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Ein Clown: So herzlich können viele lachen, wenn geohrfeigt wird!
Otto Weiß
Manchmal – so wird von uns verlangt – sollen wir aus der Ärmlichkeit des Gebotenen eine möglichst reiche Auswahl treffen.
Sowie die Zeiten ruhiger werden, werden gewisse Politiker unruhig.
Aus Furcht vor übler Nachrede unterbleibt manch gute Handlung.
Unglücklich will manche Frau um jeden Preis scheinen – und bedauert man sie dann – so ist sie ganz glücklich!
Ausspruch eines Ministers: Man darf Reformen nicht überstürzen; viel mehr muß man der Regierung Zeit lassen, das, was sie versprach, auch zu vergessen.
Zornig rief der Moralist aus; Mit der Faust möchte man auf den Tisch schlagen, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in dieser Welt unverdiente Selbstachtung genießen!
Sei weder tyrannisch noch hochmütig, wenn dir Macht und Stellung dazu fehlt.
Die ewige Frage vieler Moralisten: Wie reformiert man die Menschennatur?
Wie der Autor über den Kritiker denkt – das erfährt dieser am besten, wenn er selbst Autor wird.
Wichtigste pädagogische Frage: Wie erzieht man die Kinder so, daß sie ihren Eltern nicht zu sehr gleichen?
Schenke den Leuten wenig Vertrauen: denn sie gleichen dir mehr, als du glaubst.
Wie gebückt gehen manche unter ihrer stolzen Haltung.
Wer sieht es nicht gern, wenn andere ein gutes Beispiel geben?
Bekannter Monolog: Wenn es also nicht möglich ist, es zu erreichen – wie erreicht man es dennoch?
Was uns so ärgert: wenn gewisse Leute sich herausnehmen, unserer Meinung zu sein.
Wenn man sie nicht für das hält, was sie sind – das schmeichelt so vielen!
Außer Gefahr sein, das gibt Mut; nicht wahr?
Hätten wir halb so viele gute Menschen als fromme – die Welt wäre ein Paradies!
Ein bekannter Patriot sagte: Ich begreife nicht, wie jemand als Ausländer zur Welt kommen kann!
Wer sich nicht duelliert, ist ehrlos; das ist klar. Das Gesetz aber fordert, daß wir ehrlos seien; das ist auch klar. Warum aber beides klar ist, das ist unklar.
Unglaublich dummes Zeug spricht dieser und jener – aus Furcht, ungebildet zu erscheinen!
Es gibt dumme Gedanken, die man nicht eher los wird, als bis man sie ausgeführt hat.
Frei nach Hobbes: Die Gesellschaft ist der Klatsch aller gegen alle.
Bekannter Seufzer: Wenn man nur immer das leisten könnte, was man leisten könnte!
Gar oft sind die Verspotteten lustiger als die Spötter!
Worte können ihren Sinn sehr ändern – durch das Übelwollen derer, die sie anhören!
Die Wissenschaft mit Theorien zu bereichern – ist leichter, als ihr Wahrheiten zuzuführen.
Wohl fühlt sich mancher allen Strapazen seines Berufs, doch nicht allen Strapazen seiner Muße gewachsen.
Über Mangel an Nachwuchs klagt auch manch älterer Fachmann. Und wie vergnügt er klagt!
Geist und Stil? Mancher Schriftsteller benötigt derlei nicht. Um guten Ruf zu erlangen, genügt es, wenn er – "bisher Ungedrucktes" veröffentlicht.
Ein Totengräber: Grabreden würden sicher nicht so viel Lob enthalten – wenn Verstorbene sie hören könnten.
Kunst, die nicht dem Leben entspringt, ist Künstelei.
So gern polemisiert manch friedliebender Schriftsteller! Ursache: Nicht sein Charakter, sein Talent ist streitsüchtig.
Ich gehöre zu jenen, die mehr Respekt haben vor den ältesten Wahrheiten als vor den neuesten Irrtümern.
Manches Mädchen hat solch blendende Vorzüge – daß ich jedem Mann abraten möchte, sie zu heiraten.
X. hatte sich bei seinen Vorgesetzten durch auffallende Begabung so unbeliebt gemacht, daß er schließlich – wegen Unfähigkeit entlassen wurde.
Wie erstaunt ist mancher Gatte darob, der er die dumme Frau besitzt, die er gewählt!
Wie unglücklich fühlt sich manch lediger Mann! Schon jahrelang sucht er eine Frau nach seinem Sinne; aber – o Schicksalstücke! – ihm bietet sich stets nur eine, die zu ihm paßt.
Wer ganz in seinem Beruf aufgeht, ist nur ein halber Mensch.
Auch über Uhren möchte ich etwas sagen: Manche von ihnen gehen so schnell, als wollten sie sich irgendwo Geld ausleihen – manche so langsam, als wollten sie es irgendwem zurückbezahlen!
Ein Naturforscher: Unter den Menschen gibt es mehr Papageien – als unter den Papageien.
Unbedingt traut nur der seiner Menschenkenntnis, der keine hat.
Reaktionäre Moral: Das Volk soll entsagen – zugunsten jener, die Entsagung predigen.
Satirikern wird es sehr verübelt, daß die Welt so beschaffen ist, wie sie sie schildern.
Im Wesen manches Menschen liegt etwas Schüchternes – das sich erst, wenn man öfter mit ihm verkehrt, in Frechheit verwandelt.
Jemand sagte: Es ist das Aeußerste, was man von den Leuten verlangen kann, daß sie einem wenigstens das Gute gönnen, von dem sie profitieren.
Schluß einer Erzählung: Endlich machten die Aufregungen und Szenen ruhigeren Verhältnissen Platz – sodaß die Beteiligten sich wieder langweilen konnten wie früher.
Die Natur verlieh allen Menschen die Gabe, sich in wichtigen Dingen zu verrechnen.
Das Leben beseitigt manchen Fehler der Erziehung – und manchen Vorzug der Erziehung.