Zitat Bild
Zur rechten Zeit zu schweigen, ist ein Zeichen von Weisheit und besser als alles Reden. Noch nie hat es einen gereut, geschwiegen, wohl aber viele geredet zu haben. Das Verschwiegene kann man immer noch ausplaudern, es ist aber unmöglich, das Gesagte wieder zurückzunehmen.
Plutarch
Es ist der Erde unmöglich, auch wenn sie noch so fruchtbar ist, etwas ohne Kultivierung hervorzubringen. So ist es auch mit dem Verstand des Menschen. Ohne Erziehung ist er zu schwach, um die erwarteten Früchte zu geben.
Man soll ebenso wenig nach den Augen als nach den Fingern heiraten.
Fürchterlich ist es, wenn die Finsternis des Aberglaubens einen Menschen befällt und seine Vernunft verwirrt.
Noch einen solchen Sieg, und wir sind verloren.
Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben.
Wer dem Verderben entgehen will, muß treue Freunde oder erbitterte Feinde haben; jene belehren, diese schelten ihn.
Dies ist das ehrwürdigste: man muß junge Leute gewöhnen, die Wahrheit zu sagen.
Das schlimmste unter den wilden Tieren ist der Tyrann, unter den zahmen der Schmeichler.
Der Anfang des rechten Lebens ist, wie wir glauben, das rechte Hören.
Es darf nicht vergessen werden, daß das Gedächtnis ein wesentlicher Teil der Erziehung ist, der nicht bloß zum Wissen führt, sondern auch von bedeutendem Einfluß auf die Geschäfte des täglichen Lebens ist, weil die Erinnerung an vergangene Handlungen uns für die zukünftigen klug macht.
Ich brauche keinen Freund, der sich jedesmal mit mir verändert und mein Kopfnicken erwidert, denn das tut mein Schatten besser.
Man soll ebensowenig nach den Augen heiraten wie nach den Fingern.
Der Edle sieht bei einer Gabe auf die Gesinnung des Gebers, nicht auf den Wert der Gabe.
Welche Verfassung ist die beste? Die den Tapferen wie den Feigen gibt, was sie verdienen.
Eine von einem Löwen geführte Armee von Rehen ist gefährlicher als eine von einem Reh geführte Armee von Löwen.
Wer mit Lob geizt, beweist, daß er arm an Verdienst ist.
In der Tat ist es für unsere Gemütsruhe außerordentlich wichtig, daß man vor allem auf sich selber das Auge richte und auf das uns Angemessene, andernfalls aber mehr auf die blickt, die schlimmer dran sind als wir, und nicht, wie es meistens der Fall ist, auf die über uns Stehenden.
Die Quelle und die Wurzel aller Trefflichkeit ist eine wohl geordnete Erziehung.
Ein angenehmes und heiteres Leben kommt nie von äußeren Dingen, sondern der Mensch bringt aus seinem Inneren, wie aus einer Quelle, Zufriedenheit in sein Leben.
Man darf ferner, wie ich behaupte, die Kinder nicht durch Schläge und Mißhandlungen zu gutem Betragen anhalten, sondern nur durch Ermahnungen und vernünftiges Zureden.
Das Sprichwort ist wahr, das besagt, daß du anfangen wirst zu hinken, wenn du mit einem Lahmen lebst.
Wie das Gesetz das Diadem und die Krone als Symbole der Herrscherwürde verleiht, so die Natur das graue Haar.
Der Anfang der Tugend gehört der Natur an, der Fortschritt dem Erlernen, die Anwendung der Übung, die Vollendung allen; wenn aber eins von diesen fehlt, wird die Tugend nur eine unvollkommene sein. Denn die Natur ohne Lernen ist blind, unentwickelt; Lernen ohne Natur mangelhaft, Übung ohne beides unvollkommen.
Kein Tier ist wilder als der Mensch, wenn sich Leidenschaft und Macht einen.
Das ganze Leben eines Menschen ist nichts als ein Augenblick. Genießen wir ihn.
Jegliches Laster kann man nur durch Tugend, keineswegs durch das entgegengesetzte Laster vermeiden.
Im Unglück ist die Erinnerung an das erlebte Gute der beste Trost.
Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten.
Wer nicht schifft, fürchtet sich nicht vor dem Meer, wer nicht Soldat ist, nicht vor dem Krieg, wer zu Hause bleibt, nicht vor Straßenräubern.
Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das lediglich entzündet werden will.
Unrechtmäßig ist es, wenn man, ohne zu schießen das Ziel treffen, ohne standzuhalten siegen, ohne Tätigkeit eine Unternehmung gut ausführen und als ein schlechter Mensch glücklich sein will.
Wir übersehen die Fehler unserer Freunde; sollte man es uns da verargen, daß wir die Fehler unserer Kinder übersehen?
Als Archelaos von einem schwatzhaften Friseur gefragt wurde, wie er ihm die Haare schneiden solle, antwortete Archelaos: Schweigend.
Worte sind oft nur Vorhänge der Gedanken.
Nacht soll sprechen, Nacht beraten, Nacht soll bringen dir den Sieg.
Wenn einer in der Trunkenheit etwas Sträfliches begeht, so muß er doppelte Strafe leiden, als wenn er es in der Nüchternheit begangen hätte.
Trägheit vernichtet selbst die besten Naturanlagen, Unterricht dagegen verbessert eine schlechte Anlage, und wie dem Trägen selbst das Leichteste unausführbar wird, so kann der Fleißige die schwersten Dinge selbst verrichten.
Der Atheist glaubt, der Abergläubische wünscht, daß es keine Götter gibt.
Dem tugendhaften und weisen Menschen ist der Ruhm nicht notwendig.
Man muß, wie es bei einem Gemälde mit den Farben geschieht, in der Seele das Heitere und Glänzende hervorheben und das Dunkle verbergen und verdecken; eben weil es uns nicht möglich ist, es ganz zu tilgen und uns von ihm loszumachen.
Ein Fürst ist am glücklichsten, wenn er es dahin bringt, daß die Untertanen nicht ihn, sondern um ihn fürchten.
Kein einziges, ausgesprochenes Wort hat je so viel genützt wie diese vielen Worte, die verschwiegen blieben.
Ein Fürst erlangt den meisten Ruhm, wenn er zuerst die Gesetze des Vaterlandes befolgt.
Die Kunst besteht darin, in allem den Mittelweg einzuhalten.
Wer bei einem Lahmen wohnt, lernt das Hinken.
Wer sich von der Trauer beherrschen läßt, der getraut sich bald nicht mehr zu lachen, das Tageslicht zu genießen oder an geselligen Mahlen teilzunehmen.
Die Zeit, die alles vertilgt, legt dem Alter die Erfahrung zu.
Übermäßiges Lob blähet den Jüngling auf und machet ihn eitel.
Womit kann man sich eine Freundschaft erwerben? Mit Wohlwollen und Gnade, verbunden mit der Tugend: das ist das Seltenste auf der Welt. Wirklich füreinander da zu sein, ist also nur unter wenigen möglich.