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Wir kennen die wahren Kräfte nicht, die unsere Entwicklung geheimnisvoll vorwärtstreiben; wir können einen tiefen Zusammenhang nur ahnen, niemals lückenlos beschreiben.
Egon Friedell
Das schneckliche Unwissen. Sie wohnt auf einem Berg aus Wein, sie ahnt es aber nicht, drum frißt sie Blätter, groß und klein, sie ist wohl nicht ganz dicht.
Klaus Ender
Weh' dem, der an den würdig alten Hausrat ihm (dem Menschen) rührt, das teure Erbglück seiner Ahnen.
Friedrich Schiller
Wer deine bittersten Feinde sind? Unbekannte, die ahnen, wie sehr du sie verachten würdest, wenn du sie kenntest.
Arthur Schnitzler
Wer seinem Lande treu dient, braucht keine Ahnen.
Voltaire
Der Mensch unserer Liebe, gleichviel in wie gesteigertem Zustand geistiger und seelischer Ergriffenheit Beider, bleibt ein Priester im Meßgewand, der nur notdürftig zu ahnen vermag, was er zelebriert.
Lou Andreas-Salomé
Gar mancher schlägt sich mit einem Mann herum — und ahnt nicht, daß er sich mit dessen Frau herumschlägt.
Otto Weiß
Der Mensch ahnt, was er tut, aber weit über seinen Gesichtskreis hinaus wachsen die Folgen seiner Tat.
Jeremias Gotthelf
Geist hat keine Ahnen.
Emanuel Wertheimer
Die Respektlosigkeit zu den Ahnen ist das erste Merkmal der Unsittlichkeit.
Alexander Sergejewitsch Puschkin
Ahnen sind für den nur Nullen, der als Null zu ihnen tritt! Steh' als Zahl an ihrer Spitze, und die Nullen zählen mit!
Wilhelm Müller
Liebet die Tiere! Ihnen gab Gott ein Ahnen des Gedankens und eine harmlose ungetrübte Freude. Die Trübet Ihnen nicht, quält Sie nicht und nehmt Ihnen nicht die Lust am Dasein, "stellt euch nicht gegen Gottes Gedanken! Mensch überhebe dich nicht über die Tiere: Sie sind ja Sündlos, du aber in all deiner Herrlichkeit, bringst die Erde zum Eitern, durch dein Erscheinen auf Ihr", Oh Weh, fast ein Jeder von uns!
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Überall geht ein früheres Ahnen dem späteren Wissen voraus.
Alexander von Humboldt
Dem Irrthum, Freund, entgehst du nicht; Doch läßt dich Irrthum Wahrheit ahnen.
Emanuel Geibel
Viele... und viel mehr als wir ahnen, werden lieber zu Lügnern, als eine Schwäche ihres Charakters einzugestehen.
Wilhelm Vogel
Man hat immer mehr Feinde, als man jemals auch nur zu ahnen vermag: weil alle unsere besten Freunde zeitweis dazu gehören, wenn auch nur für kleinste Strecken.
Heimito von Doderer
Ahnung und Wissen Daß wir so lang' nur ahnen, Wo Wissen thäte not, Und wenn wir's endlich wissen, Verfallen wir dem Tod!
Otto von Leixner
Wir wissen unsern Freunden wenig Dank für die Hochschätzung unserer guten Eigenschaften, sobald sie es wagen, unsere Fehler zu ahnen.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Es scheint eine einzige Art von Enttäuschung zu geben, die zu erleben uns in jedem Falle erspart bleibt: das ist die, die uns von der Nachwelt kommen könnte, – wenn wir sie erlebten. Aber wer die Anlage dazu hat, ahnt auch die voraus, und so fehlt es keineswegs an Verbitterten der Unsterblichkeit.
Nichts schmerzt so sehr wie fehlgeschlagene Erwartungen, aber gewiß wird auch durch nichts ein zum Nachdenken fähiger Geist so lebhaft wie durch sie erweckt, die Natur der Dinge und seine eigene Handlungsweise zu erforschen, um die Quelle seiner irrigen Voraussetzungen zu entdecken und womöglich künftig richtiger zu ahnen.
Benjamin Franklin
Unendlichkeit kann nur ein Wesen ahnen, das zur Unendlichkeit erkoren.
Christoph August Tiedge
Echter Adel Aristokrat – das ist für mich, Wer keinen Ahnen hat als sich.
Mögen die Menschen auch Gott ewig suchen und zu schauen hoffen, sie können Gott nur ahnen und nicht schauen, ihn nur aus seinen Manifestationen erraten.
Johann Wolfgang von Goethe
Solang du weilst auf Erdenbahnen, dem Irrtum, Freund, entgehst du nicht; doch läßt dich Irrtum Wahrheit ahnen: Irrtum ist Farbe, Wahrheit Licht.
Jüngst sprach zu mir ein faules Holz: Ich bin des Pfirsichstammes Sohn, Der viel der edlen Früchte trug vor mehr als tausend Jahren schon. Ich warf es lachend ins Kamin. Was tu ich mit dem leeren Wicht, Der prahlerisch zu seinem Ruhm von alter Ahnen Taten spricht?
Hat eine bedeutende Ruine etwas Ehrwürdiges, ahnen, sehen wir in ihr den Konflikt eines würdigen Menschenwerks mit der stillmächtigen, aber auch alles nicht achtenden Zeit.
Das Glück mancher Ehe beruht auf einer alten Weisheit: Was man nur ahnt, das weiß man noch lange nicht.
Max Pallenberg
Man höhnt und spottet über das Frankfurter Parlament in der Paulskirche, man höhnt und spottet über die damalige Revolution. Auch für uns gilt das Wort: Wohl dem, der seiner Ahnen gern gedenkt! Es waren die Ahnen des deutschen Liberalismus, die damals in der Frankfurter Paulskirche wirkten, und jedes Parlament könnte stolz sein, wenn es auf der geistigen Höhe stände, auf der einst das Frankfurter Parlament gestanden hat.
Gustav Stresemann
Man oktroyiert dem Staat in sein täglich wachsendes Pflichtheft schlechtweg alles, wovon man weiß oder ahnt, daß es die Gesellschaft nicht tun werde.
Jacob Burckhardt
Eigne gute Menschenart kann eine fremde Menschenart allein verstehen und trösten und ahnen.
Johann Gottfried Herder
Je mehr ein Mensch weiß, desto weniger ahnt er.
Hermann Bahr
Wir ahnen nicht, welche Kraft in unserem eigenen Körper steckt.
Dave Brubeck
Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.
Martin Buber
Was Computer noch mit uns treiben werden, das ahnen wir noch nicht mal vage.
Hildegard Knef
Der Mann allein ist würdig großer Ahnen, der wagt auf ihre Schultern sich zu heben, kühn auszuschreiten kühn gebroch'ne Bahnen.
Franz von Dingelstedt
Das Leben der Ahnen können wir nur erahnen.
Walter Ludin
Ich glaube, daß wir einen Funken jenes ewigen Lichts in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muß und welches unsere schwachen Sinne nur von Ferne ahnen können. Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen und das Göttliche in uns zu verwirklichen, ist unsere höchste Pflicht.
Sie verstehen mehr, als Sie ahnen. Haben Sie keine Angst, Ihrer Vernunft zu vertrauen. Entspannen Sie sich.
Benjamin Spock
Wer der Welt entsagt, muß alle Menschen lieben, denn er entsagt auch ihrer Welt. Er beginnt daher, das wahre menschliche Wesen zu ahnen, das nicht anders als geliebt werden kann, vorausgesetzt, daß man ihm ebenbürtig ist.
Franz Kafka
Die liebende Mutter bringt ihrem Kind das Laufen bei. Sie ist gerade so weit von ihm entfernt, daß sie es nicht mehr halten kann. Sie streckt ihre Arme aus; ihr Gesicht wirkt ermutigend. Das Kind strebt ständig nach einer Zuflucht in Mamas Armen, ohne auch nur zu ahnen, daß es im gleichen Augenblick den Beweis erbringt, daß es auch ohne sie auskommt.
Søren Kierkegaard