
Die Kunst, Bücher zu schreiben, ist noch nicht erfunden. Sie ist aber auf dem Punkt, erfunden zu werden. Fragmente dieser Art sind literarische Sämereien. Es mag freilich manches taube Körnchen darunter sein: indessen, wenn nur einiges aufgeht!
Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht.
Die Tischzeit ist die merkwürdigste Periode des Tages und vielleicht der Zweck, die Blüte des Tages. Das Frühstück ist die Knospe.
Gesellschaftstrieb ist Organisationstrieb. Durch diese geistige Assimilation entsteht oft aus gemeinen Bestandteilen eine gute Gesellschaft um einen geistvollen Menschen her.
Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden.
Je unwissender man von Natur ist, desto mehr Kapazität für das Wissen. Jede neue Erkenntnis macht einen viel tieferen, lebendigeren Eindruck.
Liebe ist der Grund der Möglichkeit der Magie.
Jeder Mensch sollte Künstler sein. Alles kann zur schönen Kunst werden.
Keiner irrt gewiß weiter ab vom Ziele, als wer sich selbst einbildet, er kenne schon das seltsame Reich der Natur und wisse mit wenigen Worten seine Verfassung zu ergründen und überall den rechten Weg zu finden.
Alle Zufälle unseres Lebens sind Materialien, aus denen wir machen können, was wir wollen. Wer viel Geist hat, macht viel aus seinem Leben.
Die Sünde ist der große Reiz für die Liebe der Gottheit; je sündiger man sich fühlt, desto christlicher ist man.
Die echte Geduld zeugt von großer Elastizität.
Nur die Religion kann Europa wieder aufwecken und die Völker versöhnen.
Die Staaten müssen endlich gewahr werden, daß die Erreichung aller ihrer Zwecke bloß durch Gesamtmaßregeln möglich ist.
Bosheit ist nichts als eine Gemütskrankheit.
Mit der Verheiratung ändert sich das System. Der Verheiratete verlangt Ordnung, Sicherheit, und Ruhe - er wünscht, als Familie, in einer Familie zu leben - in einem regelmäßigen Hauswesen - er sucht eine ächte Monarchie.
Alle Menschen sollen thronfähig werden.
Die Gegenstände der gesellschaftlichen Unterhaltung sind nichts, als Mittel der Belebung. Dies bestimmt ihre Wahl, ihren Wechsel, ihre Behandlung. Die Gesellschaft ist nichts, als gemeinschaftliches Leben: eine unteilbare, denkende und fühlende Person. Jeder Mensch ist eine kleine Gesellschaft.