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Bildung muß nicht unbedingt zu Weisheit führen.
Zhuangzi
Sagt nicht, daß die Toten tot sind. Etwas von ihrem Wesen bleibt weiter in ihren Nachkommen. Wenn also die Toten in ihren Nachkommen leben, wie können sie dann tot sein?
Einen Fehler begehen und sich nicht bessern – das erst heißt einen Fehler begehen.
Nichts ist der Seele schädlicher als der Versuch, gegen Gefühle anzukämpfen, über die sie keine Herrschaft hat.
Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu.
Wer sich zur Bejahung bekennt und nichts von Verneinung weiß, wer sich zur Ordnung bekennt und nichts von Verwirrung weiß, der hat noch nicht die Gesetze des Himmels und der Erde und die Verhältnisse der Welt durchschaut.
Das Laster des Geistes heißt Selbstzufriedenheit.
Dunkelgründig, als ob es nichts sei, und doch ist es; zwanglos aus sich selbst wirkend, gestaltlos und doch voll zauberischer Kraft. Alle Dinge ernährt es, und doch wissen diese nichts davon. Dies nennt man den Ursprung Wurzel. Wer sie erkennt, kennt die Natur.
Das Glück des gemeinen Mannes scheint darin zu bestehen, genau das zu tun, was die Masse vormacht.
Wer fähig ist, in Muße zu leben, der kann nicht anders, als in Muße sein; wer nicht fähig ist, in Muße zu leben, der vermag die Muße nicht zu ertragen.
Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.
Wenn Wissen und Gelassenheit sich gegenseitig ergänzen, entstehen Harmonie und Ordnung.
Wer des Lebens Bedingungen versteht, der wird sich nicht abmühen um Dinge, die für das Leben überflüssig sind.
Im Leben ohne Rang, im Tode ohne Titel, nicht sammelnd irdische Güter, nicht sammelnd irdischen Ruhm: So sind die ganz Großen.
Wenig oder viel sind wandelbare Begriffe. Sie sind genauso wandelbar wie Geschenke, je nachdem sie der Gebende oder der Empfangende betrachtet
Das Selbst, das alle Menschen als endlich sehen, ist unerschöpflich. Das Selbst, das alle Menschen als endlich sehen, ist ohne Schranken.
Ruhe, Ergebung, Leere, Nichthaben, Untätigkeit – sie bilden das Gleichgewicht von Himmel und Erde und sind das wahre Wesen des rechten Weges und seiner Macht.
Der Himmel wird Vater genannt. Die Erde wird Mutter genannt. Das winzige Ich, das ich bin, dazwischen weilt es im Gewirr der Dinge.
Es gibt keinen größeren Räuber als planmäßige Tugendhaftigkeit. Noch ärger ist es allerdings, wenn die Planmäßigkeit zwinkert, denn durch das Zwinkern entsteht selbstgefällige Betrachtung des inneren Ich. Solche Betrachtung des inneren Ich führt zu Verderben.
Zu reden, wenn man nicht gefragt wurde, das nennt man Geschwätzigkeit.
Ein Weg bildet sich dadurch, daß er begangen wird.
Mit einem Brunnenfrosch kann man nicht über den Ozean reden, er ist beschränkt auf sein Loch. Mit einem Fachmann kann man nicht über das Leben reden, er ist gebunden durch seine Lehre.
Der Mensch besieht sein Spiegelbild nicht im fließenden Wasser, sondern im stillen Wasser.
Der Name ist nur der Gast der Wirklichkeit.
Wer sich an seine fest geprägten Gefühle hält und sich danach richtet, der ist mit sich immer im Reinen. Was braucht der sich auf anderer Erkenntnisse zu verlassen?
Wenn das Verstehen um die Dinge recht ist, gibt es kein inneres Schwanken und kein äußeres Beeinflußtwerden.
Man fällt die Zimtbäume, weil man Zimt zum Würzen der Speisen verwendet. Man spaltet die Lackbäume, weil der Lack zu Gegenständen geformt werden kann. Die Menschen wissen wohl, daß es nützlich ist, nutzbar zu sein, was sie jedoch nicht wissen, ist, daß es auch nützlich sein kann, nicht nützlich zu sein.
Der Wert eines guten Abkommens beruht auf seiner Dauer.
Wer einen anderen liebt, trachtet ihm nützlich zu sein.
Kleinere Zweifel verändern die Ziele des Menschen; größere Zweifel verändern seinen Charakter.
Der Gipfel der Glückseligkeit ist, keine Glückseligkeit mehr zu erstreben.
Vergleicht man die Erde mit der Welt, ist sie nicht wie ein Ameisenhaufen in einer großen Ebene? Und vergleicht man China mit der Erde, ist es nicht wie ein Reiskörnchen in einem Riesenspeicher?
Wenn man bedenkt, daß das, was der Mensch weiß, nicht dem gleichkommt, was er nicht weiß; daß die Zeit seines Lebens nicht gleichkommt der Zeit, da er noch nicht lebte: so ist klar, daß, wer mit jenen kleinen Mitteln zu erschöpfen trachtet diese ungeheuren Gebiete, notwendig in Irrtum gerät und nicht zu sich selbst zu kommen vermag.
Gibst du einem Mann einen Fisch, nährt er sich einmal. Lehrst du ihn das Fischen, nährt er sich sein ganzes Leben.
Wo der Wille an einem haftet, sammelt der Geist seine Macht.
Wie kommt es, daß der Geist vergeudet wird und leerer Wissenskram sich vordrängt? Der Geist vergeudet sich im Namen, das Wissen drängt sich vor im Streiten. Die Namen führen zur Eifersucht, und das Wissen ist nur ein Werkzeug des Streites.
Höchstes Glück ist: kein Glück kennen.
Worte sind da um der Gedanken willen; hat man den Gedanken, so vergißt man die Worte.
Die Wandlungen von "Richtig" sind unendlich und ebenso die Wandlungen von "Falsch". Deshalb heißt es, daß es nichts Besseres gibt, auf sie zu antworten, als Klarheit.
Wer das Endliche benutzt, um das Unendliche zu verfolgen, der kommt zu Schaden.
Dschu Ping Mau gab sein ganzes Vermögen dafür hin, von Meister Schi Li Yi das Drachentöten zu erlernen. Nach drei Jahren war er in dieser Kunst bewandert, doch gab es nirgends eine Gelegenheit, seine Geschicklichkeit zu zeigen.
Das Dao liebt nicht Geschäftigkeit. Geschäftigkeit führt zu Überlastung; Überlastung führt zu Unruhe; Unruhe führt zu Sorgen, und mit Sorgen ist man rettungslos verloren.
Die Flamme der Verwirrung und des Zweifel ist es, die der Weise meidet.
Die Lehre ist vielfältig, die Wahrheit einzig.
Himmel und Erde sind mit mir zugleich geboren, und ich und das Universum sind eins.
Wer dort einzuhalten weiß, wo er erkennt, daß nun das beginnt, das sich nicht erkennen läßt, der besitzt höchste Erkenntnis.
Wer keine schlechten Gedanken hat, begeht auch keine schlechten Taten.
Ach, wenn dein Herz fest ist, dann magst du untätig weilen beim Nicht-Handeln, und alle Dinge wandeln sich selber.
Geistige Größe kann alle körperlichen Gebrechen unsichtbar machen.
Das Herz des Berufenen ist stille.