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Es kommt nie und nimmer darauf an. was wir vom Leben zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet.
Viktor Frankl
Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise.
Worauf es ankommt, ist nämlich tatsächlich nicht die Angst oder was für Gefühle immer wir gerade haben mögen, vielmehr einzig und allein, wie wir zu ihnen Stellung nehmen, also unsere Einstellung.
Der (Angst-)Patient soll lernen, seiner Angst ins Gesicht zu sehen, ja ihr ins Gesicht zu lachen. Hierzu bedarf es eines Mutes zur Lächerlichkeit.
Wenn wir nicht länger in der Lage sind, eine Situation zu ändern, sind wir gefordert, uns selbst zu ändern.
Es ist nicht nötig dich deiner Tränen zu schämen. Tränen zeugen davon, daß auch ein Mann großen Mut besitzt - Mut um zu leiden.
Nur im Handeln lassen sich die Lebensfragen wahrhaft beantworten ihre Beantwortung erfolgt in der Verantwortung je unseres Daseins. Ja, unser ist das Dasein überhaupt nur, soweit es verantwortetes Dasein ist.
Die Welt ist kein Manuskript, das wir zu entziffern, sondern ein Protokoll, das wir zu diktieren haben. Nach Binswanger entspricht der Geworfenheit des Seins die Entworfenheit der Welt. Unserer Meinung nach ist der Weltentwurf aber in Wirklichkeit nicht der subjektive Entwurf einer subjektiven Welt, sondern zwar ein subjektiver Ausschnitt, aber der Ausschnitt einer objektiven Welt.
Jede Situation ist ein Ruf, auf den wir zu horchen, dem wir zu gehorchen haben.
Es gibt kaum etwas im menschlichen Dasein, das dem Menschen so sehr und in einem solchen Ausmaß ermöglichte, Distanz zu gewinnen, wie der Humor.
Selbst ein Leben, das wir anscheinend vertan haben, läßt sich noch rückwirkend mit Sinn erfüllen, indem wir gerade durch die Selbsterkenntnis über uns hinauswachsen.
Dem modernen Menschen sagen keine Instinkte mehr, was er tun muß. Und keine Tradition mehr, was er tun soll.
Eigentlich dürfte man sich nicht fragen, was erwarte ich mir vom Leben, sondern vielmehr: Wer oder was wartet auf mich - ein Mensch oder ein Werk, eine Person oder eine Sache? Und: Wer erwartet etwas von mir?
Der Frontalangriff auf manche Symptome hält sie nur im Brennpunkt der Aufmerksamkeit fest und erhält sie am Leben.
Die Gegenwart birgt die ewig neue Frage des Lebens an uns.
Mensch-Sein heißt In-der-Spannung-Stehen zwischen Sein und Sollen, unaufhebbar und unabdingbar! Was wir zu fürchten haben, ist weniger eine Überforderung als vielmehr die Unterforderung des Menschen... wir wissen zur Genüge um die Pathogenität nicht nur von Streß-Situationen, also von Situationen der Belastung sondern auch von Situationen der Entlastung.
Der Wille zum Sinn bestimmt unser Leben! Wer Menschen motivieren will und Leistung fordert, muß Sinnmöglichkeiten bieten.
Wir sind die Befragten! Wir sind die, die da zu antworten haben, Antwort zu geben haben auf die ständige, stündliche Frage des Lebens, auf die Lebensfragen.
Im Aufgehen in einer Sache wird der Mensch erst ganz Mensch, wird er er selbst. Das heißt, Selbstverwirklichung ist nur zu haben um den Preis der Selbsttranszendenz, der Selbstvergessenheit.
Niemals steht Existenz als Objekt vor mir, vor meinen Augen; sie steht vielmehr immer hinter meinem Denken, hinter mir als Subjekt. So ist Existenz letzten Endes ein Mysterium.
Die Geburtsstunde der Psychotherapie hatte geschlagen, als man daranging, hinter körperlichen Symptomen die seelischen Ursachen zu sehen, also ihre Psychogenese zu entdecken; jetzt aber gilt es. noch einen letzten Schritt zu tun und hinter dem Psychogenese den Menschen in seiner geistigen Not zu schauen - um von hier aus zu helfen.
Am Anfang war der Sinn, und siehe, der Sinn war die Tat.
Mensch sein heißt ja niemals, nun einmal so und nicht anders sein müssen, Mensch sein heißt immer, immer auch anders werden können.
Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.
Man muß auch aus Katastrophen noch einen Triumph schlagen.
Es gibt nichts auf der Welt, das einen Menschen so sehr befähigte, äußere Schwierigkeiten oder innere Beschwerden zu überwinden, - als: das Bewußtsein, eine Aufgabe im Leben zu haben.
Das Leben für eine Sache oder andere Menschen ist nicht durch den Austausch von Gütern ersetzbar.
Die Frage ist falsch gestellt, wenn wir nach dem Sinn des Lebens fragen. Das Leben ist es, das Fragen stellt.
Das Gewissen läßt sich definieren als die intuitive Fähigkeit, den einmaligen und einzigartigen Sinn, der in jeder Situation verborgen ist, aufzuspüren. Mit einem Wort, das Gewissen ist ein Sinn-Organ.
Es geht nicht an, Menschen in Ecken abzuschieben, in denen sie und ihre Probleme übersehen werden.
Der Selbstmord ist ein Nein auf die Sinnfrage.
Die Vergangenheit ist ein Speicher, in den jeder seine Lebensernte einbringt.
Wollen wir eine Brücke schlagen von Mensch zu Mensch – und dies gilt auch von einer Brücke des Erkennens und Verstehens –, so müssen die Brückenköpfe eben nicht die Köpfe, sondern die Herzen sein.
Anscheinend verträgt der Mensch auf Dauer die absolute Unbeschwertheit im psychologischen Sinne ebensowenig wie die absolute Schwerelosigkeit im physikalischen Sinne, und anscheinend kann er im sinnlosen Raum ebensowenig wie im luftleeren Raum existieren.
Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden.
Nicht nur von Stunde zu Stunde wechselt die Frage, die das Leben an uns stellt, – gemäß der Einmaligkeit jeder Situation, – sondern sie wechselt auch von Mensch zu Mensch, entsprechend der Einzigartigkeit jeder Person.
In der Begegnung transzendiere ich mich selbst, wenn sie echt ist, und bringe nicht nur mich selbst zum Ausdruck.
So einfach dürfen wir es uns nicht machen, daß wir das Sinnlosigkeitsgefühl auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen zurückführen.
Ein kreativer Mensch ist primitiver und kultivierter, destruktiver und konstruktiver, sehr viel verrückter und sehr viel vernünftiger als der Durchschnittsmensch.
... die Melancholie vorüberziehen lassen wie eine Wolke, die zwar die Sonne verdunkeln kann, aber nicht vergessen läßt, daß es trotzdem die Sonne gibt!
Was der Mensch wirklich will, ist letzten Endes nicht das Glücklichsein, sondern ein Grund zum Glücklichsein.
Glück ist ein Effekt, den man nicht haschen kann, da gibt es keine Effekthascherei.
Die Furcht verwirklicht, was sie fürchtet. Nicht anders jedoch als die Furcht verwirklicht, wovor sie sich fürchtet, verunmöglicht der forcierte Wunsch, was er intendiert.
Jedem Menschen werden vom Leben Fragen gestellt. Und die kann er nur für sein eigenes Leben beantworten. Vor dem Leben selbst kann er sich nur verantworten, indem er verantwortlich ist.
Der Mensch "hat" einen Charakter, aber er "ist" eine Person und "wird" eine Persönlichkeit. Indem sich die Person, die einer "ist", mit dem Charakter, den einer "hat", auseinandersetzt, indem sie zu ihm Stellung nimmt, gestaltet sie ihn und sich immer wieder um und "wird" zur Persönlichkeit.
Schon an der Größe eines Augenblicks läßt sich die Größe eines Lebens ermessen: Die Höhe einer Bergkette wird ja auch nicht nach der Höhe irgendeiner Talsohle angegeben, sondern ausschließlich nach der Höhe des höchsten Berggipfels. So entscheiden auch im Leben über dessen Sinnhaftigkeit die Gipfelpunkte und ein einziger Augenblick kann rückwirkend dem ganzen Leben Sinn geben.
Menschliches Verhalten wird nicht von Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von Entscheidungen, die er selber trifft.
Nicht im Daß: im Wie des Leidens liegt der Sinn des Leidens.
Nur wenn jemand eine Vision von der Zukunft hat, hält er durch - auch in der Not.
Die letzte menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen.