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Nicht erwarteter Dank macht verlegen; man schämt sich im Innern, die Person verkannt zu haben.
Wilhelm Vogel
Es kommt an jeden einmal die Stunde, wo ihm die Angst um sein Leben im Nacken sitzt.
Tiefer Seelenschmerz gipfelt in der Sehnsucht nach dem Tode – doch bedeutet Tod Erlösung?
Die größten Gefahren werden zu Nichtigkeiten, wenn sie unseren Augen entrückt sind.
Der Genuß, der nur den Sinnen genügt und die Seele ausschließt, bedeutet ein langsames unbewußtes Absterben durch ein süßes, schleichendes Gift, das Körper und Geist lahmlegt.
Was die Freundschaft von der Liebe scheidet, ist der Egoismus, ohne welchen die letztere zu leben aufhört.
Erfahrung bedeutet noch lange nicht Erkenntnis.
Der verbissenen Not, die lieber schweigend sich verkriecht, um nicht zum Gespött zu werden, ist auch nicht bange vor dem Tod.
Der Umgang ist der Hauptbildner im Leben; er formt uns, ohne daß wir es merken.
Der innere Wert der Frau begründet die Größe ihrer Nation.
Das Weh, das wir anderen bereiten, fällt früher oder später auf uns selbst zurück... Dabei kommt der Ausgleich oft viel rascher als man denkt.
Zu den Schwachen nimmt das Glück den "Übermut" zum Begleiter; zu den Mittelstarken die "Härte" und zu den Starken "Ernst, Milde mit echtem stählernem Weiterstreben für die Zukunft".
Daß es den beschenkt, der's nicht verdient, das bewundert die Welt am Glück.
Das höchste Glück bringt uns der Augenblick eines unverhofften Gebens des Schicksals, wenn sich ihm jenes Zufriedensein zur Seite stellt, das keine Wünsche mehr hat.
Daran erkennst Du die Größe des echten Glücks wie des schwersten Leids, daß es Dich wahr und ehrlich macht.
Die ungeschützte mißliche Lage eines andern zu seinem Vorteil auszunutzen und dabei auch noch in der Maske des Wohltäters aufzutreten – ist die Mildtätigkeit so vieler in der Öffentlichkeit als Muster und Wohltäter dastehender Menschen.
Daß die Welt den Wahren einen Tölpel nennt und den feiert, der ihr Sand in die Augen streut, was schon immer so...
Die Schönheit des Körpers zieht an, die der Seele bindet.
Selbst der größte Körperschmerz erstirbt für kurze Momente in den wahren Momenten der Lust.
Eine in gemeinsamer Lebensgefahr durchwache Nacht schmiedet fester als viele Jahre gemeinsamer Alltagsfreuden.
Manche Menschen denken immer nur an ihren Auftritt in der Szene, dabei ist es viel schwieriger, den richtigen Zeitpunkt zum Abgang zu finden.
Wie lang kann eine Nacht oft sein Und doch auch wieder kurz. Stunden können wie Tage sein... Das Glück währt immer zu kurz.
Menschen, die stets lächeln, können sicherlich nicht einmal richtig lachen.
Das selbstgeschaffene Glück baut sich auf Mißerfolgen auf.
Zum Nein-Sagen gehört oft mehr Mut, als zum beschwichtigenden Ja, das dem Nein aus dem Weg zu gehen sucht.
Nicht das Können, sondern das Müssen sprengt Ketten.
Haß mit Ehrgeiz vermag in der Verfolgung eines Zieles mehr wie die Liebe und all ihre Ideale.
Wir haben eher Grund, diejenigen zu fürchten, die unsere Fehler absichtlich übersehen, als diejenigen, welche uns kritisieren.
Muß im Leben – gleich welcher Pakt es ist – immer einer der Betrogene sein?
Was hilft dir alles Recht, wenn es dir nicht zuerkannt wird!
Hoffnungen sind Bänder, mit welchen wir uns selbst die Augen verbinden, um uns über die Wirklichkeit hinweg zu täuschen.
Du selbst sollst dir der strengste Richter sein, willst du vermeiden, daß sich andere zu deinem Richter machen.
So mancher sieht sich von der Welt verkannt, weil er die Welt verkennt.
Der Reichtum, der keine Wünsche mehr offen läßt, kann sich selbst an der Sonne nicht mehr freuen.
Buhle nicht um Gunst – sie läßt sich nicht erkaufen. Aus freien Stücken sucht sie dich auf, wenn du dich ihrer würdig erzeigst.
Die ideale wie die profane Liebe haben die Kraft des Vergessens gemeinsam.
Erbitterung ist der Haß, der nicht die Kraft besitzt, sich freie Bahn zu machen.
Alles, was dich hörig macht, ist unecht und unrecht.
Das Leben kann sich so mancher erkaufen, der Tod hingegen bleibt unbestechlich.
Der Haß bringt einen Menschen seinem Ziele viel rascher näher wie die Liebe, die unsere Kräfte einschläfert, während der Haß sie ständig wach hält und seinen Träger rastlos vorwärts treibt.
Das Gesicht mit seinen scharf eingeschnmittenen, unauslöschlichen, unzerstörbaren Zügen, sagt manchem Beobachter mehr, als seinem Träger lieb sein dürfte.
Man richtet eine Menschenklasse oder eine Nation nicht nach ihren guten, sondern nach ihren schlechten Eigenschaften.
Die Untreue bei anderen bezeichnen wir ohne weiteres als Schwäche im Charakter... bei uns selbst sprechen wir dagegen von Schicksal.
Die Menschen, die im "Freundschaftschließen" so rasch sind, zögern auch beim "Freundschaftbrechen" nicht lange.
Alkohol ist ein ebenso gutes Konservierungs wie Enthüllungsmittel
Unser Empfinden entscheidet viel rascher wie der Verstand, worauf auch zurückzuführen ist, daß wir einen Menschen vom ersten Augenblick an hassen können, ohne ihm je früher im Leben begegnet zu sein – ein Haß, der sich im Laufe der Zeit nicht als unberechtigt herausstellt.
Nur die andern merken, wenn wir altern. Wir meinen, immer die gleichen zu sein.
Täuschung wird erst dann plump und beleidigend, wenn sie der Betrogene merkt.
Ideale werden verlacht von der Menge und ersehnt von dem Einzelnen.
Das Auge wird zum Verräter, wenn der Mund schweigt.