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Jeder Mensch hat seinen individuellen Rhythmus.
Novalis
Werd' ich einst von hier getragen, schau ich dankbar noch zurück.
Der wahre Charakter des Briefstils ist Heiterkeit und Urbanität.
Das Wunderbarste, das ewige Phänomen ist das eigene Dasein.
Weisheit ist moralische Wissenschaft und Kunst.
Wenn der Geist heiligt, so ist jedes echte Buch Bibel.
Es ist ist seltsam, daß in einer guten Erzählung allemal etwas Heimliches ist – etwas Unbegreifliches. Die Geschichte scheint noch ungeöffnete Augen in uns zu berühren – und wir stehn in einer ganz andern Welt, wenn wir aus ihrem Gebiete zurückkommen.
Leben ist der Anfang des Todes. Das Leben ist um des Todes willen.
Je größer der Dichter ist, desto weniger Freiheit erlaubt er sich, desto philosophischer ist er.
Gute Gedanken muß man auch von rückwärts anschauen können.
Man sollte stolz auf den Schmerz sein – jeder Schmerz ist eine Erinnerung unseres hohen Ranges.
Je größer die Liebe, desto weiter und mannigfacher diese Welt.
Religiöse Aufgabe: Mitleid mit der Gottheit zu haben.
Wir werden die Welt verstehn, wenn wir uns selbst verstehn, weil wir und sie integrante Hälften sind.
Man genoß das Leben mit langsamen, kleinen Zügen wie einen köstlichen Trank, und mit desto reinerem Wohlbehagen.
Doch wichtiger, als wie man spricht, ist, was man tut!
Von der öffentlichen Gesinnung hängt das Betragen des Staates ab. Veredlung dieser Gesinnung ist die einzige Basis der echten Staatsreform.
Unser Alltagsleben besteht aus lauter erhaltenden, immer wiederkehrenden Verrichtungen. Dieser Zirkel von Gewohnheiten ist nur Mittel zu einem Hauptmittel, unserem irdischen Dasein überhaupt, das aus mannigfaltigen Arten zu existieren gemischt ist
Der Begriff der Mathematik ist der Begriff der Wissenschaft überhaupt. Alle Wissenschaften sollen daher Mathematik werden.
Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.
Alles ist Materie was mittels der Organe zu uns kommt.
Sonderbar, daß der eigentliche Grund der Grausamkeit Wollust ist.
Ein Werk gewinnt ins Unendliche, wenn eine andre Seele daran glaubt.
Je länger der Mensch Kind bleibt, desto älter wird er.
Der Geist erscheint immer nur in fremder, luftiger Gestalt.
Über die Geschlechtslust, die Sehnsucht nach fleischlicher Berührung, das Wohlgefallen an nackenden Menschen. Sollt' es ein versteckter Appetit nach Menschenfleisch sein?
Das Nichtverstehen kommt meistens gar nicht vom Mangel an Verstand, sondern vom Mangel an Sinn.
Irrtum ist das notwendige Instrument der Wahrheit.
Bosheit ist nichts als eine Gemüthskrankheit, die in der Vernunft ihren Sitz hat – und daher so hartnäckig und nur durch ein Wunder zu heilen ist.
Die Liebe hat von jeher Romane gespielt, oder die Kunst zu lieben, ist immer romantisch gewesen.
Lehrjahre im vorzüglichen Sinn sind die Lehrjahre der Kunst zu leben. Durch planmäßig geordnete Versuche lernt man ihre Grundsätze kennen und erhält die Fertigkeit nach ihnen beliebig zu verfahren.
Gehts ohne Hoffnung oder sonst zu übel, so bleibt mir Bitter Mandel Wasser und Opium.
Genie ist das Vermögen, von eingebildeten Gegenständen wie von wirklichen zu handeln.
Grober Eigennutz ist das notwendige Resultat armseliger Beschränktheit.
Jede unrechte Handlung, jede unwürdige Empfindung ist eine Untreue gegen die Geliebte — ein Ehebruch.
Durch Gebet erlangt man alles. Gebet ist eine universelle Arznei.
Helft uns nur den Erdgeist binden, Lernt den Sinn des Lebens fassen Und das Wort des Lebens finden.
Zum Leiden ist der Mensch geboren. Je hilfloser, desto empfänglicher für Moral und Religion.
Alle Märchen sind nur Träume von jener heimatlichen Welt, die überall und nirgends ist.
Seid Menschen, so werden euch die Menschenrechte von selbst zufallen!
Alle Schranken sind bloß des Übersteigens wegen da.
Daß jede Sache zwei Seiten hat, ist ein abgedroschener Gemeinplatz, der aber gleich Leben und Neuheit gewinnt, wenn man mit ihm jeden Schritt im alltäglichen Leben mißt und seine Anschaulichkeit bis zu einer Art von Instinkt der Urteilskraft erhöht.
Sollte es nicht auch drüben einen Tod geben, dessen Resultat irdische Geburt wäre? Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch. Wenn der Mensch stirbt, wird er Geist.
Wo ewige, unabänderliche Gesetze, da ist Altertum, Vergangenheit.
Indem wir uns selbst betrachten, beleben wir uns selbst.
Stimmungen, unbestimmte Empfindungen, nicht bestimmte Empfindungen und Gefühle machen glücklich. Man wird sich wohl befinden, wenn man keinen besonderen Trieb, keine bestimmte Gedanken und Empfindungsreihe in sicht bemerkt.
Soll nicht kindliche unbefangene Einfalt sicherer den richtigen Weg durch das Labyrinth der hiesigen Begebenheiten treffen als die durch Rücksicht auf eigenen Vorteil irregeleitete und gehemmte, von der unerschöpflichen Zahl neuer Zufälle und Verwickelungen geblendete Klugheit?
Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.
Alle wahren Verbesserungen sind moralische Verbesserungen, alle wahren Erfindungen moralische Erfindungen.
Es geht darum, eine stille Ehrfurcht und Gottesfurcht vor allen unbegreiflichen und höheren Erscheinungen zu haben und daher das Aufblühen eines Kindes in demütiger Selbstverleugnung zu betrachten. Ein Geist ist hier beschäftigt, der frisch aus der unendlichen Quelle kommt. Und diese Gefühl einer Überlegenheit in den allerhöchsten Dingen, der unwiderstehliche Gedanke einer näheren Führung dieses unschuldigen Wesens, das jetzt im Begriff steht, eine so bedenkliche Laufbahn anzutreten...