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Wie ein Historiker versichert, wird die Geschichte am meisten von jenen gefälscht, die sie machen.
Otto Weiß
Bedauernswerte Menschen gibt's, die nie in ihrem Leben einen dummen Streich gemacht haben.
Jede Zeit hat ihre Künstler, die vorläufig unsterblich sind.
Behandle jeden nicht nur mit der Achtung, die er verdient, sondern auch mit jener, die er nicht verdient.
Dies und jenes kann nur gelingen – wenn man Mut hat. Dies und jenes kann nur mißglücken – wenn man Mut hat.
Witwe X. fühlt sich doppelt unglücklich: denn sie verlor nicht nur ihren Mann – sie verlor ihn auch zu spät.
Bisweilen überrascht ein Sieg niemand mehr als den Sieger selbst.
Gewisse Geister predigen das Evangelium des Egoismus... Wozu der Eifer und die Mühe? 's ist gerade so, als wollten sie die Menschen ermahnen, zu essen und zu trinken, zu schlafen und sich zu vermehren.
So viele glauben, an Gott zu glauben!
Arme Menschen gibt's, die nichts – nichts! – besitzen als ihren Reichtum.
In der Xschen Advokatur-Kanzlei ist ein junger Jurist beschäftigt, der kürzlich seine Examina auf der Universität glänzend bestand. Natürlich fühlt er sich nun in seinem Fache sehr fremd – und natürlich ist sein Chef davon nicht sehr erbaut. Dieser sagte gestern: 's ist empörend! Der Kerl hat so viel gelernt, daß man ihn zu nichts gebrauchen kann!
Die Welt ist voll von Leuten, die sich vordrängen, ohne gesehen zu werden.
Mit einflußreichen Beziehungen zu prahlen, – das sollte man jenen überlassen, die keine haben.
Dem Schwätzer ist kein Mensch so zuwider wie dem Schwätzer.
Wie gut – oder auch wie schlecht! – daß man's vielen Briefen nicht ansieht, mit welcher Miene sie geschrieben wurden.
"Alte Erfahrungen" nennt man jene, die immer neu gemacht werden müssen.
Grabschrift für einen Bösartigen: Bleib stehen, o Wanderer! Hier liegt ein Mensch, der in der Blüte seines Lebens viel zu spät starb!
Ich frage: Wenn man nichts Besseres an Stelle des Schlechten setzen kann, ist dies dann gut?
Es gibt viel mehr verkannte Dummköpfe als verkannte Genies.
So sind viele: Den Glücklichen hassen sie, und den Unglücklichen verachten sie.
Sehr scharf wird da und dort das Strebertum verurteilt – zumal von Strebern.
Warum – das möcht' ich schon längst wissen – gibt es gar so viele "bewährte Mittel", die nichts helfen?
Um gewisse Wahrheiten auszusprechen – dazu muß man schon sehr gereizt sein.
So ist's oft: Wenn Vernunft und Leidenschaft miteinander kämpfen, dann behält die Vernunft recht – und unterliegt.
Die Verliebten behaupten – wenn auch nicht ausdrücklich –, daß in dieser Welt nur zwei Personen existieren.
Mancher hört nicht eher auf zu träumen, als bis er einschläft.
Es wandeln viele auf verbotenen Wegen – und schämen sich, wenn sie einander begegnen.
Andere zu respektieren? Dazu entschließt mancher sich nicht eher, bevor sie ihn geringschätzen.
Gar viele sind stolz darauf, sich zu einer Religion zu bekennen, deren Gebote sie nicht befolgen.
Eine Frage: Wer ist tadelnswerter: der Herausgeber eines Skandalblattes – oder die Leser eines Skandalblattes?
Traurig aber wahr: Viele Lehrer müssen ihren Schülern das beibringen, was sie selbst nicht wissen!
Ein Schauspieler kann sich im Ton seiner Rolle so vergreifen, daß er – Beifallsstürme entfesselt.
Erst im Laufe der Zeit lernen sich manche Eheleute so gut verstehen – daß es zur Scheidung kommt.