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Gründliche Thorheit Die menschlichste der Schwächen Ist, über das, was uns das Herz gebrochen, Noch obendrein den Kopf uns zu zerbrechen.
Paul Heyse
Liebe gibt nur Rechte, wenn sie erwidert wird, aber die bessere Liebe gibt das bessere Recht.
Das ist unselige Minne, Wenn Weiber das Herz dir rühren, Bei denen Gemüth und Sinne Getrennte Wirtschaft führen.
Echtes ehren, Schlechtem wehren, Schweres üben, Schönes lieben.
Sei zum Geben stets bereit, miß nicht kläglich deine Gaben, denk, in deinem letzten Kleid wirst du keine Taschen haben.
Solang du schimpfst und tobst und bellst, Bleibst du dem Volk erfreulich. Doch wenn du einfach Recht behältst, Finden sie's unverzeihlich.
Das wahre Glück kann nichts anderes sein, als sich hinzugeben, ohne sich zu verlieren, weil man sich wiederfindet in etwas Besserem, als man selbst ist.
Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben.
Entschluß Hast du's nicht im Blut, So hab's im Mut.
Ich saß an einem Tisch von Silber reich. Nie sah ich solchen Aufwand all mein Leben. Drei süße Speisen gab es da zugleich: Zucker und Honig und mein Schatz daneben.
Je ernster sie sind, je redlicher, Je schlimmer der Kampf mit harten Schädeln. Nichts ist der Wahrheit schädlicher, Als der Irrtum der Edeln.
Wäre nicht Erinnerung, Schiene Traum, was Leben war! Aber wen die Götter lieben, Stirbt er auch in grauem Haar, Dennoch stirbt er ewigjung.
Sei vor den Xenien auf der Hut; Sie prickeln und reizen das träge Blut, Wie eine Schüssel voll Mixedpickel, Sind aber keine Glaubensartikel.
Nur wenige Männer können sich rühmen, eine Frau zu besitzen, die ihnen mit jedem Tage neu und doch so unentbehrlich ist wie die älteste, liebste Lebensgewohnheit.
Auf unseren Bühnen hat Ungeschmack Die holde Muse vertrieben. Sie spielen dir auf dem Dudelsack, Was du für Flöte geschrieben.
Recherche de l'inconnu In deinem Innern mancher Schacht Ist voll von unbekannten Erzen, Doch schürfst du tiefer in deinem Herzen, Nimm dich vor schlagenden Wettern in acht!
Kein Trost in thatenlosem Leiden Ist, daß ich rüstig einst geschafft. Seh' ich die Zeugen meiner alten Kraft, Fang' ich nur an, mich selber zu beneiden.
Die Gleichheit vor dem Nationalgetränk mildert den Druck der sozialen Gegensätze.
Liebe ist leuchtend wie das Morgenlicht und schweigsam wie das Grab.
Ich gebe, was ich zu geben habe. Gefällt euch nicht die redliche Gabe, Müßt ihr nicht gleich einen Lärm erheben; Denn sagt, was habt ihr mir gegeben?
Gewisse kritische Menschenfreunde warten mit dem Loben immer so lange, bis es den Betroffenen nicht mehr freuen kann.
Mancher große Mann hätte nie an sich geglaubt, wenn ihn nicht gute Freunde entdeckt hätten.
Du magst, wenn du die Welt nicht kannst entbehren, nach Ehre geizen, nicht nach Ehren.
Wir haben uns gar nichts zu sagen; Wie sollten wir uns nicht vertragen?
Laß dich's nicht verdrießen, Verschmäht man Anfangs deine Gaben. Der Fluß muß lange fließen, Bevor er sich ein Bett gegraben.
Es bleibt der letzte und allgemeine Maßstab für den Wert eines Menschen, ob er auch der Andacht fähig ist, ob er seine Gedanken vom Staub des Werktages losmachen und eine Feiertagsstille in sich erzeugen und würdig genießen kann.
Ich hinge wahrlich nicht so sehr An diesem leidigen Leben, Wenn irgend sonst noch ein Mittel wär', Um Allerlei zu erleben.
Auf Freiheit legt's so mancher an, Thut doch, was er nicht lassen kann. Kann er's nicht lassen sich frei zu fühlen, Mag er mit seinen Ketten spielen.
Aufrichtigkeit wird löblich sein, Grobheit soll von uns weichen. Wer lässt sich gern den reinen Wein in schmutzigem Glase reichen.
So viel Verdienste du erwirbst, so viel dir Gut und Mut beschieden - wenn du es mit den Philistern verdirbst, dann wehe deinem Frieden!
Dem echten Lehrer muß jeder Schüler gleichviel gelten; je talentloser, träger und hartköpfiger der Zögling, desto mehr muß er den Erzieher reizen, etwas aus ihm zu machen.
Von jeder wirklich dichterischen Schöpfung ist zu verlangen, daß sie uns ein bedeutsames Menschenschicksal, einen seelischen, geistigen oder sittlichen Konflikt vorführe, uns durch einen nicht alltäglichen Vorgang eine neue Seite der Menschennatur offenbare.
Die Welt zerstreut oder engt dich ein; Mußt in dir selbst zu Hause sein. Der wird von Unrast nicht verschont, Der bei sich selbst zur Miete wohnt.
Man liebt zu bemänteln allerorten Schwache Gedanken mit starken Worten.
Wer Menschen wohltut alle Tage, Gilt endlich für eine Landesplage.
Beschränkung Steck dir das Ziel nur nicht zu weit Und mach den Schritt nach deinen Schuh'n. Mit seiner verfluchten Schuldigkeit Hat Jeder schon genug zu tun.
Aus Liebe und Vernunft zu frein, wie sollt' das nicht dasselbe sein, da es doch nichts so Vernünftiges gibt, als eine zu freien, die man liebt?
Fruchtlose Polemik Streite doch nicht mit jedem Tropf! Du triffst, so klar und scharf du bist, Doch nur den Nagel auf den Kopf, Mit dem er selbst vernagelt ist.
Das ist des Alters Los auf Erden, daß alle Rechte zu Pflichten werden.
Was hilft's, nach dem Applaus der Welt mit vorgebundener Maske schielen? Da der allein nie aus der Rolle fällt, der immer wagt, sich selbst zu spielen
Wenn Kopf und Herz sich widersprach, Thät doch das Herz zuletzt entscheiden. Der arme Kopf gibt immer nach, Weil er der Klügre ist von Beiden.
Die Weltweisheit hat eben so viele Menschen zu einem persönlichen Gott, wie von ihm ab geführt.
Wenn die Weiber nicht eitel wären, die Männer könnten sie's lehren.
Späte Erkenntnis "Für diese Weisheit bin ich blind, So hell meine jungen Augen sind." – Werde nur alt! Wirst's auch erfahren: Weitsichtig wird man mit den Jahren.
Manch armer Wicht wäre froh genug, Einen neuen Menschen anzuziehn, Doch jeden Morgen erwarten ihn Die Lumpen, die er gestern trug.
Auf so manche Lust der Welt Lernt man früh verzichten. Was uns bis zuletzt gefällt, Sind Bilder und Geschichten.
Was hilft's, daß man die Ohren verstopf' Beim Lärmen der grünen Jungen? Sie haben zwar nicht den hellsten Kopf, Aber die hellsten Lungen.
Wer die Menschen im Durchschnitt nimmt, Sieht, wie man sich bilden mag an ihnen, Sie bleiben, wozu Natur sie bestimmt: Bestien oder Maschinen.
Poeten tragen sorgelos Die heimlichsten Gefühle bloß; Doch können sie's ohne Scham nicht sehn, Wenn die Gedanken nackend gehn.
Beherztheit Läßt Geistesgegenwart dich im Stich, Vor Herzensabwesenheit hüte dich!