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In so manchen Staaten sind alle Bürger vor dem Gesetz gleich; vor dem Gesetz – nicht vor dem Gericht.
Otto Weiß
Ein Pessimist sagte: Der Mensch hüte sich vor trüben Stimmungen; denn wenn die über ihn kommen – dann erscheint ihm die Welt so, wie sie ist.
Das Leben ist ein Gemälde – um so schöner, je ungenauer man es betrachtet.
Eine Frage direkt beantworten? Gewisse Leute bringt man nie dazu!
Menschen gibt's, die können so rührend lügen, daß sie selbst dabei Tränen vergießen.
Kinder lügen nicht so viel wie Erwachsene: sie sind eben noch nicht erzogen.
Was die Höflichkeit besonders wertvoll macht: sie ersetzt oft die fehlende Achtung.
Man wirft den Kranken oft Egoismus vor. Mit Verlaub: ist denn der Egoismus ein Vorrecht der Gesunden?
Alle Menschen sind Verkäufer – alle Menschen sind Kunden.
Soll man im Lebenskampf nicht unterliegen – so muß man auf manchen Sieg verzichten.
Ein Statistiker: Die öffentliche Moral ist im Durchschnitt zehnmal größer als die private.
Der Politiker X. hat seinem Land schob so viel Schaden zugefügt, daß er daselbst zu den populärsten Männern zählt.
Kurzgefaßte Geschichte vieler Ehen: Einige Jahre ging alles gut.
Wer hätte es nicht schon auf der Straße gesehn, wie eine Frau einem Mann, der hinter ihr ging, langsam nachlief!
Bringt jemand vor oder gar nach dem Essen ein Lied schlecht zu Gehör, dann beurteile man ihn ebenso falsch, wie er gesungen hat.
Viele Gelehrte halten sich für Architekten, weil sie – eine Menge Baumaterial herbeischleppen.
Was wären in dieser Welt die Starken – ohne Unterstützung der Schwachen?
Jemand sagte: Da die Menge wankelmütig und undankbar ist, so schließe ich daraus, daß sie aus lauter Einzelnen besteht!
Eine Partitur lesend, sagt ein Kapellmeister: Bei der modernen Musik weiß man oft nicht: ist's eine erhabene Inspiration oder ein trivialer Druckfehler?
Von den allerbesten Literaturwerken ist die Mehrzahl berühmt, die Minderzahl bekannt.
Einem Journalisten applaudieren oft Tausende, ohne daß er es hört.
Wir verzeihen oft leichter ein Unrecht, das jemand uns, als eines, das wir ihm zugefügt haben.
Manchen Menschen fällt es schwer aufzuhören, wenn Sie fertig sind.
Ein Wohlbekannter sagte: Das Einkommen muß mindestens doppelt so groß sein, als die Bedürfnisse es erfordert – damit es knapp ausreiche.
In jeder Feierlichkeit liegt etwas Ironie.
Schätze einen Lumpen, der dir nützt und nützen kann, höher als einen Rechtschaffenen, der das nicht kann.
Es gibt Denker, denen ein System fehlt – und Systeme, denen ein Denker fehlt.
Ich schlage gewissen Zeitungen folgende Beschwichtigungsphrase vor: Die Verhältnisse sind durchaus nicht so schlimm, als jene behaupten, die darunter leiden.
Was gäbe mancher Familienvater darum, könnte er sich vereinsamt fühlen!
Friedhofsbetrachtung: Kein Mensch verfehlt seine Bestimmung.
Lebensphilosophie – ist unter anderem auch die Fähigkeit, einer Sache, die keine guten Seiten hat, die beste abzugewinnen.
Ein Dummkopf kann sich so sehr irren, daß er etwas Vernünftiges behauptet.
Eine Erziehungsmethode gibt es, bei der die Eltern besser gedeihen als die Kinder.
Bis die Menschen ebenso sehr wünschen werden, glücklich zu machen, als glücklich zu sein: – darüber können noch Monate vergehen!
Ich weiß nicht mehr, wer es sagte: Die Weisheit schützt uns vor manchem Übel – und vor vielen Annehmlichkeiten.
Ein Greis sagte: Mag's einer noch so weit gebracht haben – wenn er siebzig Jahre alt geworden, ist sein Leben verpfuscht.
Könnte man's gewissen Menschen nur begreiflich machen, daß es nicht ihre Pflicht ist, alles zu wissen!
Mannesideal vieler Frauen: ein Löwe – mit Lammsgeduld!
Durch besondere Protektion erhielt schon mancher eine überaus günstige Gelegenheit, sich öffentlich zu blamieren.
Was manch Frommer zeigt: wie viel Hochmut in der Demut liegen kann.
Zu den schlechtesten Logikern gehören – Furcht und Hoffnung.
Zur Konversationskunst: Gewisse Redensarten sind so nichtssagend, daß man sie überall anbringen kann.
Über Titel soll man sich nicht lustig machen; denn ohne sie würde man bei unzähligen Menschen weder Fähigkeiten noch Verdienste erkennen.
Wem täte es nicht leid, wenn er andern unabsichtlich schadet? – und gar erst, wenn er ihnen unabsichtlich nützt?
Eine Bonne (Kindermädchen): Im Kindesalter sind die Menschen oft so unausstehlich – als wäre sie bereits erwachsen.
Jede Moral verübt Grausamkeiten.
Der Wert mancher Sache besteht darin, daß wir sie verloren haben.
Unsere Feinde sollen wir lieben? O, wären wir erst so weit, daß wir unsere Freunde liebten!
Gedenke öfter deiner Rechte als deiner Pflichten.
Witz, dem der Ernst fehlt, ist Spaß.