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Die Wahrheit und Einfachheit der Natur sind immer die letzten Grundlagen einer bedeutenden Kunst.
Paul Ernst
Wenn man Knabe ist, dann kann man ja noch glauben, dann denkt man, daß irgendwo die Wahrheit ist, daß man nur den Ort finden muß, wo sie ist.
Ich glaube an ein jenseitiges Ich, von dem unser diesseitiges Ich nur ein schwaches Bild ist.
Wichtiger ist es, einmal im Leben ein Mensch sein und dann sterben, wie lange leben als dürftiges, elendes Tier, das seine Arbeit tut, um sich zu ernähren.
Der Gott, der uns heute helfen kann, ist aber nicht in den Kirchen, er ist im Herzen der Menschen. Mögen die Kirchen tun, was sie können: sie vermögen im besten Fall zu erhalten, aber sie vermögen nicht, eine unreligiöse Masse, wie wir sie heute haben, zu einem gläubigen Volk zu bilden. Das vermag nur der Geist.
Wichtig ist, daß unsere Arbeiter es durch ihre Politik erreicht haben, daß sie die Sklaven der übrigen Welt sind.
Ich haderte mit Gott in meinen Qualen. Da stand er lächelnd mit den blutgen Malen: Du Mensch hast mich geschaffen, ich schuf dich: Mit Leiden müssen wir einander zahlen.
Dem Sonnenglanze öffnet eure Augen: Ihr seid erlöst, wenn ihr die Augen öffnet.
Die Jugend glaubt immer an die Möglichkeit verstandesmäßiger Lösungen, weil sie noch nicht über die Fülle von Erfahrungen verfügt, die allein ein einigermaßen vernünftiges Weltbild erzeugen können.
Ein Kind hat alles, was es will, denn es kann alles haben in seiner Vorstellung. Dadurch aber ist es frei von der Welt.
Die wesentlichen Menschen sind selten; aber sie üben eine große Wirkung aus, und deshalb bleiben sie in der Erinnerung der Menschen, auch wenn man sie nicht sieht.
Von den Vertretern des höchsten Geistes führt keine Verbindung mehr zum Volk.
Eine Revolution ist das größte Unglück, das über ein Volk kommen kann. Wenn die Jugend den Glauben an die Autorität verliert, dann ist das Unglück für sie noch größer, wie das Unglück der Revolution für das Volk ist.
Es ist nicht ein grundsätzlicher Unterschied der Art des Verstandes zwischen Mann und Weib vorhanden; aber grundsätzlich verschieden in der Art des Willens.
Solches sind die Werke der Liebe in uns, daß sie unsere schlechteste Eigenschaft überwindet, nämlich den Dünkel, der nichts umsonst empfangen will.
Die Dichtung ist die größte der Brücken, die aus dem Jenseits in das Diesseits führen.
Was man heute Sozialismus nennt, das ist... der begrifflich gefaßte Trieb der Masse auf Wohlergehen des Einzelnen.
Was der Mensch fliehen will, das bringt er mit an den Ort, an den er flieht.
Wer sein Brot verdient, der ist nie überflüssig und fühlt sich auch nicht so.
Die Wahrheit schafft immer klare Lagen.
Der bedeutende Mensch unterliegt nicht der Geschichte, er hat seine unmittelbare Verbindung mit Gott in den Formen seiner Zeit.
Armut verleiht das Glück dem Mann, der heiter stolz sie tragen kann, doch wer durch sie erbärmlich wird, in dem hat sich das Glück geirrt.
In Zeiten der Kultur steht jeder Mensch an seiner richtigen Stelle.
Der Dichter will nicht belehren und nicht bessern, er will erschüttern und erheben.
Die Freiheit ist nicht etwas, das in den äußeren Verhältnissen liegt, sie liegt in den Menschen. Wer frei sein will, der ist frei.
Die letzten Entscheidungen, die Taten in Religion, Politik, Philosophie und Kunst, können nur von diesen Menschen (von Verstand und Willen) getroffen werden, die man ausgerottet und geschwächt hat.
Hast Schlechtes du getan, nimm dich in acht, Daß dich das Schlechte nicht noch schlechter macht. Magst Reue, Buße oder sonst es nennen: Du mußt das Schlechte aus der Seele brennen.
Wer Verstand hat zu sehen, der sieht schon heute, daß wir als Volk uns in der äußersten Verzweiflung befinden.
Es gibt nur sittliche Unterschiede unter den Menschen, und jemand, der Höheres fühlt, muss Höheres leisten.
Der Arme soll sparsam sein, der Reiche soll ausgeben.
Je höher einer steht, desto mehr sieht er, desto mehr muß er wünschen, desto mehr bleibt ihm unerfüllt – desto weniger bedeutet ihm eine Erfüllung.
Ein jeder Mensch hat die Geltung, die er durch seine Arbeit erwirbt, er ist für andere gerade soviel wert, wie die anderen ihn brauchen.
Nur in unserer beschränkten Anschauung verteilt sich das Leben auf Jahre.
Wir müssen handeln, und wir müssen verstehen. Aus diesen beiden Notwendigkeiten ergeben sich unvereinbare Gegensätze in unserem Leben. Zwischen ihnen müssen wir hindurch.
Die erste Verantwortlichkeit ist die für dich selber.
Jedes Leben ist da für ein Werk, oder es ist ein Werk, wenn es auch noch so bescheiden ist.
Wenn ich mein Leben überschaue, so finde ich, daß ich die glücklichsten Stunden den Büchern verdanke.
Wer leben will, wie die Menschen untereinander leben, der muß die Jünglingsgedanken zu seiner Zeit haben und auch zu seiner Zeit die Männergedanken.
In uns selber liegen unsres Schicksals Lose.
Durch alle Zufälligkeiten des äußeren Lebens schafft doch am Ende unser heimlicher Wille unser Schicksal.
Das gerade scheint mir das Große und Herrliche an der strengen Tragödie zu sein: sie entsteht aus dem tiefsten Leiden und bejaht doch das Leben mit dem höchsten Jauchzen.
Du wirst es erst wissen (was das ist: Vater), wenn du selber Vater bist... Ich meine das, wie sich der Vater in dem Kinde wiedersieht, wie er sogar erkennt, was er selber sich errungen, indem er sich bildete, und das nun in dem Kinde naturgegeben erscheint; er fühlt, wie er abstirbt, indessen der Sohn sich entwickelt.
Der Edle hat Angst um andere, der Gemeine um sich selber.
Nicht mehr die gottgewollte Arbeit um das tägliche Brot und der Wille, sittlich und geistig weiterzukommen, gaben (nach 19870) den Inhalt des Lebens ab, sondern die Sucht, wirtschaftlich höher zu steigen.
Es gibt kein Gesetz der Sittlichkeit, sondern Gott sagt einem jeden, was er darf und was er nicht darf.
Die Natur macht sich nicht überflüssige Kosten, für das Verschwenden hält sie sich den Künstler.
Das Leiden der heutigen Menschheit ist derart beschaffen, daß ein jeder allein lebt auf einer unseligen Insel.
Jedes Vorwärtsstreben kommt aus einem Ungenügen, einer Sehnsucht, einem Mangel an innerem Glück.
Noch heute... sind mir meine Eltern die Maßstäbe für die Menschen, denen ich begegne, deren Handlungsweise mir wichtig ist, und wenn ich vor einer wichtigen Entscheidung stehe, dann denke ich: was würde mein Vater sagen?
Wenn wir Pflichten erfüllen, dann werden wir besser und entwickeln uns höher.