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Das Leben ist kurz, und die Zeit, die wir mit Gähnen verbracht haben, kann nicht ersetzt werden.
Stendhal
Die italienische Sitte, eine zweistündige Oper durch eine Stunde Ballett zu unterbrechen, ist durch unsere geringe Aufnahmefähigkeit bedingt.
Wann werde ich mal so reich sein, daß ich mit niemandem erzwungene Beziehungen zu unterhalten brauche?
In Frankreich vermögen Dirnen die Männer ebenso gut glücklich zu machen wie achtbare Frauen, das heißt glücklich ohne eigentliche Liebe.
Die Freuden des Privatlebens müßten ins Unendliche erhöht werden dadurch, daß sie oft der Gefahr ausgesetzt würden.
Neapel ist für mich ohne Zweifel die schönste Stadt der Welt.
Wenn man uns aber mitten aus der Lust herausreißt, entsteht Leid.
Wer zufällig ein Herz und ein Hemd besitzt, der verkaufe dieses, um die Umgebung des Lago Maggiore, Santa Croce in Florenz, den Vatikan in Rom und den Vesuv in Neapel zu sehen.
Wenn man eine Frau liebt, so fragt man sich: Was will ich von ihr? Aber wieviel Vorsicht ist nötig, um nicht zu lügen?
Nimmt man sich im Bois de Boulogne die Mühe, hundert Französinnen zu zählen, so sind achtzig davon hübsch und kaum eine ist schön.
In der Liebe kränkt der gar zu leichte Sieg unseren Stolz.
Diesen Mann kann man zwanzigmal hintereinander sehen, ohne müde zu werden.
Was ich beim Reisen am meisten liebe, ist das Erstaunen bei der Rückkehr. Es verklärt die albernsten Menschen und die nichtigsten Dinge.
In Europa nährt sich die Begierde von der Unterdrückung, in Amerika verkümmert sie unter der Freiheit.
Selbst eine völlig verschmähte Geliebte versetzt uns in Unruhe und weckt in unserem Herzen alle Zeichen der Leidenschaft, sobald wir merken, daß sie einen anderen Mann vorzieht.
Die Liebe ist wie das Fieber. Sie entsteht und vergeht, ohne dass der Wille die geringste Wahl darüber hat.
Scheußlichkeiten kommen stets aus einer kleinen Seele, die nötig hat, sich Geltung zu verschaffen.
Andalusien gehört zu den schönsten Landschaften, die sich die Sinneslust zur Bleibe wünschen kann.
Überlasse deiner Frau die Verwaltung von einem deiner zwei Landgüter, und ich wette, daß ihre Bücher besser geführt sein werden als die deinen.
Mich umgaukelt eine Illusion. Genießen wir sie!
Große Seelen sind nicht leicht zu erkennen, sie halten sich zurück; gewöhnlich bemerkt man nur eine gewisse Eigenheit. Es gibt mehr große Seelen als man glaubt.
Warum soll ich heute derselben Meinung sein wie vor sechs Wochen? Dann wäre ich ja der Sklave meiner Meinung.
Die Welt ist voller Menschen, die nicht allein sein können und für die ein noch so uninteressantes Gespräch besser ist als gar keines.
Die Liebe ist das Wunder in unserer Zivilisation.
Ich werde erst um 1930 verstanden werden.
Die Träumereien der Liebe lassen sich nicht festhalten.
... es ist so: die Leidenschaft ist das größte Leid des Lebens. Aber es sucht nur die höheren Seelen heim.
Ich habe irgendwo gelesen, die Nähe des Todes mache den Menschen teilnahmslos.
Wahre Liebe macht den Gedanken an den Tod zu etwas Gewöhnlichem, Erträglichem, des Schreckens Barem, zu einem einfachen Gleichnis oder zu einem Preis, den man für gewisse Dinge gern bezahlt.
Was die Männerschönheit betrifft, so gehört sie zunächst den Italienern, den jungen Engländern, wenn sie das schwerfällige Wesen ablegen können.
Es fruchtet nichts, wenn ein Autor die Nachsicht des Publikums erfleht; die geschehene Veröffentlichung entlarvt seine vorgespielte Bescheidenheit.
Ein Roman ist ein Spiegel, der sich auf einer großen Straße fortbewegt.
In der Liebe kann man von keiner Undankbarkeit sprechen; die erlebte Wonne entschädigt immer, und weit über die denkbar höchsten Opfer hinaus.
Wirkliche Natürlichkeit und Vertrautheit gibt es nur in der leidenschaftlichen Liebe; denn bei jeder anderen bleibt die Möglichkeit eines erfolgreicheren Nebenbuhlers bestehen.
Genf ist die Stadt, wo es die wenigsten betrogenen Ehemänner gibt; doch ich möchte um keinen Preis in Genf verheiratet sein.
Nächst den aus Liebe geschlossenen Ehen sind die am glücklichsten, die durch den Geltungstrieb zusammengehalten werden.
Wenn sich die Frauen nur einen Augenblick lang eine Blöße gegeben haben, gibt es kein Mittel mehr, dem allgemeinen Getuschel und Geschwätz entgegenzutreten.
Ein großer Mensch hat Mut zum einfachen Stil.
Was von dem Reiz der Jugend übrig bleibt, wirkt lächerlich, und es wäre für die Frauen heutzutage ein Glück, wenn sie mit fünfzig Jahren stürben.
Der Mailänder vereinigt zwei Eigenschaften, die ich in gleichem Maße nie beieinander sah: Scharfsinn und Gutmütigkeit.
Je mehr in einer Liebe die Wollust an Stelle des Gefühls Platz greift, das zuerst das Zusammenleben beherrschte, desto leichter finden Wankelmut und Untreue Eingang.
Wollen heißt Mut haben und sich einer Schwierigkeit aussetzen; sich derart vorwagen heißt das Glück versuchen, also spielen.
Die Liebe findet bei der ersten Begegnung im Gesichtsausdruck des Mannes gerne etwas, das zugleich Achtung einflößt und Mitgefühl erregt.
Welche große Tat ist im Augenblick, wo man sie unternimmt, nicht ein Extrem, eine Utopie? Erst wenn sie vollführt ist, erscheint sie dem Durchschnittsmenschen überhaupt möglich.
Besteht zwischen zwei Menschen völlige Natürlichkeit, so darf ihr Glück für gegründet gelten. Zuneigung und einige andere Gesetze des Seelenlebens machen es einfach zum größten überhaupt möglichen Glück.
Das größte Glück, das die Liebe zu geben vermag, liegt im ersten Händedruck der geliebten Frau.
Ehe schützt vor Minne nicht.
Die moderne Ehe hat sonderbare Begleiterschungen. Ist vor der Heirat Liebe vorhanden, so stirbt sie sicher in der Langeweile des ehelichen Beieinanders.
In der Ehe ist Treue der Frauen, wenn sie nicht auf Liebe beruht, offenbar etwas Widernatürliches.
Ein großer Fehler der Frauen: welcher jeden Mann, der diesen Namen noch verdient, ungemein abstößt: Sie machen das Publikum, das sich in Gefühlsdingen nie von niedrigen Gedanken lösen kann, zum obersten Richter über ihr Leben; und zwar tun dies selbst die wertvollsten Frauen, oft ohne es zu bemerken, ja sogar indem sie das Gegenteil glauben und sagen.