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Der Wille zur Lust tritt erst dann auf den Plan, wenn der Mensch in seinem Willen zum Sinn leer ausgeht.
Viktor Frankl
Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.
Das Bedrückende ist nicht die Arbeitslosigkeit an sich, sondern das Sinnlosigkeitsgefühl. Der Mensch lebt nicht von der Arbeitslosenunterstützung allein.
Das Leiden am sinnlosen Leben muß keineswegs Ausdruck einer seelischen Krankheit, es kann vielmehr der Ausdruck geistiger Mündigkeit sein.
Man muss flexibel und dankbar bleiben für das, was das Leben bietet.
Je mehr es einem um die Lust geht, um so mehr vergeht sie einem.
Das Wissen um eine Lebensaufgabe hat einen eminent psychotherapeutischen und psychohygienischen Wert. Wer um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewußtsein mehr als alles andere dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden.
Je geformter eine Maschine ist, um so besser ist sie, je genormter jedoch der Mensch - je mehr er in seinem Typus aufgeht und einer Durchschnittsnorm entspricht , um so abtrünniger ist er der ethischen Norm.
Wenn wir eine Situation nicht ändern können, müssen wir uns selbst ändern.
Wenn Leben überhaupt einen Sinn hat, muß auch Leiden einen Sinn haben. Es kommt nicht darauf an, was man leidet, sondern wie man es auf sich nimmt.
Insofern, als wir auf die Tatsachen des Lebens erst zu antworten haben, stehen wir stets vor unvollendeten Tatsachen.
Auch vergangen sein ist ein Sein, gesicherter und endgültiger als das gegenwärtige.
Erst der Mut zu sich selbst wird den Menschen seine Angst überwinden lassen.
Wer sich der Torschlußpanik hingibt, der vergißt, daß sich neue Tore öffnen, während sich die alten schließen.
Der Zufall ist der Ort, an dem das Wunder nistet – oder besser gesagt: nisten kann, denn immer kann etwas nur – niemals muß es mehr als bloßer Zufall sein.
Lebe so, als ob du zum zweiten Mal lebtest und das erste Mal alles so falsch gemacht hättest, wie du es zu machen im Begriffe bist! denn die Todesgewißheit bedeutet einen Schrecken nur auf dem Grunde eines schlechten Lebensgewissens!
Das Schicksal gehört zum Menschen wie der Boden, an den ihn die Schwerkraft fesselt, ohne die aber das Gehen unmöglich wäre. Zu unserem Schicksal haben wir zu stehen wie zu dem Boden, auf dem wir stehen – ein Boden, der das Sprungbrett für unsere Freiheit ist.
Der Mensch handelt nicht nur gemäß dem, was er ist, sondern er wird auch, wie er handelt.
Vererbung erklärt nichts Eigentliches und insofern eigentlich nichts. Vor allem läßt sich mit dem Rekurs auf Vererbung nicht die Frage beantworten. Was fängt die geistige Person mit der jeweiligen Erbanlage, mit der psychophysischen Erbmasse an? Was fängt sie mit den Bedingungen an, unter die sie – die jeweils sich selbst bestimmende – gestellt ist?
Wer sein Schicksal für besiegelt hält, ist außerstande, es zu besiegen.
Das Gefühl kann viel feinfühliger sein als der Verstand scharfsinnig.
Die Immunlage hängt u. a. von der Affektlage ab, und die Affektlage hängt wesentlich von der inneren Sinnerfüllung ab.
Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen.
Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt.
Wir müssen zwischen Leiden und Verzweifeln unterscheiden. Ein Leiden mag unheilbar sein, aber der Patient verzweifelt erst dann, wenn er im Leiden keinen Sinn mehr sehen kann.
Findet der Mensch einen Sinn, dann (aber auch nur dann) ist er glücklich – einerseits denn andererseits ist er dann auch leidensfähig.
Leiden ist zur Sinnerfüllung nicht notwendig. Aber Sinn ist auch trotz und gerade durch Leiden möglich.
Erst die Selbstvergessenheit führt zur Sensitivität, und erst die Selbsthingabe zur Kreativität.
Das Wesen des Menschen geht weder im Leiblichen noch im Seelischen auf.
In Wirklichkeit ist Lust nicht das Ziel unserer Strebungen, sondern die Folge ihrer Erfüllung.
Im Gegensatz zum Tier sagt dem Menschen kein Instinkt, was er muß, und im Gegensatz zum Menschen in früheren Zeiten sagt ihm keine Tradition mehr, was er soll, und nun scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er eigentlich will.
Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, daß wir um jeden Preis siegen, wohl aber, daß wir den Kampf niemals aufgeben.
Die Freiheit,"hat" man nicht – wie irgend etwas, das man auch verlieren kann –, sondern die Freiheit "bin ich".
Der Roman, den einer gelebt hat, ist noch immer eine unvergleichlich größere schöpferische Leistung als der, den jemand geschrieben hat.
Es wird übersehen, daß die Gesellschaft auch die Leidtragende und nicht nur die Schuldtragende ist an der Kriminalität der Kriminellen.
Die Rettung der Menschen liegt in der Liebe und kommt durch die Liebe.
Die Eltern geben bei der Zeugung eines Kindes die Chromosomen her - aber sie hauchen nicht den Geist ein.
Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigegeben auf den Himmel.
Der Nationalsozialismus hat den Rassenwahn aufgebracht. In Wirklichkeit gibt es aber nur zwei Menschenrassen, nämlich die Rasse der anständigen Menschen und die Rasse der unanständigen Menschen. Und die Rassentrennung verläuft quer durch alle Nationen und innerhalb jeder einzelnen Nation quer durch alle Parteien.
Wollte man den Menschen definieren, dann müßte man ihn bestimmen als jenes Wesen, das sich je auch schon frei macht von dem, wodurch es bestimmt ist.
Ignorieren kann ich etwas letzten Endes nur, wenn ich daran vorbei auf etwas Positives hin agiere.
Das Leben selbst ist es, das dem Menschen Fragen stellt. Er hat nicht zu fragen, er ist vielmehr der vom Leben her Befragte, der dem Leben zu antworten - das Leben zu ver-antworten hat.
Die Frage nach der Aufgabe im Leben, nach dem Sinn des Lebens ist sinnlos. Sie müsste uns vorkommen, wie etwa die Frage eines Reporters, der einen Schach-Weltmeister interviewt: "Und nun sagen Sie, verehrter Meister, welches ist der beste Schachzug?"
Der Mensch ist das Wesen, das immer entscheidet. Und was entscheidet es? Was es im nächsten Augenblick sein wird.
Gewissenskonflikte gibt es in Wirklichkeit nicht, denn, was einem das Gewissen sagt, ist eindeutig. Der Konfliktcharakter wohnt vielmehr den Werten inne.
Echte Liebe an und für sich bedarf des Körperlichen weder zu ihrer Erweckung noch zu ihrer Erfüllung; aber sie bedient sich des Körperlichen in Hinsicht auf beide.
Für gewöhnlich sieht der Mensch nur das Stoppelfeld der Vergänglichkeit; was er übersieht, sind die vollen Scheunen der Vergangenheit. Im Vergangensein ist nämlich nichts unwiederbringlich verloren, vielmehr alles unverlierbar geborgen.
Solange uns eine absolute Wahrheit nicht zugänglich ist, müssen wir uns damit begnügen, daß die relativen Wahrheiten einander korrigieren.
Wahrscheinlich hilft nichts einem Menschen mehr, Schwierigkeiten zu überwinden oder zu ertragen, als das Bewußtsein, eine Aufgabe im Leben zu haben.
Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.