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Durch ein paar Züge aus dem Becher der Liebe hält uns die Natur für ein Leben voll Mühe schadlos.
Johann Wolfgang von Goethe
Warum bildet sich der letzte Tropfen so viel darauf ein, daß er den Becher überfließen machte? Der erste war schon nicht minder schuldig; – aber der törichte Becher hat es damals nicht geahnt.
Arthur Schnitzler
Wer immer euch einen Becher Wasser zu trinken gibt, im Hinblick darauf, daß ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch, er wird gewiß nicht um seinen Lohnkommen.
Bibel
All sein Können kann man leichter in einer kleinen als in einer großen Sache zeigen. Ihr habt guten Wein, genug, um einen Becher zu füllen: wozu soll es dienen, daß ihr ihn schwächt und in Wasser ersäuft, um ein größeres Gefäß anzufüllen?
François Rude
Ein guter Witz geht immer für ein Stück Brot, und ein leichter Sinn ersetzt manchen Becher Wein.
Gottfried Keller
Alles Geld der Welt ist nicht so viel Wert wie zur rechten Stunde ein Becher besten Weines.
Sprichwort
So ist nun unser Leben! Man hat seinen Becher noch nicht zur Hälfte ausgetrunken, und schon streckt sich eine neue Hand danach aus.
Maxim Gorki
Ich trank die Liebe, Becher über Becher: Der Trank versiegte nie, noch ward ich satt.
Ayn al-Quzat Hamadani
Man ist nur Herr, sich den ersten Becher zu versagen, nicht den zweiten.
Ludwig Börne
Wehe dem, der zu sterben geht und keinem Liebe geschenkt hat, dem Becher, der zu Scherben geht und keinen Durstigen getränkt hat.
Friedrich Rückert
In drei Dingen erkennt man den Menschen: im Becher, im Beutel, im Zorn.
Talmud
Mir, der ich bloß ein wandernder Rhapsode, Genügt ein Freund, ein Becher Wein im Schatten, Und ein berühmter Name nach dem Tode.
August von Platen-Hallermünde
Zwischen Becher und Gaum ist ein großer Raum.
Marcus Tullius Cicero
Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher! Und trinkt ihn fröhlich leer!
Matthias Claudius
Ein bloß schönes Weib gleicht den Apothekerpillen, welche von außen schön vergoldet sind. Ein schönes Weib ohne Tugend ist wie ein goldner Becher, in welchem saurer Landshuterwein ist; wie eine gefirnißte Tabaksbüchse.
Abraham a Sancta Clara
Das Schwert habe ich weggelegt. Nun bleibt mir nichts mehr, als meinem Gegner den Becher der Liebe zu reichen.
Mahatma Gandhi
Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen? Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich?
Johann Friedrich Kind
... dem einen fehlt der Wein, dem andern der Becher
Stefan Zweig
Auf meine Gesundheit trinke nur mit den Augen, oder wenn du willst, berühre mit deinen Lippen den Becher, fülle ihn mit Küssen und reiche ihn an mich weiter.
Flavius Philostratos
War wohl Sokrates mit seiner Xanthippe zufrieden? Warum hätte er sonst seinen Becher mit Gift bereitwillig, wie Medizin, genommen?
Erhard Blanck
Er trank Bier – sieben Becher. Sein Geist entspannte sich, er wurde ausgelassen. Sein Herz war froh und sein Gesicht strahlte.
Gilgamesch
Ich weiß nichts andres als o Er' und o Er der ist'. Ich bin vom Becher der Liebe berauscht, die Welten sind aus meinem Blick geschwunden; ich habe kein Geschäft, als Geistes Gelage und wilde Zecherei. Habe ich einmal in meinem Leben einen Augenblick ohne dich verbacht, von dieser Zeit und von dieser Stunde will ich mein Leben bereuen.
Maulana Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī
Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg
Schuld hat das kostbare Gold. Es gab keinen Krieg, als der Becher, den man beim Mahle gebraucht, einfach aus Buchenholz war.
Tibull
Was an dem Manne sei, weist seiner Augen Schein, Sein Amt, ein Beutel Geld und dann ein Becher Wein.
Friedrich von Logau
Das ist Menschenlos, – bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Friedrich Hebbel
Die neubürgerliche Gesellschaft will im Taumel der Vergnügungen hastig den letzten Becher leeren, wie die altadlige vor 1789 – auch sie hört schon im Korridor die marmornen Tritte der neuen Götter, welche, ohne anzuklopfen, in den Festsaal eintreten werden und die Tische umstürzen.
Heinrich Heine
Das Schicksal behandelte mich schlecht, ich schaute es an und lachte, damit niemand sah, wie bitter der Becher war, den ich trank. Die Fröhlichkeit kam vorbei, hielt an bei mir, und sagte: Ich kam um zu sehen, mit wem du lachst?
Ella Wheeler Wilcox
Im Becher ertrinken mehr als im Meer.
Pöbelliteratur Und tränkst du heute Götterwein, – Jüngst noch Genosse, schmutz'ger Zecher – Du schenkst ihn auf die Hefen ein, Die dir dein Gestern ließ im Becher.
Franz Grillparzer
Ich mag es gerne leiden, wenn auch der Becher überschäumt.
Friedrich Schiller
Güte siegt über Ungüte, wie Wasser über Feuer siegt. Aber heutzutage übt man Güte so, als wollte man mit einem Becher Wasser einen brennenden Wagen voll Reisig löschen und, wenn die Flammen nicht erlöschen, dann sagen, daß Wasser Feuer nicht löschen könne. Dadurch wird gerade die Ungüte aufs Äußerste gefördert, und das Ende ist, daß die Güte zugrunde geht.
Mengzi
(Und manche) Gesichter werden an jenem Tage fröhlich sein, wohlzufrieden mit ihrer Mühe in einem hohen Garten, in dem sie kein Geschwätz hören, in dem eine strömende Quelle ist, in dem es erhöhte Ruhebetten gibt und bereitgestellte Becher und aufgereihte Kissen und ausgebreitete Teppiche.
Koran
Vom Herrn selbst stammt die Anweisung, die ich an euch weitergegeben habe: In der Nacht, in der Jesus, der Herr, ausgeliefert wurde, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sagte: Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Tut das zur Erinnerung an mich! Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher und sagte: Dieser Becher ist der neue Bund Gottes, der mit meinem Blut besiegelt wird. Sooft ihr daraus trinkt, tut es zu Erinnerung an mich.
Wenn Eitelkeit schwindet und Jugend erlischt, Dann fliehn wir zum Becher und werden erfrischt, Und finden – wer fand nicht? – bestätigt das Wort: Im Wein ist die Wahrheit! – und suchen sie dort.
George Gordon Byron
Es ersaufen mehr Leute im Becher als im Bach.