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Wenn man dem Menschen die Schuld nimmt (mittels psychologischen Erklärungen abspricht), nimmt man ihm auch die Würde.
Viktor Frankl
Der Sinn menschlichen Daseins ist in seinem irreversiblen Charakter fundiert.
Toleranz besteht nicht darin, daß man die Ansicht eines anderen teilt, sondern nur darin, daß man dem anderen das Recht einräumt, überhaupt anderer Ansicht zu sein.
Das Wesen der menschlichen Existenz liegt in deren Selbst-Transzendenz. Unter der Selbst-Transzendenz menschlicher Existenz verstehe ich den grundlegenden anthropologischen Tatbestand, daß Menschsein immer über sich selbst hinaus auf etwas verweist, das nicht wieder es selbst ist, – auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn, den da ein Mensch erfüllt, oder auf mit-menschliches Sein, dem er da begegnet.
Es gilt, die "Trotzmacht des Geistes" zu entwickeln, die Fähigkeit, im richtigen Augenblick "Nein" zu sagen.
All unser Sein ist ein Antworten – ein Ver-Antworten des Lebens.
Erst von der Überwelt her erhält menschliches Leiden seine letzte Sinngebung, erhält es jenen über alles menschliche Fassungsvermögen hinausreichenden Übersinn.
Freiheit droht in Willkür auszuarten, sofern sie nicht in Verantwortlichkeit gelebt wird.
Krankheit ist eine Bewährungsprobe der menschlichen Freiheit.
Immer wieder hören wir, wie sich unsere Patienten auf ihren Charakter berufen; aber der Charakter, auf den ich mich berufe, wird im gleichen Augenblick zu einem Sündenbock: Im Augenblick, da ich von ihm rede, rede ich mich auf ihn auch schon raus.
Was leuchten will, muß sich verbrennen lassen.
Der Nihilismus demaskiert sich nicht durch das Gerede vom Nichts, sondern maskiert sich durch die Redewendung,"nichts als".
Freilich: bloße Verliebtheit macht irgendwie blind; echte Liebe jedoch macht sehend.
Wahre Gemeinschaft ist wesentlich Gemeinschaft verantwortlicher Personen – bloße Masse aber nur Summe entpersönlichter Wesen.
Der religiöse Mensch erlebt das Dasein (das Leben) nicht nur als konkrete Aufgabe, sondern als persönlichen Auftrag. So sieht er die Aufgabe transparent auf die Transzendenz hin. Er weiß darum, daß Gott von ihm etwas erwartet.
Es gibt nur zwei Rassen: die Rasse der anständigen Menschen und die Rasse der unanständigen Menschen. Gerade deshalb, weil wir wissen, daß die Anständigen in der Minorität sind, ist jeder einzelne aufgerufen, diese Minorität zu stärken und zu stützen.
Nie kommt es auf eine Technik an, sondern immer nur auf denjenigen, der die Technik handhabt, auf den Geist, in dem sie gehandhabt wird.
Das Tun ist nicht etwa dazu da, daß wir der Langweile entgehen; sondern die Langweile ist dazu da, daß wir dem Nichtstun entgehen und dem Sinn unseres Lebens gerecht werden.
Das Gewissen ist ein prämoralisches Wertverständnis, das aller expliziten Moral vorgängig ist.
Das Leben ist irgendwie Pflicht, eine einzige große Verpflichtung.
Je mehr es dem Menschen um die Lust geht, umso mehr vergeht sie ihm auch schon. Je mehr er nach Glück jagt, um so mehr verjagt er es auch schon.
Hinter jeder Verzweiflung steckt eine Vergötzung.
Das Ansichtigwerden von Werten kann einen Menschen nur bereichern. Also muß auch Liebe den Liebenden auf jeden Fall bereichern. Es gibt somit keine unglückliche Liebe, kann keine geben; "unglückliche Liebe" ist ein Widerspruch in sich selbst.
Eine Waffe ersten Ranges im Kampf gegen die Sinnlosigkeit.
Das Leben hat einen Sinn und behält ihn unter allen Umständen auch im Leiden.
Nur wer sich das Unmögliche zum Ziel setzt, kann das gerade noch Mögliche erreichen.
Die Aufgabe wechselt nicht nur von Mensch zu Mensch - entsprechend der Einzigartigkeit jeder Person , sondern auch von Stunde zu Stunde, gemäß der Einmaligkeit jeder Situation.
Das Sexuelle ist nicht mehr als der Ausdruck des Liebeslebens und nicht weniger als seine Krönung.
Das Leiden hat nicht nur ethische Dignität – es hat auch metaphysische Relevanz. Das Leiden macht die Menschen hellsichtig und die Welt durchsichtig. Das Sein wird transparent hinein in eine metaphysische Dimensionalität.
Ein Ziel haben, ist die größte Triebkraft im Leben eines Menschen.