Zitat Bild
Die Beherrschung der Welt durch die Lüge ist das Zeichen der gegenwärtigen Zeit.
Paul Ernst
Der Mensch lebt durch die Liebe der Vorfahren in Pflicht für die Nachkommen, nicht von seinem Verdienst, sondern nach seinem Gewissen.
Nicht, was einer wirklich geschaffen, berechtigt ihn, sich zu den Göttern zu setzen, sondern ob er eine Seele hat, welche des Höchsten fähig ist.
Die meisten Leute stellen das Talent, zu amüsieren, so hoch, daß sie lieber schlecht erscheinen wollen als dumm. Weil die Schlechtigkeit amüsanter ist.
Deine Mutter kennt dich, aber du kennst nicht sie.
Die Wahrheit ist etwas Verschiedenes auf den verschiedenen Ebenen des Lebens.
Das Kind ist die Zukunft des gesamten Volkes.
Eine Aristokratie kann niemals so tyrannisch sein wie eine Demokratie.
Das ist die Wirkung der Dichtung, daß sie den Menschen ihr Weltbild gibt. Das Weltbild ist durch Sittlichkeit und Religion bestimmt.
Wer Bücher hat und den Verstand besitzt, sie zu lesen, kann doch nie ganz unglücklich sein, hat er doch die beste Gesellschaft, die es auf Erden gibt.
Unser Leben ist ja nicht ein feiges Ruhen und Genießen, es ist ein hartes Kämpfen und Arbeiten, und arbeiten dürfen.
Unergründlich ist nur die Dummheit.
Je mehr man erreicht, was man wünscht, desto unglücklicher wird man.
Der letzte Sinn der heutigen Revolution ist, daß die Menschen nicht wissen, wohin sie gehören.
Erst durch das Leiden erfährt der Mensch, dass er göttlichen Ursprungs ist und nicht ein Tier.
Vergiß nicht, daß erst das Weib den Mann zum Manne macht, deshalb darf der Mann kein Jüngling mehr sein, und deshalb soll er sein Weib auswählen und nicht bloß nach dem Gefühl der Liebe, sondern mit Ernst und Furcht.
Die Welt kann nicht bestehen, wenn die Menschen selbstsüchtig sind, es muß Menschen geben, welche sich opfern.
Niemand, der sich das geschichtliche Leben der Menschheit genauer betrachtet, wird sich der Überzeugungen verschließen können, daß es einer göttlichen Leitung unterliegt: die Menschen denken und wollen; aber was dann geschieht, das ist stets das, was in dem jeweiligen göttlichen Weltplan liegt.
Was zeigt untrüglich einen Edlen an? Wenn Nutzen hat von ihm und besser wird Der Mann sogar, der Böses ihm getan.
Wer ist weise, wer ist gut? Wer nach seinem Wesen tut.
Ich kann das ganze Leben eines Menschen in seinen Verflechtungen nur als ein göttliches Geheimnis – nicht verstehen, sonder betrachten.
Jedes Werturteil, welches wir abgeben, ist zunächst ein Werturteil über uns selbst. Indem wir Dinge verehren, lieben, schätzen, laufenlassen, belächeln, bekämpfen, verachten, sitzen wir über uns selber zu Gericht. Eine hohe Seele verehrt das Hohe, eine gemeine haßt es.
Die Dummheit macht im Kampf... stets überlegen, solange sie angreifen kann; erst wenn sie gesiegt, dann stellt es sich heraus, daß sie nicht neu zu bauen vermag...
Wer das Leben der Völker aufmerksam verfolgt, dem ist das Aufgeben des Kindererzeugens nichts Neues. Alle Völker haben es, die nicht mehr wissen, wozu sie leben.
Wichtig ist nur das Woher und Wohin! Das aber ist Gott.
Ein Volk lebt nur durch den Geist; und wenn der Staat geistlos geworden ist, dann hat das Volk nichts mehr mit ihm zu tun.
Man mag von den Deutschen sagen, was man will, und ich bin geneigt, das Härteste von ihnen zu sagen. Aber sie sind jedenfalls ein männliches Volk.
Jede Politik muß darauf gehen, ausfindig zu machen, unter welchen Bedingungen die Menschen tatsächlich ihr staatliches Leben aufrecht erhalten.
Was aus einem reinen Munde kommt und in ein reines Herz geht, das kann keinen Schaden tun.
Die heutigen Menschen glauben, daß man die Arbeit so einrichten müsse, daß sie möglichst viel Ertrag abwerfe. Das ist ein falscher Glaube; man muß die Arbeit so einrichten, daß sie die Menschen beglückt.
In der Kunst gilt nur das Erhebende, das uns nach oben führt.
In jedem Lenz begrünen sich die Bäume aufs neue. Nur im staatlichen Leben ist es so, daß die Menschen den Lenz selbst heranführen müssen.
Je höher einer steht, desto mehr verschweigt er.
Man nahm die Verhältnisse, in denen man (um 1860) lebte, als gottgegeben an und verwendete alle seine Kräfte, um in ihnen auszukommen. Damals wurden in unserem Volk die Charaktere entwickelt, durch deren Tätigkeit unser Volk die Achtung der Welt errang.
Jeder große Mensch ist einsam und unverstanden.
Der große Künstler – das ist der Mann, welcher eine große Seele hat und das künstlerische Können besitzt, welches die mitzuteilenden Inhalte dieser Seele angemessen ausdrückt – verlangt von den Menschen, daß sie die Gemeinheit ihres täglichen Lebens vergessen sollen, um sich bedeutend über sich zu erhöhen.
Jeder wirkliche Dichter, d.h. jeder Dichter, der mit dem Jenseitigen verbunden ist, weiß, daß Gott durch ihn spricht.
Der Mensch faßt sich nicht mehr als einen ganzen Menschen auf, sondern nur als den Ausüber einer Tätigkeit...
Wenn einer etwas ist, so kann er sich mit einem Menschen anderer Einstellung, sofern der auch etwas ist, meist besser verständigen als mit Menschen gleicher Gesinnung, die bloß schwätzen.
Was wir wert sind, das sind wir ja nicht wert durch unsere Gedanken, sondern dadurch, daß wir die Stelle auszufüllen vermögen, in die wir gesetzt sind.
Man sollte... bedenken, daß Gott für jeden Menschen etwas anderes ist, wie für jeden Menschen Welt und Ich etwas anderes ist, daß ich Gott nicht anders definieren kann als das, von dem ich mich schlechthin abhängig fühle.
Sieh da, wie der verliebte Mann, ins Vogelbauer ist getan, die Stangen hin und wider springt und stets dasselbe Liedchen singt.
Das deutsche Volk ist seit 1250 bis heute kleinbürgerlich gewesen; es scheint, daß es heute seine Art wieder zu ändern beginnt... Die kleinbürgerliche Art aber vereinzelt, sie verhindert den großen Zusammenhalt der Nation, den der Adel schaffen kann und nicht minder die Bourgeoisie. Sie entwickelt deshalb den Verstand stärker als das Gefühl, denn das Gefühl vereint die Menschen, der Verstand trennt sie.
Dem Arbeiter selbst ist... die Arbeitsfreude genommen. Aber das höchste Glück des Mannes ist das Arbeitsglück. Wenn das aus der Welt verschwindet, dann müssen die Menschen entarten.
Das köstlichste Gut, das ein vernünftiger Mensch besitzt, ist seine freie Zeit.
Es war wohl noch nie so viel guter Wille bei den Regierenden wie heute: aber weil auch wohl noch nie so wenig natürliche Vernunft war, hat das Volk trotz aller äußeren Fortschritte noch nie so gelitten wie in unseren Tagen.
Wir haben das Wissen, aber nicht die Beherrschung des Wissens für einen höheren Zweck.
Der Künstler ist schon in seiner Tätigkeit frei, er hat das höchste soziale Glück, außersozial zu sein.
Wir leben heute in einer Zeit, die so fern ist von aller Natur und Vernunft, daß die Gabe des Verständnisses von Dichtungen außerordentlich selten unter den Menschen zu finden ist.
Ein liebendes Weib ist in hohem Maße das Geschöpf des Geliebten, und je bedeutender der Geliebte ist, in desto höherem Maße ist sie das: ist es doch die höchste Seligkeit des Mannes, sich selbst in der Geliebten wiederzufinden.