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Bricht der erste Morgen des neuen Jahres an, so erscheint der Himmel nicht anders als am Tage zuvor, aber doch ist einem seltsam frisch zumute.
Yoshida Kenko
Ein Mann, der das Bogenschießen lernte, stellte sich einmal mit zwei Pfeilen vor der Zielscheibe auf. Darauf wies ihn sein Lehrer zurecht: Anfänger dürfen nie über zwei Pfeile auf einmal verfügen; sie verlassen sich sonst auf den zweiten und gehen sorglos mit dem ersten um. Sie sollten lieber davon überzeugt sein, daß die ganze Entscheidung von dem einen Pfeil abhängt, den sie gerade aufgelegt haben.
Es ist stets Sache der hohlen Köpfe, überall das Ausgefallene zu suchen und gern abweichender Meinung zu sein.
Wenn ich so das Treiben der Menschen beobachte, erscheint es mir ähnlich, wie wenn einer an einem Frühlingstage einen Buddha aus Schnee machte und sich nun anschickt, denselben mit Gold, Silber und Edelsteinen zu zieren und ihm eine Pagode zu bauen. Wird wohl der Buddha warten, bis alle Anstalten getroffen sind? So betreiben die Menschen unter viel Erwartung eine Menge Dinge, da sie ihr Leben sicher zu haben glauben, während es doch gleich dem Schnee von unten her zerschmilzt.
Wir lieben das Leben nur, weil es uns gewiß ist.
Gerade ihre Unbeständigkeit macht die Welt so schön.
Auf Gefolgschaft verlasse dich nicht: sie meutert und läuft weg
Vollständigkeit ist von Übel. Das noch Ungetane liegen lassen, wie es ist, das mutet an und gibt der Seele Luft.
Ein Tag Leben ist wertvoller als ein Berg Gold.
Erscheinung und Wesen sind nicht voneinander zu trennen.
Was keinen freien Raum mehr vor sich hat, ist seinem Zusammenbruch nahe.
Dreht sich dein Glücksrad nur ein winziges Stückchen nach rückwärts, so kramen die lautesten deiner Gäste schon nach ihrem Reisegepäck.
Wer alles, woran sein Herz hängt, mit gleicher Liebe pflegt, wird es niemals zu etwas bringen.