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Der Geistlichkeit kann man nichts selber überlassen; in der Beziehung sind sie schlimmer und tölpelhafter als die Militärs.
Stefan Heym
Ich weiß nicht, was nach dem Exitus passieren wird. Ich habe eine große Befürchtung: gar nichts, und das wäre natürlich die langweiligste Lösung.
In Fragen Krieg und Frieden muss man sich bekennen, nicht weil man ein Held sein möchte oder ein Märtyrer, sondern wegen des allmorgendlichen Blicks in den Rasierspiegel.
Wenn eine immer wieder erträgt den anderen mit Geduld und Hingabe, das ist Liebe.
Wie wenig ein Mensch doch auf dieser Erde hinterlässt.
Ein Mensch ist ein Mensch und ein Weib muss auch mal eine Freude haben.
Beruht Glück je auf etwas anderen als auf Illusion.
Macht! Die Gewissheit, dass man ein Drahtzieher ist und nicht einer, der am Draht baumelt, dass man ein Treiber ist und kein Getriebener.
Es ist, als habe einer das Fenster aufgestoßen nach Jahren von Dumpfheit und Mief, Phrasengewäsch, bürokratischer Willkür und Blindheit.
Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass der Mensch immer bissiger wird, je weniger Zähne er hat.
Und wem nützte es, wenn ich um irgendwelcher weltbewegender Gedanken willen auf meinen Verdienst verzichtete und es anderen Lieferanten überließ.
Das eine Spekulation schief gegangen war, ändert in keiner Weise die Gültigkeit der Motive.
Hader ist nur Verschwendung von Zeit und was man nennt Energie.
Es wird keine DDR mehr geben. Sie wird nichts sein als eine Fußnote in der Weltgeschichte.
Die DDR ist verschlungen worden.
Und sowieso sind immer die Männer schuld.
Berlin ist eine Stadt, die für Regierungen immer schlecht gewesen ist.
Die meisten Menschen rühren sich nicht gern, man braucht ihnen nicht viel zu geben, manchmal genügt eine Illusion, und sie werden dir sagen, ein schlechtes Leben ist besser als gar kein Leben.
Diese ganze Welt, in der die Menschen sich zu Millionen umbrachten, war ein Produkt der Furcht.
Sämtliche Gesetze der menschlichen Gesellschaft entstammen der Furcht: Furcht, das jemand kommen und Besitz, Eigentum, Macht rauben könnte.
Wenn du malen willst, male. Es ist besser als Klavier spielen. Es ist nicht so laut.
Das Leben eines Sklaven mag keinen Wert mehr haben, aber in den Augen des Sklaven ist auch niemandes anderen Leben von Wert.
Die immer die großen Reden halten, taugen nicht im Kampf.
Je primitiver der Mensch, desto vielfältiger sind seine Ängste.
Unsere Philosophie, unser Wissen - was nützt sie einem in diesen letzten Stunden?
Furcht ist wirkungsvoller als Schmerz, unter einer Drohung leben ist schrecklicher als sterben.
Selbst die Anwendung von Terror erfordert eine gewisse Logik, ein System.
Heirat ist nichts als die Legalisierung von Besitzrechten. Besitzrechte aber töten alle menschlichen Gefühle.
Trost findet man im alten Mittel der Einsamen und Hungrigen: der Philosophie.
Ein Weib, ein törichtes, kann mehr Fragen stellen, wie beantworten können zehn weise Männer.
Leiden ist kein Verdienst; das Lamm, das sich fressen lässt, stärkt die Ordnung der Wölfe.
Leben heißt an etwas glauben.
Beißt die Brötchen, so lang ihr noch könnt.
Frauen hassen stärker als Männer, weil Frauen im allgemeinen schwächer sind und ihren Hass nicht immer in die entsprechende Tat umsetzen können.
Wenn ich sicher wäre, dass es ihn gäbe, würde ich an ihn glauben.
Da alle in Furcht vor dem Tode leben, stürzen sie sich in die Liebe.
Und sobald die Leute einmal die Erfahrung machen, dass der Terror sie vollkommen willkürlich trifft, verliert der Terror seine Wirkung, seinen Stachel.
Für Ironie haben Weiber kaum ein Gespür, die Weiber glauben, wenn sie was ernst nehmen, nehmen es die anderen auch ernst.
Die Hälfte von der Wahrheit ist besser als die Verschweigung, eine Verschweigung wird dir übel genommen, und mit Recht.
Was treibt uns denn, dass wir einander ständig Schmerz zufügen? Es war die gesamte Menschheit, die einander an die Kehle ging und sich gegenseitig zerkratzte, zerschnitt und zerhackte.
Einer, auf den man blickt, hat kein Recht zu versagen.
Die wahre Weisheit liegt im Verzicht.
Es hilft einem immer zu wissen, dass es jemanden gibt, der noch elender ist als man selbst.
Ein weiser Mann, sichert sich stets eine Rückzugslinie.
Bestehen wird nur ein Staat, der glaubwürdig ist, mit einer Regierung, der man vertraut.
Die Leute meinen, das siebente Jahr ist ein kritisches, denn bereits Moses, welcher uns geführt hat aus Ägypten sagt in seinem Buch, dass nach sieben Jahren soll aufhören deine Sklaverei und du sollst herauskommen aus deinen Ketten.
Man kann nicht leben, ohne jemand zu vertrauen.
Ganz gleich, wie lange einer lebt, immer glaubt er, das morgen der Tag ist, an dem das große Erlebnis beginnt.
Man schätzt das Leben nicht richtig, wen man den Tod nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hat.
Wenn man die Menschen wie Tiere behandelt, werden sie wie Tiere.