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Zur inneren Freiheit werden zwei Stücke gefordert: seiner selbst in einem gegebenen Fall Meister und über sich selbst Herr zu sein, d.i. seine Affekte zu zähmen und seine Leidenschaften zu beherrschen.
Immanuel Kant
Eine ursprüngliche Eigenheit hat jeder Mensch in Ansehung des sogenannten Temperaments, einer physiologisch zu erklärenden Prädisposition, in Ansehung der Gefühle und Affekten. Auf die Gefühle beziehen sich unter den bekannten vier Temperamenten das fröhliche und das trübsinnige (das sanguinische und melancholische); auf die Erregbarkeit der Affekte das reizbare und das schwer bewegliche (cholerische und phlegmatische).
Johann Friedrich Herbart
Durch Worte kann der Mensch den anderen selig machen oder zur Verzweiflung treiben, durch Worte überträgt der Lehrer sein Wissen auf den Schüler, durch Worte reißt der Redner die Versammlung der Zuhörer mit sich fort und bestimmt Urteile und Entscheidungen. Worte rufen Affekte hervor und sind das allgemeine Mittel zur Beeinflussung der Menschen untereinander.
Sigmund Freud
Es kann gegen die Affekte kein vortrefflicheres, in unserer Macht stehendes Heilmittel erdacht werden, als dieses, welches in der wahren Erkenntnis derselben besteht.
Baruch Benedictus de Spinoza
Der Affekt gehört immer zur Sinnlichkeit, durch was für einen Gegenstand er auch erregt werden möge.
Die Tragödie ist das Gebiet aller hohen Affekte, der Extreme der Leidenschaften.
Ludwig Tieck
Die Beredsamkeit auf ihrer Höhe wendet sich ganz an die Phantasie und die Affekte, nimmt die gutwilligen Zuhörer gefangen und überwältigt ihren Verstand. Glücklicherweise wird diese Höhe selten erreicht.
David Hume
Es ist traurig, aber wahr, daß schlechte Menschen ihre Affekte weitaus mehr beherrschen können als gute.
József Eötvös
Einmal innerlich deine Affekte ganz ausreden lassen und sie abhören und ausfragen, was sie denn eigentlich wollen!
Jean Paul
Das große Dennoch, das alle niederdrückenden Affekte besiegt, ist die Grundstimmung und das Ziel der Religion.
Max Maurenbrecher
Wenn ein Mensch Macht über seine Affekte gewinnt, allein nach der Notwendigkeit seiner Natur existiert und dadurch die Freiheit der Seele erreicht, dann ist das gleichbedeutend mit Glückseligkeit.
Satirisch ist der Dichter, wenn er die Entfernung von der Natur und den Widerspruch der Wirklichkeit mit dem Ideale (in der Wirkung auf das Gemüt kommt beides auf eins hinaus) zu seinem Gegenstande macht. Dies kann er aber sowohl ernsthaft und mit Affekt als scherzhaft und mit Heiterkeit ausführen; je nachdem er entweder im Gebiete des Willens oder im Gebiete des Verstandes verweilt. Jenes geschieht durch die strafende oder pathetische, dieses durch die scherzhafte Satire.
Friedrich Schiller
Die Fröhlichkeit ist ein Affekt, welcher des Körpers Macht zu handeln vermehrt oder unterstützt; die Traurigkeit ist dagegen ein Affekt, welcher des Körpers Macht zu handeln mindert oder hemmt folglich ist die Fröhlichkeit geradezu gut.
Die Ästhetik veredelt die rohe Sinnenlust zum wahrhaft menschlichen Genusse und verwandelt den kalten Begriff in lebendige Anschauung. Die Schönheit besänftigt den Sturm der Affekte und löst den ermüdenden Widerstreit der moralischen und physischen Nötigung in die ruhige Harmonie eines vollkommen freien Willens auf.
Karl von Rotteck
Ein tiefer Abgrund ist der Mensch, dessen Haare du, Herr, gezählt kennst, und keines von ihnen geht dir verloren. Und trotzdem sind seine Haare leichter zu zählen als seine Affekte und die Regungen seines Herzens.
Augustinus von Hippo
Man muß die Leidenschaften reinigen. Selbst der Haß kann sich in einen lobenswerten Affekt verwandeln, wenn er nur aus Liebe zum Guten entsteht.
Joseph Joubert
Wenn unter dem Ansturm der Affekte sich der Verstand in der Prüfung seiner Gründe nicht beirren läßt, sondern in ungeschwächter, ihm gegenwärtiger Tätigkeit bleibt, so besteht darin die Geistesgegenwart. Was man "ruhig Blut" oder Kaltblütigkeit nennt, könnte ohne die Geistesgegenwart nicht stattfinden, sondern es würde alles Denken in Unruhe und Verwirrung geraten.
Kuno Fischer
Das Glück des Menschen besteht in einem richtigen Verhältnis seiner Gemütseigenschaft und seiner Affekte, wenn eine wächst, so leiden alle anderen, daraus entstehen unzählige Mischungen.
Georg Christoph Lichtenberg
Wenn du es verhüten kannst, so laß das Mitleiden nicht bis zum Affekt anwachsen, weil du in demselben die beste Art der Hilfe nicht erfinden kannst. Hilf den Elenden, wie der Arzt den Kranken, zuweilen sogar durch schmerzhafte Mittel.
Johann Bernhard Basedow
Die Vernunft ist nur ein Sklave der Affekte und soll es sein; sie darf niemals eine andere Funktion beanspruchen, als die, denselben zu dienen und zu gehorchen.
Die Eigenliebe und jeder Affekt betrügt uns innerlich.
Das Unvermögen eines Menschen, seine Affekte zu zügeln und einzuschränken, nenne ich Knechtschaft. Denn jeder lenkt alles gemäß seinem Affekt.
Eine schöne Seele nennt man es, wenn sich das sittliche Gefühl aller Empfindungen des Menschen bis zu dem Grade bemächtigt hat, daß es dem Affekt die Leitung des Willens ohne Scheu überlassen darf und nie Gefahr läuft, mit den Entscheidungen desselben in Widerspruch zu leben.
Es gibt kein wirksameres und herrlicheres Mittel, die Affekte zu zähmen, als ihr Verständnis.
Ernst von Feuchtersleben
Je mehr Affekt ein Mensch hat, desto weniger pflegt er Leidenschaft zu haben.
Mein Sohn, des Menschen Affekte lobt man nach ihrem Ziele.
Giuseppe Parini
Bei allen Verweisen, Rügen und Vorwürfen bewache man seine eigenen Affekte; rede mit Interesse, mit Wärme, aber nie in Leidenschaft, nie mit Bitterkeit. Der Affekt des Erziehers scheint dem Gerügten eine Rechtfertigung seines eigenen.
August Hermann Niemeyer
Der Arzt, der nicht dazu rät, dass man seine Affekte beherrscht, kann seinen Beruf nicht vollkommen ausüben.
Moses Maimonides
Affekte sind Erregungen, infolge deren die Menschen ihre Stimmung ändern und verschiedenartig urteilen, Erregungen, die mit Lust und Unlustgefühlen verbunden sind, wie Zorn, Mitleid, Furcht und andere der Art sowie ihre Gegensätze.
Aristoteles
Übrigens sind diese Affekte, nämlich Demut und Kleinmut, sehr selten; denn die menschliche Natur widerstrebt ihnen.
Die Strenge ohne Zorn bessert weit mehr und tut weit minder Böses, als der Affekt eines Zornigen.
Wer Sein und Leben verachtet, legt Zeugnis gegen sich selbst ab und gegen alle seine Affekte.
Plotin
Die Affekte sind die krankhaften Säfte der Seele, und an jedem Übermaße derselben erkrankt die Klugheit: Steigt gar das Übel zum Munde hinaus, so läuft die Ehre Gefahr.
Baltasar Gracián y Morales
Den Kindern g'schieht ohnedem viel Unrecht. Ist das nicht schon Unrecht genug, daß man sie für glücklich halt't? Und sie sind es so wenig wie wir, sie haben in ihren Kinderseelen alle Affekte, eine Sehnsucht, die sie mit Täuschungen, eine Eitelkeit, die sie mit Kränkungen, eine Phantasie, die sie mit Wauwaubildern quält, und dabei haben sie nicht die Stütze der Vernunft, die uns wenigstens zu Gebot steht, wenn wir sie auch nicht gebrauchen.
Johann Nestroy
Affekte sind unterlassene Handlungen.
Carl Friedrich von Weizsäcker
Die Ohnmacht des Menschen in Mäßigung oder Hemmung der Affekte nenne ich Knechtschaft; denn der von seinen Affekten abhängige Mensch ist nicht Herr über sich selbst, sondern dem Schicksal untertan.
Auch dem rohen Menschen fehlt es nicht an einem gewissen Grade von Anmut, wenn ihn die Liebe oder ein ähnlicher Affekt beseelt.
Lachen: ein Affekt aus der plötzlichen Verwandlung einer gespannten Erwartung in nichts.
Die gleichen Affekte sind bei Mann und Weib doch im Tempo verschieden: deshalb hören Mann und Weib nicht auf, sich mißzuverstehen.
Friedrich Nietzsche
Die Moral ist die Zeichensprache der Affekte.