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Ein Charakter ist ein vollständig gebildeter Wille.
Novalis
Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.
Wo echter Hang zum Nachdenken, nicht bloß zum Denken dieses oder jenes Gedankens herrscht, da ist auch ein Fortschreiten.
Hätten die Nüchternen Einmal gekostet, Alles verließen sie Und setzten sich zu uns An den Tisch der Sehnsucht.
Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt!
Siehst du einen Riesen, achte auf den Stand der Sonne, ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist.
Wissenschaft ist nur die eine Hälfte, glauben ist die andere.
Nichts ist erquickender als von unseren Wünschen zu reden, wenn sie schon in Erfüllung gehn.
Der Tod ist eine Selbstbesiegung, die, wie alle Selbstüberwindung, eine neue leichtere Existenz verschafft.
Schlimm, daß bei uns nur die Wahl zwischen Ehe und Einsamkeit ist.
Flucht des Gemeingeistes ist Tod.
Untersuche dich selbst und sage dir dann aufrichtig, ob viele Dinge, die du wünschest und die dir selbst Sorgen und Pein machen, wirklich so vorhanden sind, und ob du sie auch wirklich nötig bedarfst, oder sie wesentlich entbehrst. Folge der Natur mehr.
Es sind nicht die bunten Farben, die lustigen Töne, die warme Luft, die uns im Frühling so begeistern, es ist der stille weissagende Geist unendlicher Hoffnungen, ein Vorgefühl vieler froher Tage, die Ahnung höherer ewiger Blüten und Früchte, und die dunkle Sympathie mit der gesellig sich entfaltenden Welt.
Ein wahrer Forscher wird nie alt.
Der Sinnenrausch ist zur Liebe, was der Schlaf zum Leben.
Wer gegen seine Überzeugung handelt, verrät die Wahrheit, verrät sich selbst.
Kein Wunder ohne Naturbegebenheit und umgekehrt.
Begeisterung ohne Verstand ist unnütz und gefährlich.
Die Liebe wirkt magisch.
Es ist doch keine größere Freude, als alles zu verstehen, überall zu Hause zu sein, von allem Bescheid zu wissen, überall sich helfen zu können.
Man weiß und macht eigentlich nur, was man wissen und machen will. Die Schwierigkeit ist nur, dies zu finden. Genaue Beobachtung des ersten Moments der erscheinenden Velleität, der gleichsam der Keim ist, wird uns überzeugen, das hier schon alles drin liegt, was sich nachher nur entwickelt und abklärt. (Kraftloses, zögerndes Wollen; Wunsch, der nicht zur Tat wird.)
Manchen fehlt es an Gegenwart des Geistes; dafür haben sie desto mehr Zukunft des Geistes.
Jede Krankheit kann man Seelenkrankheit nennen.
Die Menschheit ist der höhere Sinn unseres Planeten, der Nerv, die dieses Glied mit der oberen Welt verknüpft, was er gen Himmel hebt.
Die Welt muss romantisiert werden. So findet man ihren ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedere Selbst wird mit einem besseren Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche qualitative Potenzenreihe sind.
Die Philosophie ist eigentlich Heimweh, ein Trieb, überall zu Hause zu sein.
So wird sie auch fliehen, die edle Seele, aus dem Erdenstaube entlastet, dort zu jenen höheren, besseren Gefilden, reich an seliger Ruhe und Freiheit.
Toleranz und Freundschaft ist oft alles, und bei weitem das Wichtigste, was wir einander geben können.
Nimm dir jeden Morgen vor, wo möglich froher und heiterer als den vorigen Tag zu sein.
Alles Leben ist ein überschwänglicher Erneuerungsproceß...
Wenn Gott Mensch werden konnte, kann er auch Stein, Pflanze, Tier und Element werden. Und vielleicht gibt es auf diese Art eine fortwährende Erlösung in der Natur.
Das Sterbliche wankt in seinen Grundfesten, aber das Unsterbliche fängt heller zu leuchten an und erkennt sich selbst.
Etwas zu lernen ist ein sehr schöner Genuß – und etwas wirklich zu können ist die Quelle der Wohlbehaglichkeit.
Die Synthese von Seele und Leib heißt Person. Die Person verhält sich zum Geist wie der Körper zur Seele. Sie zerfällt auch einst und geht in veredelter Gestalt wieder hervor.
Vieles ist zu zart, um gedacht, noch mehreres, um besprochen zu werden.
Spielen ist Experimentieren mit dem Zufall.
Alles Mystische ist personell und mithin eine Elementarvariation des Weltalls.
Mit den Frauen ist die Liebe und mit der Liebe sind die Frauen entstanden, und darum versteht man keins ohne das andere.
Die Vorzeit nimmt zu, die Zukunft ab.
Man steht mit der Natur gerade in so unbegreiflich verschiedenen Verhältnissen wie mit den Menschen.
Brauchen wir zum Gewöhnlichen und Gemeinen vielleicht deswegen so viel Kraft und Anstrengung, weil für den eigentlichen Menschen nichts ungewöhnlicher – nichts ungemeiner ist als armselige Gewöhnlichkeit?
Zart ist der Faden der Freundschaft, doch unzertrennlich wie jene Kette, die Himmel und Meer und die Gestirne umschlingt.
Jeder Staatsbürger ist ein Staatsbeamter.
Licht ist die Aktion des Weltalls.
Glück ist Talent für die Historie, oder das Schicksal.
Alle Erinnerung ist Gegenwart.
Teufel und Gott sind die Extreme, aus denen der Mensch entsteht. Teufel ist der vernichtende, Gott die schaffende Kraft.
Scham ist wohl ein Gefühl der Profanation. Freundschaft, Liebe und Pietät sollten geheimnisvoll behandelt werden. Man sollte nur in seltnen, vertrauten Momenten davon reden, sich stillschweigend darüber einverstehen. Vieles ist zu zart, um gedacht, noch mehres, um besprochen zu werden.
Niemals verdirbt jemand mit fröhlichem Herzen.
Liebe kann durch absoluten Willen in Religion übergehen. Des höchsten Wesens wird man nur durch Tod wert.