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Obwohl jeder das Schicksal hat, einmal zu sterben, lege deinen Kopf nicht in den Rachen des Löwen.
Saadi
Wer gern verschenkt, von dem ist Reichtum fern, und wer den Reichtum hat, verschenkt nicht gern.
Zweierlei Leute sterben mit Herzeleid: wer gehabt und nicht genossen, und wer gewußt und nicht gewirkt.
Leihe denen, die arm sind, und verlange etwas von denen, die reich sind, so werden sie nicht mehr zu dir kommen.
Wo du kein Geld hast, kannst du niemanden zwingen, und hast du Geld, so brauchst du keinen Zwang.
Es ist, Verständiger, im Mund die Zunge dir Gar oft ein Schlüssel auch zu eines Schatzes Tür! Wer da zu schweigen weiß, der ist zu loben zwar, Doch vielmal besser ist's, man redet frei und wahr.
Falschheit ist ehrlos, und Lug wird von jedem verachtet.
Soll man das schöne Himmelslicht anklagen, weil die Fledermäuse der Sonne Strahlen nicht ertragen können? Eher mögen tausend Fledermausaugen geblendet werden, als daß die Sonne sich deshalb verfinstere.
Oft nennt die Welt im eitlen Trug den Weisen dumm, den Narren klug.
Der Bauch – er ist eine Kette für die Hände und eine Fessel für die Füße.
Fähigkeit ohne Erziehung ist traurig, und Erziehung eines Unfähigen ist vergeblich.
Wer offenen Sinns ist, findet stets Genossen, und man verschließt sich dir, bist du verschlossen.
Falschheit zu meiden wird immer als Weisheit betrachtet, weil es dem Lügner an Achtung der Menschen gebricht.
Nur wer der Welt sich ferne hält, entrinnt der Welt in dieser Welt.
Zwar wird des Spiegels Glanz getrübt von einem Hauch, Doch klärt ein Seufzerhauch des Herzens Spiegel auch.
Es ißt und spricht der Einsichtsvolle dann nur, wenn er sieht, daß durch Fasten oder Schweigen ihm und andern Leid geschieht.
Ehedem war es eine Menschenklasse, die in der Welt zerstreut, aber in Wirklichkeit gesammelt war, jetzt sind es Leute, äußerlich gesammelt, aber innerlich zerstreut.
Lieber ein dankbarer Hund als ein undankbarer Mensch
Der Gebildete wird, wohin er auch kommt, geschätzt und auf den Ehrenplatz gesetzt, der Ungebildete aber wird, wohin er kommt, nur Bettelgaben aufheben und Not erleben.
Ehe man diejenigen tötet, die man in seiner Gewalt hat, ist Überlegung besser, weil ja immer die freie Wahl bleibt, und man töten oder loslassen kann; wenn man aber ohne Überlegung tötet, so ist es möglich, daß dadurch ein Vorteil verloren geht, den nachher wieder einzuholen unmöglich ist.
Der Anblick eines fähigen Kopfes ist ein Ärgernis für die Banausen. es ist das Kennzeichen der Gemeinen, daß sie den Höherstehenden, an den sie sonst nicht herankommen, mit ihrer Gehässigkeit verfolgen.
Die Weisen haben gesagt: Gib dem Freunde nicht so viel Kraft, daß wenn er ein Feind wird, er es mit dir aufnehmen könne.
Zum Königsamt paßt nicht der Tyrann, Gleichwie der Wolf nicht Schäfer werden kann. Des Reiches Mauer stürzt der König ein, Läßt er auf Unrecht sie gegründet sein.
Vorerst denke, dann erst spreche. Aber halte früher inne, als man dir sagt genug. Der Mensch steht höher als das Tier durch seine Sprachfähigkeit, ist jedoch niederer als dieses, wenn er ungebührenden Gebrauch von ihr macht.
Ein Eisen, das der Rost zerfressen, Machst du nicht mit der Feile rein. Was nützt's, den Bösen zu ermahnen! Der Nagel dringt nicht in den Stein.
Decke die verborgenen Fehler der Leute nicht auf, denn du raubst ihnen die Ehre und dir das Vertrauen.
Erst Scharfsinn, Klugheit und Verstand bedarfs, und dann Besitz; Besitz und Macht des Toren sind des eignen Krieges Waffen.
Der Hund vergißt den einz'gen Bissen nicht, und wirfst du ihm auch hundert Steine nach. Im Menschen, den du jahrelang gepflegt, wird durch ein Nichts Verrat und Feindschaft wach.
Des Herzens Adel macht den Mann, und Reichtum ändert nichts daran.
Man kann kein kleinstes Wort im Scherze sagen, dem Weisen wird es eine Lehre tragen. Von Weisheit hundert Hauptstück, einem Toren Gepredigt, sind ein Scherz, in seinen Ohren.
Jedes Blatt am Baum ist dem Blick des Weisen eines Buches Blatt, Gottes Macht zu preisen.
Wie viel du auch studierst, du kannst nicht wissen, ohne zu handeln. Ein mit Büchern beladener Esel ist weder ein Gelehrter noch ein weiser Mann.
Nie gibt der Verständige eine Antwort, Außer dann wenn jemand ihn befragt. Wär' auch seine Rede lautre Wahrheit, Würd' er doch des Unsinns angeklagt.
Wer den Feind in seiner Gewalt hat und ihn nicht tötet, ist sein eigener Feind.
Erwarte keine Treue von den Nachtigallen, die jeden Augenblick eine andere Rose besingen.
Durch Nachgiebigkeit wird der Feind nicht zum Freunde bekehrt, sondern seine Begierde wird nur vermehrt.
Wo du Talent nicht und Verdienst besitzest, So halte deinen Mund vom Sprechen fern. Die Zunge, sie verrät des Menschen Schande, Die Leichtigkeit die Mandel ohne Kern.
Ein Dieb kam in das Haus eines frommen Mannes; so sehr er auch suchte, es fand nichts und wurde betrübt. Der fromme Mann, der es merkte, warf den Mantel, auf dem er lag, dem Dieb in den Weg, damit er nicht mit leeren Händen gehen mußte.
Ich sah nie einen Mann in die Irre gehen, der einem geraden Weg folgte.
O unglückselig ist, wer Menschen quält, Weil es im Unglück ihm an Freunden fehlt.
Wer mit der eignen Ehre schlecht verfahren, Wird auch der andern Ehre nicht bewahren.
Es rechnet nie der kluge Mann Als Schande sich die Armut an.
Wenn du weißt, dass du etwas auf jeden Fall erfahren wirst, so beeile dich nicht, danach zu fragen, denn dieses schadet deinem Ansehen.
Ein Weiser soll die Dummheit eines gemeinen Menschen nicht mit Nachsicht hingehen lassen, denn es bringt auf beiden Seiten Schaden; das Ansehn jenes wird verringert, und die Torheit dieses wird verstärkt.
Der König fragte den Heiligen: Denkst du auch an mich? Der Heilige antwortete: Ja, dann, wenn ich Gott vergesse.
Scharfe Schwerter, kluge Worte sprengen jede Eisenpforte.
Weit besser, wer mit finsterm Angesicht dich tadelt, als wer süß und freundlich spricht.
Der Liederlichkeit stelle die Sanftmut entgegen: das scharfe Schwert schneidet nicht die weiche Seide.
Gelehrte, Heil'ge, Scheiche und Novizen, Und die vom Predigtstuhl die Stimm' erheben: Wenn sie sich in die Welt herabgelassen, Sie bleiben bald wie Fliegen an dem Honig kleben.
Ein guter Ruf, der fünfzig Jahre währt, Wird oft durch eine schlechte Tat entehrt.