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Schauspieler sind so glücklich dran. Sie können sich aussuchen, ob sie in einer Tragödie oder in einer Komödie auftreten wollen, ob sie leiden oder vergnügt sein, lachen oder Tränen vergießen wollen. Aber im wirklichen Leben ist das anders. Die meisten Männer und Frauen sind gezwungen, Rollen zu spielen, für die sie nicht geeignet sind.
Oscar Wilde
London ist voll von Frauen, die an ihre Gatten vertrauend glauben. Man erkennt sie sogleich; sie sehen so unglücklich aus.
Meine Erfahrung geht dahin: sobald die Leute alt genug sind, schärfer zu unterscheiden, unterscheiden sie überhaupt nichts mehr.
Nie kann die Wissenschaft das Irrationale bewältigen. Darum hat sie auf dieser Welt auch keine Zukunft.
Rohe Kraft lasse ich gelten, aber rohe Vernunft ist völlig unerträglich. Es scheint nicht nur unfair zu sein, sich dieser zu bedienen, es ist auch eine Geistlosigkeit, sich damit zu wehren.
Man redet so viel, wie herrlich Vertrauen sei. Man scheint zu übersehen, daß Mißtrauen viel sublimeren Reiz gewährt. Vertrauen ist immer plump, der Zweifel fördert unsere Entwicklung.
Nichts ist so gefährlich, wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.
Ja, das ist eines der Geheimnisse des Lebens: die Seele durch die Sinne heilen können und die Sinne durch die Seele.
Zu einer glücklichen Ehe gehören meistens mehr als zwei Personen.
Jeder Klatsch basiert auf einer absolut unmoralischen Gewissheit.
Die Erfahrung hat keinerlei ethischen Wert. Sie ist nur der Name, den die Menschen ihren Irrtümern verleihen.
Das Lügen und das Dichten sind Künste.
Versuchungen sollte man nachgeben. Man weiß nie, ob sie wiederkommen.
Die Menschen empfinden ein ganz natürliches Gefühl des Schreckens gegenüber Leidenschaften und Trieben, die stärker sind als sie selbst.
Ich kann allem widerstehn - nur nicht der Versuchung.
Die Aufgabe des Künstlers ist es, zu erfinden, und nicht, zu registrieren. Es gibt keine solche Menschen. Wenn es deren gäbe, würde ich nicht über sie schreiben. Das Leben verdirbt durch seinen Realismus stets der Kunst ihren Gegenstand. Der höchste Genuß des Dichters ist es, das Nichtexistierende zu gestalten.
Wenn die Kritiker sich streiten, so beweist dies, daß der Künstler im Einklang mit sich ist.
Man sollte entweder ein Kunstwerk sein, oder eines tragen.
Genau zu beschreiben, was nie geschehen ist, ist nicht nur den Historikern vorbehalten, sondern das unveräußerliche Vorrecht eines jeden Mannes von Gaben und Kultur.
Popularität setzt immer Mittelmäßigkeit voraus.
Es ist viel klüger, Unsinn zu reden, als Unsinn anzuhören.
Vernünftige Menschen finden immer einen Treffpunkt ihrer Interessen. Das Leben ist ein Spiel.
Was für ein Recht haben Sie, vergnügt zu sein? Sie sollten lieber an andere denken. Sie sollten an mich denken. Ich denke immerzu an mich, und erwarte von jedem anderen das gleiche. Anteilnahme nennt man das. Sie ist eine wunderbare Tugend, und ich besitze sie in hohem Maße.
Die Revolution ist die erfolgreiche Anstrengung, eine schlechte Regierung loszuwerden und eine schlechtere zu errichten.
Ich ziehe Persönlichkeiten den Prinzipien vor, und Persönlichkeiten ohne Prinzipien sind mir das allerliebste.
Wie die Natur Materie ist, die sich zum Geist durchgerungen hat, so ist Kunst Geist, der im Gewand der Materie erscheint.
Popularität ist der Lorbeerkranz, den die Welt schlechter Kunst aufsetzt.
Man nehme sich immer die Zeit, eine Frage zu stellen, nicht immer, eine Frage zu beantworten.
Welch ein Jammer, dass wir im Leben erst, dann unsere Lehren erhalten wenn sie uns nichts nützen!
Viele Frauen hatten eine Vergangenheit, aber diese hatte mindestens zwölf, und alle vertrugen sich miteinander.
Die Verpflichtung, dem Chaos Form zu geben, hört mit den Fortschritt der Welt nicht auf. Nie war die Kritik nötiger als jetzt. Die Zukunft gehört der Kritik.
Mit der Gesellschaft zu leben - welche Qual! Aber außerhalb der Gesellschaft zu leben - welche Katastrophe.
Die Tyrannei eines einzelnen scheint keine Grenzen zu kennen, aber die Leiden eines ganzen Volkes werden eine Grenze haben.
Das Erschreckendste an einem Fanatischen ist seine Ehrlichkeit.
Leute, die stets in sehr vernünftigen Sätzen reden, gleichen den Steinklopfern auf der Landstraße: sie decken uns mit Staub und Splittern.
Eine strenge und unumstößliche Regel, was man lesen sollte und was nicht, ist albern. Man sollte alles lesen. Mehr als die Hälfte unserer heutigen Bildung verdanken wir dem, was wir nicht lesen sollten.
Es gibt schreckliche Versuchungen, und es erfordert Kraft, Kraft und Mut, ihnen nachzugeben.
Die Kultur hängt von der Kochkunst ab.
Trittst du dem Leben wie ein Künstler entgegen, befindet sich dein Verstand in deinem Herzen.
Nichts ist offensichtlicher, als daß die Natur die Vernunft haßt.
Ich pflegte Ehrgeiz für das Größte zu halten. Das stimmt nicht. Liebe ist das Größte auf der Welt. Es gibt nichts als Liebe.
Durch Kunst und nur durch Kunst erreichen wir Vollkommenheit; durch Kunst und nur durch Kunst entgehen wir den grauenhaften Gefahren des Alltags.
Jeder tötet, was er liebt: Der Feige mit einem Kuss, der Kühne mit dem Schwert!
Das Unmögliche wird zuweilen geglaubt, das Unwahrscheinliche niemals.
Was tatsächlich geschieht, ist nie von Belang.
Taktlosigkeit ist der Entschluß, etwas zu sagen, was alle denken.
Kein Mensch sieht so aus, wie er wirklich ist.
Mildtätigkeit schafft eine Fülle von Sünden.
Es ist ein größerer Vorzug, schön, als gut zu sein, doch ziehe ich den Guten noch immer dem Häßlichen vor.
In Prüfungen stellen Narren Fragen, die Weise nicht beantworten können.