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Warum haben Sie denn nicht geheiratet?, fragte man einen alten, vergrämten Junggesellen. Worauf er mürrisch antwortete: Weil man auch im ledigen Stande unglücklich sein kann!
Otto Weiß
Das Glück macht viel mehr Leute hochmütig als glücklich.
Ärgerlich! Manchmal möchte man gern ablehnen; aber es wird einem nichts angeboten.
Wie rührend: wenn jemand über die Gemeinheit der Welt klagt, weil die seinige nicht erfolgreich genug ist!
Das Unglück von Tausenden rührt uns weniger – als das Unglück eines einzigen.
Gestatten Sie mir die indiskrete Frage: Seit wann sind Sie verheiratet? Und seit wann möchten Sie wieder ledig sein?
Wenn der Unsinn schön klingt, warum soll ich ihn verschmähen?
Darf ich's verraten? So und so viele Künstler (sie sind zu bescheiden, um es selbst zu sagen) haben sich schonden Platz für ihr Monument ausgesucht.
Ein Übersetzer klagte: Wie traurig, daß unsereiner nicht nur schlecht bezahlt wird, sondern auch noch außer der fremden Sprache die eigene kennen muß!
Sprich sehr moralisch: dadurch erwirbst du dir jenes Zutrauen, das du mißbrauchen willst.
Wie gut man's hat, ist schwerer zu erkennen, als wie gut man's hatte.
Bücher gibt's, die sehr viel mehr wissen als ihre Verfasser.
Wie sehr können wir uns eines Vorteils freuen, dessen Nachteil wir nicht sogleich einsehn!
Ein Kaufmann: Solang man jung ist, schenkt man dem Leben großen Kredit; später jedoch, da kommt der Bankrott; dann sind wir froh, wenn das Schicksal sich mit uns auf 30 Prozent ausgleicht.
Ich sehe überall mehr Streben nach Besitz, der imponiert, als nach Besitz, der unabhängig macht.
Was vielen Kritikern fehlt: ein Kritiker.
Wer bestrebt ist, sich von seinen Berufsgenossen wesentlich zu unterscheiden – der mache sich auf allerlei gefaßt!
S alles so unbestimmt! Nicht einmal das können wir sicher sagen: daß es anders kommen wird, als wir's erwarten!
Zwei Definitionen: "Interessant" ist das, was viele langweilt – und "langweilig" das, was viele interessiert.
Der Ruhm ist ein brennender Ofen: man muß ihn immer wieder heizen, soll er nicht kalt werden.
Am schönsten ist die Jugendzeit dann – wenn man sich ihrer erinnert!
Mancher bekennt seine Fehler so freimütig – man merkt, er hat nicht die mindeste Absicht, sie abzulegen!
Ein Armer, der alles haben möchte, was er nötig braucht – ist in den Augen der Welt sehr anspruchsvoll.
Die meisten können und wollen nicht heraus aus dem Konventionellen: weder im Denken, noch im Fühlen, am allerwenigstens im Handeln.
Der Respektsperson gebührt allemal der Vortritt – auch dann, wenn ihr ein Fußtritt gebührt.
Die Natur hat zwei Lieblingsbeschäftigungen: sie baut auf, um niederzureißen, und reißt nieder, um aufzubauen.
Es gibt Fragen, die Antworten sind.
Was manche Regierungen so unwirsch macht: daß das Volk sich in seine eignen Angelegenheiten mengt.
Ich wollte, die Völker hätten nur halb so viel Verstand wie ihre Sprichwörter.
Die Liebe hat zwei gefährliche Feinde: Armut und Langeweile. Überhaupt hängt ihre Dauer teilweise von Dingen ab, die gar nichts mit ihr zu tun haben.
Gerade dann, wenn's am nötigsten wäre, weiß man oft nicht, wann die entscheidende Stunde schlagen wird.
Eine Frau klagte: 's ist schwer, sich mit einem Gatten zu vertragen, der nie zanken will!
Wenn ein Mund spricht, paß auf, was die Augen dazu sagen.
Die vielen Bäume und die wenigen Menschen – die machen denn Wald so schön.
Wir alle wünschen uns ein langes Leben, in dem die Zeit rasch dahineilt!
Mancher Gebrauchsanweisung fehlt etwas: – eine Gebrauchsanweisung.
Schon manche Liebe ging zugrunde – an ihrer Heftigkeit; an ihrer Innigkeit – noch keine.
Zwischen zwei sehr Befreundeten bestand jahrelang ein Mißverständnis... Eines Tages endlich klärte es sich auf... Und von da an war's aus mit der Freundschaft!
Dies und jenes fehlt der Frau so lange nicht – bis sie bemerkt, daß eine ihrer Freundinnen es hat.
Mancher "gesteht alles" – indem er leugnet, noch ehe man ihn beschuldigt.
Darin besteht das unantastbare Recht vieler: dasjenige zu ernten, was andre gesät haben.
Wie taktlos, jemanden an ein Versprechen zu erinnern, das er nicht halten will.
Ein gewandter Redner, der muß auch, wenn die Situation es erfordert – stottern können.
Erotische Schriftsteller gibt es – die predigen Wein und trinken Wasser.
Gierig sucht der Eifersüchtige nach dem, was er zu finden fürchtet.
Man nimmt es vielen Verzweifelten übel, daß sie gerade dort Hilfe suchen, wo sie sie finden.
Der Ton der Überlegenheit muß oft sie selbst ersetzen.
Einleitede Bemerkungen gibt's, die in ihrer Süßigkeit Bitteres ankündigen.
Ewiges Sozialproblem: Wie verteilt man unter Menschen dies und jenes so, daß jeder davon mehr bekommt als der andere?
Merkwürdige Selbsterkenntnis: Sobald gewisse Leute jemand als einen der Ihrigen betrachten, behandeln sie ihn geringschätzig.