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Gerade den besten Gesetzen der Vorfahren geben wir leichten Herzens den Abschied. Geht es aber um Verhältnisse, die sie hätten klüger gestalten können, da greifen wir sogleich mit Freuden zu jener billiger Ausrede von der guten Tradition und verbeißen uns in das Althergebrachte wie wütende Köter.
Thomas Morus
Gerade den besten Gesetzen der Vorfahren geben wir leichten Herzens den Abschied.
Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen gewesen wäre.
Sie glauben, Gott werde keine Freude an der Ankunft eines Menschen haben, der trotz ergangenem Ruf nicht herbeieilt, sondern unwillig und widerspenstig muß herangeschleppt werden. Sehen sie einem solchen Sterben zu, so schaudern sie.
Wenn Ehre profitabel wäre, jeder wäre ehrenhaft.
Auf der Kirche Fels steht mein Athen.
Ein Gewerbe ist allen Männern und Frauen gemeinsam: der Ackerbau; den versteht jeder. Darin werden alle von Kindheit an unterwiesen.
Vertrauen wir fest auf Gott, dann können wir sicher sein, daß wir nicht enttäuscht werden.
Ein auskömmliches Leben ist mir vollauf genug. Der Ausspruch Nichts zuviel soll mir der liebste sein.
Manchem gefällt nur das Alte, den meisten nur das eigene Wesen.
Sogar im Falle, daß ein Priester eine Missetat begangen hat, untersteht er keinem öffentlichen Gericht. Sie überlassen ihn Gott und sich selbst, weil sie glauben, die Hand eines Sterblichen dürfe auch den ärgsten Frevler nicht antasten, der Gott auf so besondere Weise wie eine Art Opfertier geweiht sei.
Ein Schurke, ja fast ein Hochverräter würde sein, wer unheilvolle Beschlüsse in arglistiger Weise noch guthieße.
Das Gesetz Mosis, ein Gesetz des Schreckens und der Rache, für Sklaven und tiefgesunkene Menschen berechnet.
Und gewiß ist es ganz natürlich, daß einem jeden seine eigenen Einfälle zusagen. So findet der Rabe ebenso wie der Affe am eigenen Jungen seinen Gefallen.
Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.
Wo es noch Privatbesitz gibt, wo alle Menschen alle Werte am Maßstab des Geldes messen, da wird es kaum jemals möglich sein, eine gerechte und glückliche Politik zu treiben.
Es ist ausgeschlossen, dass alle Verhältnisse gut sind, solange nicht alle Menschen gut sind, worauf wir ja wohl noch eine hübsche Reihe von Jahren werden warten müssen.
Die Hoffahrt mißt ihr Glück nicht am eigenen Vorteil, sondern am fremden Unglück.
Warum sollten wir denn Bedenken haben, jene alte Methode der Bestrafung von Verbrechen für nützlich zu halten, die schon im Altertum die Römer verwandt haben? Sie pflegten nämlich die Schwerverbrecher zur Arbeit in Steinbrüchen und Erzgruben zu verurteilen.
Setzt Schranken gegen die Aufkäufe der reichen Besitzer und gegen die Freiheit gleichsam ihres Monopols!
Ansehen, Ehre, Ruhm - wer darin sein Entzücken findet, der füttert sich mit Wind.
Ein Mann kann seinen Kopf verlieren ohne dabei an seiner Seele Schaden zu leiden.
Musik, bei deinen Zauberklängen erscheint und Sprache arm und kalt.
Die Frauen sind ihren Männern, die Kinder den Eltern und so überhaupt die Jüngeren den Älteren untertan.
Kleinmut und Ängstlichkeit hindern einen Menschen oft, das Gute zu tun, zu dem er fähig wäre, wenn er im Vertrauen auf Gottes Hilfe Mut fassen würde.
Wer heiratet, ist in einem ähnlichen Falle wie ein Mensch, der in einen Sack greifen soll, in dem sich hundert Schlangen und ein Aal befinden, um diesen Aal herauszusuchen. Es ist hundert zu eins zu wetten, er greift fehl.
So, als müßtest du sterben, gib aus das Erworbene, so, als lebtest du noch lang, geh sparsam mit ihm um. Weise ist, wer beide Möglichkeiten bedenkend, Sparsamkeit und Verschwendung übet im richtigen Maß.
Wir können aus dem Lebenskuchen uns nicht nur die Rosinen suchen.
Sorgt, dass nicht so viele vom Müßiggang leben!
Viele Menschen erkaufen sich die Hölle mit so großer und schwerer Arbeit, daß sie sich mit der Hälfte derselben hätten den Himmel erkaufen können.
Denn der Geschmack der Menschen ist so verschieden, und manche sind so eigensinnig, so undankbar und so unsinnig in ihrem Urteil, daß offenbar die Leute viel glücklicher sind, die in Freude und Frohsinn ihr eigenes Ich befriedigen...
Nichts wird gut und vollkommen sein, bevor die Menschen gut und vollkommen sind.
Es gibt keinen Kummer auf Erden, den der Himmel nicht heilen kann.
Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.
Ein Staatswesen gerät nur infolge von Verfehlungen in Verfall, die aus irregeleiteten Anschauungen entspringen.
Gott hat uns nicht nur das Recht auf das fremde, sondern sogar auf das eigene Leben genommen.
Da die Menschen in ihrem Tun sich ungern nach der Vorschrift Christi ausrichten ließen, haben sie seine Lehre wie einen Meßstab aus weichem Blei nach ihren Sitten gestreckt, damit eben beides noch einigermaßen übereinstimme. Ich weiß nicht, was sie damit erreichen, außer daß man mit besserem Gewissen Böses tun darf.
Ruft den Ackerbau wieder ins Leben, erneuert die Wollspinnerei; das gäbe ein recht ehrsames Geschäft, in dem sich mit Nutzen jeder Schwarm von Tagesdieben betätigen könnte, die bisher die Not zu Dieben gemacht hat.
Sie ermüden mich mit ihrer Weinerlichkeit, ihren Seufzern und Jammersuppliken, obgleich diese Trauermusik mir nie einen Heller hat entreißen können, denn immer passiert mir entweder das eine oder das andere: kann ich geben, so will ich nicht, und will ich, so kann ich nicht.
Friedenszeiten – wenn man Pausen, in welchen der Krieg kaum mehr als Atem schöpft, so nennen darf...
Wer sinnt wohl eifriger auf Umsturz als der, dem seine gegenwärtigen Lebensumstände so gar nicht gefallen können?