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Derjenige, der keine Feinde hat, den ruinieren seine Freunde.
Tacitus
Zwischen Siegern und Besiegten kann es keine erfolgreiche Koalition geben.
Den Erfolg nehmen alle für sich in Anspruch, der Misserfolg wird einem einzigen zugerechnet.
Besser eine Freiheit mit Gehorsam, als die Ruhe in der Sklaverei.
Heuchler sind die gefährlichsten Feinde.
Bestraften Geisteshelden wächst Ansehen zu.
Niemand auf der ganzen Welt übertrifft die Germanen an Treue.
Ohne Zorn und ohne Vorliebe. Sine ira et studio.
Selten ist die Gunst der Zeit, wo man denken kann, was man will, und aussprechen, was man denkt.
Meine Absicht ist zu berichten, ohne in Zorn und Eifer zu verfallen, wofür ich kaum Gründe habe.
Der Haß unter Verwandten ist der stärkste.
Eigentümlich ist es menschlicher Gemütsart, Beleidigte zu hassen.
Je korrupter der Staat, desto vielfacher seine Gesetze.
Dem Weibe geziemt die Trauer, dem Manne die Erinnerung.
Ich selbst schließe mich der Ansicht an, daß sich die Bevölkerung Germaniens niemals durch Heiraten mit Fremdstämmen vermischt hat und so ein reiner, nur sich selbst gleicher Menschenschlag von eigener Art geblieben ist. Für Strapazen und Mühen bringen sie nicht dieselbe Ausdauer auf, und am allerwenigsten ertragen sie Durst und Hitze, wohl aber sind sie durch Klima oder Bodenbeschaffenheit gegen Kälte und Hunger abgehärtet.
Das Edle ist schwer.
Die Bosheit und Mißgunst kann sich den Anschein von Freiheit geben.
Das Verbrechen wagen nur wenige; mehr wollen es; und alle dulden es.
Ein ehrlicher Tod ist besser als ein schändliches Leben.
Denn mit der Größe der Aufgabe wächst die Kraft des Geistes.
Alles Unbekannte gilt für groß.
Die Germanen glauben sogar, in den Frauen sei etwas Heiliges und Vorhersehendes, deshalb verschmähen sie weder ihre Ratschläge noch vernachlässigen sie ihre Antworten. Wir haben es ja unter dem göttlichen Vespasian erlebt, wie Veleda lange Zeit bei vielen als göttliches Wesen galt. Doch schon vorzeiten haben sie Albruna und mehrere andere Frauen verehrt, aber nicht aus Unterwürfigkeit und als ob sie erst Göttinen aus ihnen machen müssten.
Es entspricht dem menschlichen Wesen, den zu hassen, den man verletzt hat.
Verräter sind selbst denen, deren Sache sie dienen, verhaßt.
Achtung ist größer aus der Entfernung.
Machtgelüste sind die entsetzlichsten aller Leidenschaften.
Die Kraft des Genies wächst mit dem Umfang der Dinge.
Die Ruhmsucht wird auch von den Weisen zuallerletzt abgelegt.
Auch Besiegte faßt Wut bisweilen und Tapferkeit.
Damit er sich des Volkes für die Zukunft versichere, gab Moses ihnen neue Kultbräuche, die im Gegensatz stehen zu denen aller übrigen Menschen. Unheilig ist dort alles, was bei uns heilig, andererseits ist erlaubt bei ihnen, was für uns als Schande gilt.
Soviel mehr ist man geneigt, ein Unrecht zu erwidern als eine Wohltat zu vergelten, wie ja Dankesplicht als Last, Befriedigung der Rache als Gewinn betrachtet wird.
Frauen betrauern einen Verlust - Männer erinnern sich. Feminis lugere honestum es, viris meminisse.
Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
Heiliger und ehrfurchtsamer ist es, zu glauben, denn zu untersuchen, was die Götter tun.
Nicht die Samniten, nicht die Karthager, nicht die Gallier, nicht die Spanier, nicht einmal die Parther haben uns so oft herausgefordert wie die Germanen; ja, gefährlicher noch als die Macht der Arsakiden ist dieses Volk mit seinem Freiheitswillen.
Was man nicht beachtet, das verliert seine Kraft; worüber man zürnt, das scheint man dadurch als wahr anzuerkennen.
Nichts unter der Sonne ist so unbeständig und vergänglich wie der Ruf der Macht, wenn sie sich nicht auf die eigene Kraft stützt.
Wie weich sind die Herzen der Sterblichen im Unglück!
Es gibt keinen Frieden für die Völker ohne Waffen, noch Waffen ohne Löhnung, noch Löhnung ohne Steuern.
In bescheidenen Verhältnissen ist es leicht, Gleichheit walten zu lassen.
Nicht krank sein genügt durchaus nicht: wacker, lustig, froh soll der Mensch sein.
Schweigen ist die Ehre der Sklaven.
Der Germane ist hartnäckig, auch im Schlechten. Er selbst nennt es Treue.
Wie es bei verunglückten Anstalten geht, hielt man das für das Beste, dessen Befolgung zu spät war.
Es liegt an der Untugend menschlicher Mißgunst, daß dem Alten stets Anerkennung zuteil wird, das gegenwärtige aber als verdrießlich empfunden wird.
O seltenes Glück der Zeiten, in denen du sagen darfst, was du willst, und sagen kannst, was du denkst.
Nichts erhält die Gesetze so wirksam, wie ihre Anwendung gegen hochgestellte Personen.
Kein Mensch der Welt übertrifft die Germanen an Treue.
Die Zahl der Kinder zu beschränken oder eines der nachgeborenen Kinder zu töten, ist eine Schandtat. Und mehr vermögen dort gute Sitten als anderswo Gesetze.
Die Herabsetzung der andern findet willige Ohren.